Von Susanne Löw
Der neue Berliner Flughafen ist noch nicht da – Porsche schon: Unmittelbar an der Stadtautobahn A113 im Südosten der Hauptstadt, nur rund zehn Kilometer vom künftigen Airport BER entfernt, eröffnet Porsche am kommenden Wochenende nach rund einjähriger Bauphase die dritte Niederlassung in Berlin. Das Porsche Zentrum mit umfangreichem Werkstattbereich inklusive Karosseriebau und großem Ersatzteillager wurde laut Porsche nach neuesten Erkenntnissen für optimale Servicequalität gestaltet, die rund 20 Mitarbeiter – davon vier Verkäufer – bieten wollen. "Damit reagieren wir auf die Bedeutung des stetig wachsenden Marktes in und um Berlin", sagt Jens Puttfarcken, Vorsitzender der Geschäftsführung der Porsche Deutschland GmbH.
Der von Züblin realisierte Neubau auf rund 10.000 Quadratmetern am Technologiestandort Berlin-Adlershof mit einer Schauraumfläche für 19 Fahrzeuge, Fitting-Lounge für individuelle Konfigurationen und Rüttelstrecke auf dem Gelände macht schon von Weitem durch einen 25 Meter hohen und gut fünf Meter breiten Solarpylonen mit einer Gesamtfläche von etwa 270 Quadratmetern auf sich aufmerksam. Der 800.000 Euro teure, prägnante Bau mit 162 Solarpaneelen, 7.776 Solarzellen und vier mal drei Meter hohem Porsche-Logo soll bis zu 30.000 Kilowattstunden Strom jährlich erzielen und damit den Bedarf des gesamten neuen Autohauses abdecken. "Ganz im Sinne unserer Strategie der Nachhaltigkeit“, ergänzt Puttfarcken.
Porsche Niederlassung Berlin-Adlershof
BildergalerieWeltneuheit: Schnelladepark mit 800-Volt-Technologie
Ob das Solarenergie-Konzept auch in anderen Porsche Zentren Schule machen wird, will Porsche in Berlin-Adlershof erproben. Auch mit dem weltweit ersten Schnellladepark mit 800-Volt-Technologie setzt der Hersteller am neuesten der nun 87 bundesweiten Standorte ein initiales Ausrufezeichen: Im Hinblick auf den Mission E, das erste E-Serienfahrzeug mit 800-Volt-Technik, das Porsche Ende 2019 auf die Straße bringen will, ist die neue Berliner Niederlassung bereits auf die Anforderungen künftiger Elektrofahrzeuge ausgerichtet.
An zwei der vier Kundenparkplätze mit Ladesäulen, die auch für andere Fabrikate nutzbar sind, können Kunden in Berlin-Adlershof die Schnellladung über eine seriennahe 800-Volt-Technik nach der Zertifizierung voraussichtlich ab Oktober bereits erproben. "Für 80 Prozent der Batteriekapazität wird die Ladung des Mission E weniger als 20 Minuten dauern", prognostiziert Michael Kiefer, Leiter Hochvoltsysteme bei der Porsche Engineering Group, dem Partner für die neue Ladetechnik, in der rund zwei Jahre Entwicklungszeit stecken.
Innovation kostet
Neubau in Adlershof plus Modifizierungen an den anderen beiden Standorten – insgesamt investierte der Hersteller 15 Millionen Euro in seine Präsenz in Berlin. Heinz Moreira wird als Geschäftsführer die neue Niederlassung leiten, Patrick Henkel verantwortet übergreifend das Porsche-Geschäft in der Hauptstadt.
Weitere Details zu Porsches modernstem Standort inklusive ein Interview mit Porsche-Deutschland-Chef Jens Puttfarcken gibt es in AUTOHAUS 16/2017.
Andreas