In Deutschland haben seit Jahresbeginn Zehntausende Halter von Elektrofahrzeugen Prämienzahlungen auf Basis der Treibhausminderungsquote (THG-Quote) beantragt. "Das Interesse an der Möglichkeit der Anrechnung von im Straßenverkehr eingesetzten elektrischen Strom auf die THG-Quote ist sehr hoch", sagte ein Sprecher des Umweltbundesamtes am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Dementsprechend gehe bei der Behörde kontinuierlich eine Vielzahl an Anträgen und interessierten Anfragen ein.
Halter eines Elektroautos oder größeren E-Motorrades können seit dem 1. Januar 2022 beim Quotenhandel eine Prämie von mehr als 300 Euro im Jahr bekommen. Sie verkaufen über Dienstleister Umweltzertifikate an Mineralölunternehmen, die den CO2-Ausstoß ihrer Produkte nach den Bestimmungen der Treibhausminderungsquote ausgleichen müssen.
Die hohe Nachfrage führt inzwischen zu einem Bearbeitungsstau. "Aufgrund des hohen Antragsaufkommens sowie des Volumens vieler Anträge und des mit der Bearbeitung zusammenhängenden Prüfungsaufwandes im Zusammenhang mit der relativ kurzfristig zum Januar 2022 geändert Rechtslage ist aktuell mit einer Bearbeitungszeit von einigen Wochen zu rechnen", sagte der Sprecher des Umweltbundesamtes. Konkrete Bearbeitungszeiten könnten derzeit nicht zugesichert werden und seien auch in der Vergangenheit nicht zugesichert worden. "Wir haben keinen Einfluss auf Aussagen einzelner Dienstleistungsunternehmen gegenüber ihren Kunden."
Viele Webseiten und Dienstanbieter hatten den Kunden die Auszahlungen bereits für Februar oder März 2022 in Aussicht gestellt. Obschon viele ihr Fahrzeug noch im Januar angemeldet haben, ist in etlichen Fällen noch kein Geld geflossen. Es gibt allerdings auch viele Halter von E-Fahrzeugen, die ihre THG-Prämie bereits erhalten haben. Über den Bearbeitungsstau hatte zuvor die "Auto Bild" berichtet.