Ausgabe 09/2012: Effizientes Arbeiten

Effizientes ArbeitenBetriebsstruktur – Bei der Hahn Gruppe wurde in Folge eines Generationswechsels früh mit der umfangreichen Neuausrichtung aller Bereiche begonnen. Von Daniela kohnenOptimal aufgestellt in die Zukunft“ war der Leitsatz, unter dem die neue Geschäftsführung im Jahr 2009 damit begonnen hat, alle 24 Niederlassungen und Dienstleistungsbereiche auf den Prüfstand zu stellen. Steffen Hahn, Geschäftsführender Gesellschafter und vierte Generation der Unternehmerfamilie, und Frank Brecht, Geschäftsführer und langjähriger Mitarbeiter der Hahn Gruppe, haben innerhalb von zwei Jahren nahezu alle Prozesse optimiert. Das neue Führungsteam hat dabei die Gunst der ersten Monate genutzt, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen – quasi „alte Zöpfe abzuschneiden“, wie Steffen Hahn es formuliert. „Unser Ziel war es, unseren Geschäftsbereich Automobil profitabler zu gestalten. Ein wesentlicher Punkt war dabei die Zentralisierung vieler Bereiche“, erklärt Steffen Hahn den Ansatz. „Zudem haben wir durch Veränderungen im betriebswirtschaftlichen Ablauf des Unternehmens das Konkurrenzverhalten der Mitarbeiter unterschiedlicher Niederlassungen im eigenen Haus aufgehoben.“ Das wurde unter anderem durch eine Vergütung erreicht, bei der alle Führungskräfte vom Gruppenerfolg profitieren.Was folgte, war knochenharte Arbeit. „Wir haben jeden Betrieb bis ins Detail untersucht und Schwachstellen herausgefiltert. Diese Ergebnisse sowie die langjährige Erfahrung aus der Tätigkeit als Verkäufer und Niederlassungsleiter haben schlussendlich ein Gesamtkonzept ergeben“, sagt Brecht rückblickend. „Um unsere intern identifizierten Ansätze auch aus externer Sicht zu beleuchten, gegebenenfalls weitere Optimierungspotenziale zu erkennen und um die Umsetzungsgeschwindigkeit zu erhöhen, haben wir ein Beratungsunternehmen beauftragt, das uns mit Know-how und Projekt-Personal unterstützt.“ Knackpunkt NiederlassungenIn einem ersten Schritt holten Hahn und Brecht Führungskräfte und Mitarbeiter, die unternehmensübergreifend tätig sind, aus den Niederlassungen heraus und siedelten sie in der Zentrale in Fellbach an, um die Kommunikation untereinander schneller und effizienter zu gestalten. Eine weitere wesentliche Veränderung war die Ernennung von Markenverantwortlichen für Audi und Volkswagen als zentrale Ansprechpartner. Damit entfiel die klassische Position des Niederlassungsleiters und konnte durch Verkaufsleiter, als verantwortliche Personen vor Ort, ersetzt werden. Viele Arbeitsabläufe, wie die Einpreisung von Gebrauchtwagen oder auch die Leasingrücknahme, wurden darüber hinaus für alle Betriebe standardisiert. Neues Führungsteam„Es war uns wichtig, für die zentralen Bereiche der Hahn Gruppe kompetente, verlässliche Führungskräfte zu definieren, die ihre Abteilung – in Abstimmung mit der Geschäftsführung – eigenverantwortlich führen. So haben wir uns zum Beispiel auch im Nutzfahrzeuggeschäft weiter spezialisiert und eine Stelle geschaffen, die mit der Kompetenz und Verantwortung für alle Prozesse ausgestattet ist“, erklärt Frank Brecht. Auch der Servicebereich wurde nach diesem Prinzip umstrukturiert – wobei dort, neben der Prozessoptimierung, auch das Thema der Qualitätssicherung eine wesentliche Bedeutung bekommen hat. Da erscheint es logisch, dass die beiden Geschäftsführer der Hahn Gruppe 2011 ein neues Gremium ins Leben gerufen haben: Als neue Führungsebene wurde – unter der Geschäftsführung – die Ebene der Geschäftsleitung eingezogen, in der die genannten Bereichsverantwortlichen zusammengefasst sind. „So haben wir unser Führungsteam straffer durchstrukturiert und damit effizienter gemacht“, begründet Steffen Hahn die Entscheidung. Zur Geschäftsleitung gehören damit nun die Bereichsleiter, z. B. für Neuwagen Audi, Volkswagen und Skoda, Gebrauchtwagen, Aftersales, Controlling, Finanzen, IT und Personal etc. (siehe Grafik oben).Steffen Hahn ist sich sicher: „Wir sind heute erfolgreich, weil wir die Weichen in der Gesellschafterfamilie und im Unternehmen rechtzeitig in die richtige Richtung gestellt haben. Die Grundlagen sind nun gelegt. Jetzt führen wir den temporären Umstrukturierungsprozess in eine dauerhafte Prozessoptimierung über.“Eigene AusbildungsstätteIm Zuge dieser andauernden Verbesserung entsteht derzeit die Hahn Akademie. Schon seit jeher legt die Familie Hahn größten Wert auf die Ausbildung junger Leute sowie auf die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Rund 180 Auszubildende beschäftigt das Unternehmen aktuell. Neben der Zeit in der Berufsschule und im Betrieb verbringen sie definierte Einheiten in der firmeneigenen Lehrwerkstatt. „Zukünftig wird die Ausbildungsabteilung an die Hahn Akademie angeschlossen, vor allem aber werden dort verschiedene Weiterbildungsprogramme für Mitarbeiter und Führungskräfte angeboten und durchgeführt“, erklärt Steffen Hahn abschließend. ■Hahn GruppeDie Hahn Gruppe wurde im Jahr 1919 von Ernst Hahn gegründet. Der in vierter Generation geführte traditionelle Familienbetrieb hat seinen Firmensitz in Fellbach und beschäftigt dort, sowie in den 24 Betrieben in der Region um Stuttgart, über 1.100 Mitarbeiter, davon rund 180 Auszubildende. Die Hahn Gruppe vertreibt Fahrzeuge der Marken Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Audi, Porsche und seit April 2012 auch der Marke Skoda. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen einen Umsatz von 440 Mio. Euro erwirtschaftet. Mit rund 9.200 verkauften Neuwagen (5.000 VW, 980 VW Nutzfahrzeuge, 2.600 Audi und 620 Porsche) und ebenso vielen verkauften Gebrauchtwagen in 2011 ist die Hahn Gruppe eines der größten Automobilhandelsunternehmen dieser Marken in Deutschland. Lesen Sie hier...... wie bei der Hahn Gruppe durch effizienz- und qualitätssichernde Maßnahmen innerhalb von zwei Jahren eine neue Autohausstruktur aufgebaut wurde.Effizienz durch...1. Unterteilung in Geschäftsführung und -leitung2. Ein Standort für alle Zentralbereiche3. Markenverantwortliche statt Niederlassungsleiter4. Vermeidung von Wettbewerb innerhalb der Gruppe5. Vereinheitlichung von Prozessabläufen

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