Die Deutschen haben 2014 mehr Geld in den Autokauf investiert. Laut der aktuellen Marktanalyse der Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) gaben die Kunden für einen Neuwagen im Vergleich zum Vorjahr 1.300 Euro mehr aus. Ein neuer Pkw kostete damit im Schnitt 28.330 Euro.
Der mittlere Preis eines Gebrauchtwagens stieg von 9.420 auf 9.870 Euro. Beim Markenhandel wurden 14.280 Euro (2013: 13.510 Euro), beim freien Handel 8.940 Euro (8.510 Euro) bezahlt. Auf dem Privatmarkt waren es 6.200 Euro. Als einen Grund für den höheren Durchschnittspreis identifizierte die DAT den Anteil an jungen Gebrauchten. So waren elf Prozent aller Besitzumschreibungen Jahreswagen.
Während zuletzt vor allem die digitalen Medien als Hauptinformationsquellen identifiziert wurden, zeigt der Report nun, dass auch traditionelle Medien weiter wichtig bleiben. So gaben 49 Prozent der von DAT befragten Männer an, gerne Autozeitschriften zu lesen. Bei den Frauen lag der Wert bei elf Prozent. Vor dem Kauf haben sich 33 Prozent aller Gebrauchtwagen- und 35 Prozent aller Neuwagenkunden anhand von Testberichten in Printmedien informiert. Das ist jeweils eine Steigerung von vier bzw. fünf Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.
Die Zahlen stammen aus dem am Freitag vorgestellten DAT-Report 2015. Der Marktbeobachter aus Ostfildern lud rund 150 Branchenvertreter zur Präsentation der wichtigsten Ergebnisse nach Berlin. "Die Erkenntnisse sollen für die Arbeit im neuen Jahr genutzt werden", sagte Jens Nietzschmann, Vorsitzender der Geschäftsführung. Daher habe man die Präsentation des "Datenschatzes" so früh im Jahr angesetzt. Der Report habe zudem eine neue Struktur bekommen und sei jetzt noch praxisgerechter. Ziel sei es, eine "Handlungsableitungen fürs Tagesgeschäft" bereitzustellen, ergänzte Kommunikationschef Martin Endlein.
Mehr Neuwagen übers Internet gekauft
Ein wichtiges Thema hierbei ist die Digitalisierung im Fahrzeugmarkt. So wurden 2014 neun Prozent aller Neuwagen über sogenannte Neuwagenportale gekauft, das ist eine Steigerung um zwei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Besonders die Käufer bis 29 Jahre lagen mit 16 Prozent an der Spitze.
Doch das Internet macht nicht beim Vertrieb halt. 28 Prozent aller Autofahrer buchen einen fälligen Wartungs- oder Servicetermin mittlerweile verbindlich online. Das sind zehn Punkte mehr als im Vorjahr. Bei notwendigen Reparaturarbeiten nutzen 23 Prozent der Befragten das Online-Angebot – eine deutliche Steigerung zum Vorjahr von acht Prozentpunkte.
Markenhandel gewinnt Anteile im GW-Markt
Im Gebrauchtwagengeschäft konnte der Markenhandel seinen Anteil deutlich ausbauen: auf nunmehr 38 Prozent (2013: 33 Prozent). Der Anteil privater Verkäufe rutschte von 43 auf 41 Prozent, der freie Handel war noch zu 21 Prozent beteiligt (2013: 24 Prozent). Währen 80 Prozent der Gebrauchtwagen beim Markenhandel mit Garantie verkauft wurden, waren es beim freien Handel nur 55 Prozent, auf dem Privatmarkt sogar nur fünf Prozent.
Die Analysen zeigen zudem: Der Markenhandel verkaufte wieder mehr "typische" Gebrauchtwagen im Alterssegment von drei bis sechs Jahren. Dort ist der Marktanteil der Fabrikatshäuser von 28 auf 40 Prozent gestiegen. Die freien Betriebe musste sechs Prozentpunkte abgeben und kam auf 21 Prozent. Der Privatmarkt verlor von 45 auf 39 Prozent.
Auch im Aftersales-Geschäft machten die Markenbetriebe Boden gut. So stieg der Anteil der fabrikatsgebundenen Werkstätten an den Unfallreparaturen 2014 an. Insgesamt ist die Anzahl der Wartungen und Reparaturen pro Pkw im Vorjahr jedoch erneut gesunken. Mehr zum Servicemarkt lesen Sie beim AUTOHAUS Schwestermagazin asp AUTO SERVICE PRAXIS. (se)
Alle Infos zu den Markzahlen der letzten Jahre finden Sie unter: www.autohaus.de/marktdaten/dat-report-1377990.html. Dort gibt es ab 5. Februar auch den aktuellen DAT-Report 2015 zum Bestellen sowie als Download!