Der neue Biokraftstoff E10 mit maximal zehn Prozent Ethanol steht kurz vor seiner flächendeckenden Einführung. Nach Marktführer Aral sowie anderen Anbietern hat auch der Branchenzweite Shell mit dem Verkauf von E10 begonnen. Ausgehend von Bayern und Baden-Württemberg strebe Shell die schnelle Belieferung seiner 2.200 Stationen während des ersten Quartals an, teilte das Unternehmen am Sonntag in Hamburg mit. Der neue Kraftstoff werde "Shell Fuel Save Super E10" heißen und zum gleichen Preis wie bisher angeboten.
Das bisherige Superbenzin mit fünf Prozent Ethanol (E5) und 95 Oktan wird in den nächsten Wochen komplett vom Markt verschwinden. "Das herkömmliche Super wird nicht mehr angeboten", erklärte Shell-Experte Jörg Adolf. Sowohl die Raffinerien als auch die Tanklager und die Tankstellen hätten schlicht nicht den Platz und die Kapazität, um eine solch kleine Sorte zu produzieren und zu lagern. Die Mineralöllogistik in Deutschland gebe das nicht her.
"Der Bau neuer Untergrundtanks auf tausenden Stationen für eine zunehmend kleiner werdende Schutzsorte würde zu Kostenbelastungen führen, die diese Sorte unbezahlbar gemacht hätten", betonte der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) in Berlin. Somit hätten die Tankstellen keine andere Wahl, als ihr höherwertiges Benzin mit 98 Oktan und E5 als Schutzsorte anzubieten. "Das entspricht in vollem Umfang den gesetzlichen Regelungen."
Rund zehn Prozent der Autofahrer, deren Motoren kein E10-Benzin vertragen, müssen auf das höherwertige Benzin umsteigen und je nach Anbieter fünf bis acht Cent je Liter mehr bezahlen. (dpa)
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