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Fahrzeugzulassung: Die Uhr tickt

15.12.2020 16:33 Uhr
Fahrzeugzulassung: Die Uhr tickt
Die Zulassungsstellen in Deutschland gehen bald in den Lockdown. Wer noch Fahrzeuge zulassen will, sollte sich daher sputen.
© Foto: picture alliance/Carsten Koall/dpa

Viele Zulassungsstellen hierzulande schließen voraussichtlich ab kommender Woche für den Rest des Jahres. Wer jetzt noch Fahrzeuge zulassen will, sollte sich beeilen.

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von AUTOHAUS next - Leiterin Juliane Schleicher

Die gute Nachricht zuerst: Trotz deutschlandweitem Lockdown ab 16. Dezember bleiben Fahrzeugauslieferungen weiterhin erlaubt. Voraussetzung dafür sind allerdings geöffnete Zulassungsstellen. AUTOHAUS hat darum mit dem Geschäftsführer des Zulassungsdienstleisters Kroschke, Philipp Kroschke, über die Situation in den Behörden gesprochen. Seiner Einschätzung nach stellt sich die Lage etwas fragmentiert dar. Stand heute gelte aber in den meisten Fällen: Diese Woche sind fast alle Zulassungsstellen noch geöffnet. Danach schließen die meisten bis einschließlich 3. Januar 2021. Nur vereinzelt gibt es Ämter, die über den 21. Dezember hinaus und sogar zwischen den Feiertagen geöffnet haben.

Allerdings kann sich das von einem Tag auf den anderen ändern. Wie bereits im Frühjahr bietet die Kroschke Gruppe darum unter www2.kroschke.de/info/zulassungsstellen eine täglich aktualisierte Übersicht aller Zulassungsstellen und deren Öffnungszeiten an. Kroschke versichert, dass alle Prägestellen und Zulassungsdienste so lange arbeiten würden, wie die Zulassungsstellen offenbleiben.

Mit den Behörden schnell Kontakt aufnehmen und Alleingänge vermeiden

Wer noch Zulassungen ausstehen hat, sollte angesichts der Unsicherheiten nun schnellstens aktiv werden. Kroschke rät, sich dazu mit dem Dienstleister und den Behörden vor Ort abzustimmen, was dieses Jahr noch unbedingt erledigt werden muss – vor allem in Hinblick auf Prämienerhalt oder priorisierte Aufträge. "Alleingänge sind hier meist nicht zielführend."

Auch bei Fahrzeugen, die nach dem 31. Dezember 2020 abgastechnisch nicht mehr zulassungsfähig sind, gibt der Zulassungsexperte den Tipp, sich mit der lokalen Zulassungsstelle jetzt schon kurzschließen, um Maßnahmen zu besprechen. Unter Umständen kann man in solchen Fällen rückwirkend zulassen, eine Verlängerung des Stichtags besprechen, oder diese Autos bis Ende 2020 noch auf das eigene Autohaus zulassen.

Ist die lokale Zulassungsbehörde erst einmal im Lockdown, gibt es kaum noch Möglichkeiten, Kundenfahrzeuge zuzulassen. In Einzelfällen könnten laut Kroschke Kurzzeitkennzeichen noch eine Möglichkeit sein, die Autos vom Hof zu bekommen. Das sei jedoch mit einem Versicherungsrisiko für den Händler und einigem Aufwand durch die Ummeldung im neuen Jahr verbunden.

Eine rein digitale Lösung ist kurzfristig hingegen nicht in Sicht: Aktuell befindet sich der Zulassungsprozess in der dritten Stufe der Digitalisierung und ist lediglich ein teilautomatisierter Prozess mit digitaler Antragstrecke. Dies führt zwar zur Beschränkung der Kontaktraten, aber umgeht nicht den Lockdown. Nur eine voll digitale Zulassung wäre komplett unabhängig von menschlichen Kontakten und damit vom Shutdown nicht betroffen. Hier müsse sich das Verkehrsministerium dringend an die Arbeit machen, findet Kroschke. Wenn es nach ihm geht, jedoch lieber mit Ruhe und durchdacht, statt schnell und übereilt. "Nur so kann man den Verbrauchern und dem Autohandel künftig einen stabilen, funktionsfähigen und sicheren Zulassungsprozess unabhängig von Einschränkungen und Lockdowns garantieren."

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KOMMENTARE


Norbert Dikreiter

15.12.2020 - 19:57 Uhr

Ich glaube ich bin im Affenhaus.Die einen kämpfen ums Überleben und die anderen die Ihre Knete sicher haben machen Faulenzia.Alles gute für alle Staatsbediensteten im Jahr im Jahr 2021 und weiterhin gute Knechtschaft im Jahr 2021 für meine ehemaligen Mitkämpfer


Lutz Burmeister

16.12.2020 - 08:28 Uhr

Ich frage mich ernsthaft, warum die Situation in den Kfz-Zulassungsstellen nicht bei den zuständigen Landesämtern oder Ministerien erfragt werden. Wie kann ein Zulassungsdienst eine objektive Enschätzung über die Arbeit in den Zulassungstellen abgeben. Ich bedanke mich bei allen fleißigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zulassungsstellen, die trotz Infektionsgefahren den täglichen Bürgerandrang bewältigen.GrußLutz Burmeister


Klein

16.12.2020 - 11:03 Uhr

Gibt es einen Zusammenhang der Zulassung bezüglich der Mehrwertsteuer?Kann eine Lieferung der Fahrzeugpapiere an den Kunden in dem Zusammenhang als Leistungserbringung vor der 01.01.2021 gewertet werden und dadurch eindeutig mit 16% Steuer berechnet werden ?


Wolfgang

16.12.2020 - 16:37 Uhr

@klein, nicht die Rechnungsstellung ist ausschlaggebend sondern die Leistungserbringung. Es muss eine Rechnungsstellung und Übergabe des Fahrzeuges in 2020 an den Kunden erfolgen. Die Übergabe des Fahrzeuges muss in 2020 dokumentiert sein. Das Fahrzeug bleibt bis zur Zulassung beim Händler.


Insider2

16.12.2020 - 17:14 Uhr

@Lutz Burmeister: Leider scheinen Sie es nur selten mit einer Zulassungsstelle zu tun zu haben. Ich komme selber aus dem Autohandel und einige Zulassunsstellen arbeiten schon seit Jahren im "Coronamodus". Permanent neue "Schikanen" und zu den Sturmzeiten (vor Ostern oder Weihnachten) sind zusätzlich die Hälfte der Mitarbeiter krank denen Ihr Urlaubswunsch nicht genehmigt werde konnte. Wir sprechen hier über Mitarbeiter im öffentlichen Dienst mit geregelten Arbeitszeiten und einer automatischen Überweisung Ihrer Gehälter/Bezüge ohne auch nur einen einzigen Leistungsnachweis für Ihre Tätigkeit erbringen zu müssen.Sicher ist der Kundenverkehr zur Zeit nicht mehr wie zu nicht Coronazeiten da ja alles nur noch mit großzügigen Terminen geht. Sorry aber wer sich von diesen Damen und Herren beschwert sollte doch einfach das "Ruhekissen" öffentlicher Dienst verlassen und versuchen sein Glück in der freien Wirtschaft zu suchen. Mir persönlich ist aber keiner bekannt der es gemacht und auch geschafft hat.Also liebe Kolleginnen, Kollegen und Mitleidenden, habt einfach ein wenig mehr Verständnis, die wollen und können nicht schneller.Allen trotzdem ein gesundes und trotzdem halbwegs frohes WEIHNACHTSFEST.


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