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Elektroautos: BMW rechnet mit höheren Gewinnmargen

26.10.2017 09:00 Uhr
Der BMW i3 wird vor allem im Ausland nachgefragt.
© Foto: BMW

100.000 produzierte i3 im Leipziger Werk: Den Anlass nutzte der Konzern zum Feiern. Doch bislang verdient BMW vergleichsweise wenig mit den Elektro-Kleinwagen – und das liegt nicht nur an den höheren Fertigungskosten.

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BMW-Chef Harald Krüger geht davon aus, dass der Autobauer künftig mit Elektroautos höhere Gewinne erzielen kann. Derzeit lasse sich mit elektrisch betriebenen Wagen zwar noch weniger verdienen als mit klassischer Verbrennungstechnologie, sagte Krüger am Donnerstag im Leipziger BMW-Werk. Der Fortschritt der Technik mache die Produktion aber günstiger.

"Das Know-how zu Chemie, zu Batteriezellen, zu Zelltechnologie schreitet ständig weiter, so dass wir da Kosten optimieren können", sagte Krüger. Von Vorteil sei dabei, dass BMW seine Elektromotoren selbst produziere und nicht einkaufe. Zehn Prozent Gewinnmarge seien auch in der Zeit der Elektromobilität gesetzt. Wie viel Gewinn der Münchner Konzern derzeit mit seinem Elektro-Aushängeschild, dem BMW i3, mache, wollte Krüger nicht sagen. Am Donnerstag lief im Leipziger Werk das 100.000. Auto dieses Modells vom Band.

Gefragt im Ausland

Noch machen E-Autos nur einen Bruchteil des BMW-Absatzes aus. Von Januar bis September verkaufte der Münchner Konzern nach eigenen Angaben rund 1,8 Millionen Autos weltweit. Darunter waren nur 22.200 der elektrisch betriebenen Kleinwagen aus der i3-Reihe.


BMW i3 / i3s (2018)

BMW i3 / i3s (2018) Bildergalerie

Bislang verkauft sich der i3 vor allem im Ausland. In den ersten drei Quartalen 2017 gingen nach Angaben einer BMW-Sprecherin gut 3.100 der E-Kleinwagen nach Deutschland. Die größten Absatzmärkte für den in Leipzig gefertigten i3 waren in diesem Jahr bislang Norwegen, die USA, Deutschland und Großbritannien.

Das elektrisch betriebene Modell wird seit 2013 in Leipzig gefertigt. Rund 7.000 der i3-Kleinwagen waren nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) Anfang des Jahres auf Deutschlands Straßen unterwegs – ein Plus von mehr als 50 Prozent im Vergleich zu Januar 2016. Bis 2025 will BMW 25 elektrifizierte Modelle anbieten, darunter 12 vollelektrische und 13 Plug-in-Hybride.

Alte Batterien zur Stromversorgung

Ausrangierte E-Auto-Batterien sollen künftig in Leipzig die Stromversorgung des Werks verbessern. Konzern-Chef Krüger und Sachsens scheidender Ministerpräsident Stanislaw Tillich nahmen dazu am Donnerstag eine Speicherfarm in Betrieb.

Darin sind 500 ausgediente und neue E-Auto-Batterien verbaut. Sie sollen den mit werkseigenen Windrädern erzeugten Strom speichern. Bei Flaute oder besonders hoher Produktionslast im Werk soll die Energie aus den Batterien ins Netz eingespeist werden. Stromspitzen sollen so ausgeglichen werden. Das Modell soll künftig auch an anderen BMW-Standorten zum Einsatz kommen. (dpa)

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KOMMENTARE


Kurbelwellenfan

27.10.2017 - 09:23 Uhr

100.000 i3 in sechs Jahren ist nichts, worauf man nun besonders stolz sein kann. Alle Daten zu Gewinn und Verlust dieses Typs werden von BMW schamhaft verschwiegen. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass eine Firma BMW so ein Experiment wagen konnte. Aber sie sind dabei in die Vollen gegangen. Extra ein Werk gebaut, dann neben dem e-Antrieb eine teure und komplexe Karosseriestruktur aus Carbon. Frau Klatten hat im Glauben daran extra in SGL investiert. Mit Carbon wird man keine Grossserie erreichen können. Der CO2-Rucksack ist immens. Aus Kundensicht waren die Türkonstruktion zwar lifestylisch aber absolut unpraktisch. Dazu kam dann eine gewöhnungsbedürftige Innenausstattung mit recyclebaren Materialien. Schlimmer, als die Jutetasche beim Bäcker. Hätte das BMW-Markenzeichen nicht auf der Haube geglänzt, wäre das Auto gänzlich unverkäuflich geworden. Fair wäre es gewesen, offen zu deklarieren, was das Projekt gekostet hat - von der Entwicklungskapazität bis zu einem neuen, kaum ausgelasteten Werk. So werden die betriebswirtschaftlichen Daten schamvoll verschwiegen und die Zahl 100.000 wird als Erfolg gefeiert. Und dann der neue Ausdruck "Speicherfarm" für verbrauchte Batterien. Daran erkennt man doch, dass die Lebensdauer gering sein muss. Nach gerade mal sechs Jahren schon Massen von ausgelaugten Batterien? Wann hat ein Vorstandsvorsitzender endlich mal den Mut, den Protagonisten aus der Politik zu sagen: E-Mobilität für alle wird es so nicht geben. Das können sich nur Wohlhabende mit eigener Garage am Haus leisten. Vielleicht ist das ja in der schönen Grünen Welt auch politisch gewollt!


Saabist

29.10.2017 - 13:13 Uhr

Lieber Kurbelwellenfan, seit wann sind Hersteller darüber rechenschaftspflichtig, mit welcher Modellreihe sie wie viel Profit machen? BMW hat anderen Herstellern eine Menge voraus. Die Erfahrung mit der Produktion von Elektroautos und die Betreuung dieser Autos im Feld. Auch eine eigene Batterieproduktion und Motorenproduktion ist der richtige Weg. Mit den neuen Werkstoffen haben die Bayern sicherlich Lehrgeld gezahlt. Versuch macht klug. Was heute die Motorentechnologie ist, wird morgen die Batterietechnologie in Bezug auf Wettbewerbsfähigkeit sein. Sonst ist es irgendwann Batch Engeneering, wenn alle die gleiche technische Basis haben und nur noch die Güte der Innenraumausstattung eine Differenzierung darstellt. Kommunen und Länder schaffen einen gesetzlichen Rahmen, dass man um Elektroautos nicht herumkommen wird. Im Ausland sind diese Entwicklungen schon weiter gediehen. Man schaue nur wie viele Toyota Prius in Italien und Schweden als Taxi unterwegs sind. In Amsterdam findet der Verteilerverkehr elektrisch statt. Das hat Mercedes kampflos aufgegeben. Elektrobusse kommen von Solaris und VDL aber derzeit nicht aus Deutschland. Angesichts der finanziellen Möglichkeiten von Evobus und VW Truck und Bus ist das eine unglaubliche Schlafmützigkeit der Deutschen Manager, die hier eigentlich der Welt zeigen müssten, was machbar ist. Man verplempert die Ressourcen und baut irgendwelche tonnenschweren SUV Coupés, die eigentlich kein Mensch braucht.


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