Ausgabe 22/2009: Entlastung gefordert

Entlastung gefordertVW- und Audi-Händler E Die Restwertmisere verhagelt die Unternehmensbilanzen. von Ralph M. MeunzelDass die Situation im Handel höchst angespannt ist, war das Thema bei der Mitgliederversammlung des VW- und Audi-Händlerverbands (VAHV) mit 650 Teilnehmern in Berlin. Eine spürbare Entlastung bei den Verlusten mit Leasingrückläufern lautete deshalb die zentrale Forderung der Veranstaltung. Händler, die exklusiv eine Marke vertreten, sind stärker durch den Preisverfall bei den Gebrauchtwagen belastet als Autohäuser mit mehreren Konzernmarken. Letztere konnten die Verluste durch den guten Verkauf der anderen Produkte reduzieren. Durch Restwertabsicherungsmodelle und Konjunkturpakete rechnen die Händler allerdings mit einer Entspannung am Gebrauchtwagenmarkt in den nächsten 24 bis 48 Monaten. Darüber hinaus wurden die Restwerte im Laufe des Jahres 2009 durch die Restwertkommission über alle Modelle im Durchschnitt um vier bis acht Prozent abgesenkt.UnterstützungspaketDer Konzern wolle ein Unterstützungspaket noch im November verkünden, um dann den betroffenen Partnern eine individuelle Lösung zu präsentieren, so Händlerverbandspräsident Michael Lamlé. Ein Vorschlag aus dem Plenum, die Restwertverluste aller Händler insgesamt zu ermitteln, um damit Druck auf die Werke auszuüben, fand keine Zustimmung.VW legt zuDas Ausnahmejahr 2009 hat sich allerdings unterschiedlich auf das Ergebnis der Partner ausgewirkt. Mit einer deutlichen Steigerung der Rendite auf 1,6 Prozent (Vorjahr 0,5 Prozent) konnten die exklusiven Volkswagen-Händler stark an der Umweltprämie partizipieren. Die nichtexklusiven Betriebe erreichten 1,2 Prozent (0,6). Der Serviceumsatz hat sich um drei Prozent erhöht. Das GW-Geschäft bewegt sich insgesamt im roten Bereich. Michael Lamlé kritisierte das Nachlassverhalten der Partner, das in 2009 trotz hoher Nachfrage weiter gestiegen sei. Dass die Direktgeschäfte der Marken im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgefahren worden seien, wurde hingegen als positiv gewertet.IntrabrandwettbewerbHoffnung, den Intrabrandwettbewerb einzuschränken, macht sich Volkswagenbeiratssprecher Sven Erkner mit dem neuen Loyalitätsbonus von maximal drei Prozent, der im kommenden Jahr den Architekturbonus ersetzen könnte. Dabei wird der Anteil von so genannten loyalen Kunden ermittelt und honoriert. „Geübt wird das Prozedere bei der neuen Prämie für den Golf“, sagte Erkner. „Die Bonusänderung bei Audi sieht so aus, dass der Wachstumsbonus ab 2010 entfällt und durch einen Konjunkturbonus von 0,75 Prozent für jedes gelieferte Fahrzeug ersetzt wird“, kündigte Audi-Beiratssprecher Christoph Bernhardt an. Das schlechte Abschneiden in jüngsten Werkstatttests hat laut Axel Clemens, stellvertretender VW-Beiratssprecher, dazu geführt, dass Volkswagen bei eigenen Tests wieder das „Eskalationsmodell“ einführe. Das heißt, dass Volkswagen bei einem vierten nicht bestandenen Test den geprüften Servicepartner fristlos kündigt. Die aktuelle Situation bei VW Nutzfahrzeuge – vorgestellt von Beiratssprecher Johann Christl – war 2009 insgesamt entspannter als bei den Pkw-Marken.GW-Bezug beendetVöllig überrascht wurde der Verband von der Beendigung des Gebrauchtwagenbezugsrechts der Servicepartner. Künftig kann nur noch über die Vertragshändler gekauft werden – ab 60 Gebrauchte ausschließlich über First-Class-Partner. Rechtlich könne dagegen nichts unternommen werden, erklärte Michael Lamlé. Allerdings trete der Verband entschieden dafür ein, dass die betroffenen 300 von 1.200 Werkstätten Einblick in die GW-Systeme und die gleichen Finanzierungskonditionen wie bisher erhalten werden. Dieser Vorgang hat allerdings für eine erhebliche Verunsicherung der Servicebetriebe geführt, hieß es. Neuer Audi-ServicevertragNach einer einjährigen Verhandlungsphase, so Audi-Markensprecher Christoph Bernhardt, wurde hier in puncto Vertrag und Standards eine für Handel und Hersteller akzeptable Lösung gefunden. zHier brennt‘s

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