Ausgabe 16/2011: „Es läuft wie geplant“

„Es läuft wie geplant“Fiat Group E Der Konzern hat 130.000 Einheiten für 2011 im Auge und will künftig insbesondere bei Lancia und Jeep mehr verkaufen. von Ralph M. MeunzelManfred Kantner, Vorstandsvorsitzender der Fiat Group Automobiles Germany, sprach im AUTOHAUS-Interview über die neuen Händlerverträge für Lancia und Jeep, über imagebildende Maßnahmen und das Portfolio der beiden Marken. Alfa macht zurzeit Freude, bei Fiat will man sich künftig stärker auf Familien ausrichten.AH: Herr Kantner, wie ist der aktuelle Stand der Integration der Chrysler-Marken und der Einführung von New Lancia?M. Kantner: Wir haben im vergangenen Jahr die operative Verantwortung für Chrysler, Jeep und Dodge übernommen. Zum Januar 2011 sind die Mitarbeiter von Chrysler Deutschland in unserer Zentrale in Frankfurt eingezogen. Mit den neuen Händlerverträgen für Lancia und Jeep haben wir zum 1. Juni auch ein pragmatisches Margensystem umgesetzt, das die Interessen von Handel und Hersteller berücksichtigt. Das neue Vertriebsnetz ermöglicht es dem Kunden, seinen Händler innerhalb eines akzeptablen Zeitraums zu erreichen. AH: Was muss noch getan werden?M. Kantner: Jetzt geht es den Händlern und uns darum, Erfolg zu generieren. Die Standards müssen umgesetzt werden und das Bewusstsein für die Marken muss gestärkt werden.83 Jeep- und 96 Lancia-PartnerAH: Wie viele Händler sind jetzt sowohl bei Lancia und bei Jeep dabei?M. Kantner: Wir haben aktuell 83 Jeep Haupthändler mit 97 PoS und 96 Lancia Haupthändler mit 115 PoS. Für beide Marken gilt, dass rund 60 Prozent aus der ehemaligen Chrysler-Organisation kommen. AH: Wie bewerten Sie die bisherige Integration? Von Seiten des Fiat-Händlerverbands gab es massive Kritik.M. Kantner: Es läuft wie geplant. Wir haben uns hinsichtlich des Vertrags und des Margensystems transparent und fair verhalten. Händler, die professionell im Markt tätig sind, können mit beiden Marken Geld verdienen. Erwartungshaltung im HandelAH: Wir dürfen also auf die nächste Händlerzufriedenheitsmessung gespannt sein?M. Kantner: Hinsichtlich der Stimmung überwiegt der Optimismus in Form einer gespannten Erwartungshaltung.AH: Was können die Händler jetzt erwarten?M. Kantner: Wir haben für beide Marken eine ganze Reihe an Kommunikations-maßnahmen gestartet, um die Öffentlichkeit und die Verbraucher zu informieren. Dabei setzen wir primär auf imagebildende Einzelmaßnahmen, um die jeweilige Zielgruppe direkt zu erreichen. Neue ModelleAH: Wie bewerten Sie die Modelle von Jeep und New Lancia?M. Kantner: Der Jeep Grand Cherokee ist ein absolut hochwertiges Premium-SUV und liegt mit den Wettbewerbern auf Augenhöhe. Der Jeep Compass ist als Urban SUV neu gestartet und kommt sehr gut an. Der Wrangler ist eine hervorragend im Markt positionierte Markenikone. Was Lancia betrifft, so wurden die Modelle Musa und Delta auch von den ehemaligen Chrysler-Partnern sehr gut aufgenommen. Anfang Juli ist der neue Lancia Ypsilon bundesweit gestartet, von dessen Marktchancen wir absolut überzeugt sind. Anfang des vierten Quartals werden dann die Modelle Lancia Voyager und Lancia Thema das Angebot nach oben abrunden.130.000 Autos in 2011AH: Bleibt es bei der Stückzahlenplanung?M. Kantner: Es bleibt bei der Zielgröße von 130.000 Einheiten für die Fiat Group in 2011. Sicher wollen wir künftig insbesondere bei den Marken Lancia und Jeep mehr verkaufen. Dafür werden auch neue Modelle sorgen, die für 2012 geplant sind.Performance von FiatAH: Hat Fiat aufgrund der Integration und der damit verbundenen Bindung von Ressourcen nicht etwas gelitten?M. Kantner: Nein. Wir werden die Kernmarke Fiat nie vernachlässigen, was auch die aktuelle Halbjahresbilanz zeigt: So konnten wir mit rund 45.300 zugelassenen Fiat Pkw unseren Absatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut 4 Prozent erhöhen, mit einem sehr guten Privatkundenanteil. Gleichzeitig haben wir die Vermietgeschäfte deutlich reduziert. Zudem kommt in diesem Jahr noch der neue Fiat Freemont. Der neue Panda steht auf der IAA. Bis Ende 2013 werden wir die gesamte Modellpalette erneuern.AH: Warum ist Fiat in der Kompaktklasse mit dem Bravo so schwach?M. Kantner: Wir werden uns künftig stark auf den Kundenkreis der Familien fokussieren – hier sehen wir deutliches Wachstumspotenzial. AH: Warum gibt es bei Fiat kein Volkscabrio mehr, wie beispielsweise den Punto?M. Kantner: So ein Modell wäre wünschenswert, Priorität hat aber zunächst die Aktualisierung unserer Volumenmodelle.Neue Alfa-Romeo-ModelleAH: Wie geht es mit der Marke Alfa Romeo weiter? M. Kantner: Mit rund 6.000 Zulassungen und einem Plus von 70 Prozent im ersten Halbjahr sind wir überaus zufrieden. Dies zeigt auch: Die Guiletta hat ihren Platz im Markt gefunden. 2013 kommt die neue Giulia wie auch eine fünftürige Version des Mito. Außerdem werden noch zwei SUV und ein neuer Spider das Angebotsportfolio ausbauen. Bei Alfa Romeo wird eine ganze Menge passieren.AH: Was tut sich bei den alternativen Antrieben?M. Kantner: Hier geht es zunächst darum, die Effizienz der Verbrennungsmotoren zu verbessern. Und da sind wir mit den Technologien MultiAir, MultiJet oder auch dem TwinAir-Motor ganz vorne mit dabei. Zum Thema Elektrifizierung: In den USA wird es den Fiat 500 ab 2012 als E-Mobil geben. HändlerrenditeAH: Wie schneiden Ihre Händler bei den Renditen und der Zufriedenheit ab?M. Kantner: Wir hatten ein positives erstes Quartal. Es gibt zudem keine Insolvenzen und die Händler haben keine Probleme mit den Banken. Die Zufriedenheit der Fiat-Händler hat sich in diesem Jahr weiter verbessert.AH: Wie schätzen Sie den Markt für 2011 und 2012 ein?M. Kantner: 2011 und 2012 rechne ich mit 3,1 bis 3,2 Mio. Gesamtzulassungen.AH: Herzlichen Dank für das Gespräch!Lesen SIe hier...... wie es um die Integration der Chrysler-Marken und die Einführung von New Lancia steht.15.1828.6211.4631.9262.3242.11310.8955.7462.6261.43078.1991-6/201145.283

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