BMW-Chef Harald Krüger geht davon aus, dass der Autobauer künftig mit Elektroautos höhere Gewinne erzielen kann. Derzeit lasse sich mit elektrisch betriebenen Wagen zwar noch weniger verdienen als mit klassischer Verbrennungstechnologie, sagte Krüger am Donnerstag im Leipziger BMW-Werk. Der Fortschritt der Technik mache die Produktion aber günstiger.
"Das Know-how zu Chemie, zu Batteriezellen, zu Zelltechnologie schreitet ständig weiter, so dass wir da Kosten optimieren können", sagte Krüger. Von Vorteil sei dabei, dass BMW seine Elektromotoren selbst produziere und nicht einkaufe. Zehn Prozent Gewinnmarge seien auch in der Zeit der Elektromobilität gesetzt. Wie viel Gewinn der Münchner Konzern derzeit mit seinem Elektro-Aushängeschild, dem BMW i3, mache, wollte Krüger nicht sagen. Am Donnerstag lief im Leipziger Werk das 100.000. Auto dieses Modells vom Band.
Gefragt im Ausland
Noch machen E-Autos nur einen Bruchteil des BMW-Absatzes aus. Von Januar bis September verkaufte der Münchner Konzern nach eigenen Angaben rund 1,8 Millionen Autos weltweit. Darunter waren nur 22.200 der elektrisch betriebenen Kleinwagen aus der i3-Reihe.
BMW i3 / i3s (2018)
BildergalerieBislang verkauft sich der i3 vor allem im Ausland. In den ersten drei Quartalen 2017 gingen nach Angaben einer BMW-Sprecherin gut 3.100 der E-Kleinwagen nach Deutschland. Die größten Absatzmärkte für den in Leipzig gefertigten i3 waren in diesem Jahr bislang Norwegen, die USA, Deutschland und Großbritannien.
Das elektrisch betriebene Modell wird seit 2013 in Leipzig gefertigt. Rund 7.000 der i3-Kleinwagen waren nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) Anfang des Jahres auf Deutschlands Straßen unterwegs – ein Plus von mehr als 50 Prozent im Vergleich zu Januar 2016. Bis 2025 will BMW 25 elektrifizierte Modelle anbieten, darunter 12 vollelektrische und 13 Plug-in-Hybride.
Alte Batterien zur Stromversorgung
Ausrangierte E-Auto-Batterien sollen künftig in Leipzig die Stromversorgung des Werks verbessern. Konzern-Chef Krüger und Sachsens scheidender Ministerpräsident Stanislaw Tillich nahmen dazu am Donnerstag eine Speicherfarm in Betrieb.
Darin sind 500 ausgediente und neue E-Auto-Batterien verbaut. Sie sollen den mit werkseigenen Windrädern erzeugten Strom speichern. Bei Flaute oder besonders hoher Produktionslast im Werk soll die Energie aus den Batterien ins Netz eingespeist werden. Stromspitzen sollen so ausgeglichen werden. Das Modell soll künftig auch an anderen BMW-Standorten zum Einsatz kommen. (dpa)
Saabist