Gebrauchte Diesel-Pkw waren auch zum Start in das neue Autojahr 2022 stark nachgefragt. Das zeigt ein Blick auf die aktuellen Standzeiten im Automobilhandel. Laut der Februar-Ausgabe des DAT-Barometers stehen Diesel-Gebrauchtwagen im Durchschnitt 77 Tage auf den Höfen, bevor sie verkauft werden. Benziner aus zweiter Hand liegen demnach bei 89 Tagen. Damit unterbieten die Diesel den Vergleichswert 2021 um zwei Tage – bei den gebrauchten Benzinern bedeutet dies dagegen eine Verschlechterung um sieben Tage gegenüber dem Vorjahr.
Rückblick: Noch 2019 lagen die Standzeiten der Diesel deutlich über denen der Benziner, 2020 entspannte sich die Lage etwas – und im vergangenen Jahr sowie in diesem Januar waren die Diesel-Gebrauchtwagen deutlich stärker nachgefragt. Die Gründe hierfür sind aus Sicht der Branchenexperten vielfältig. So könnten etwas das knappe Angebot an Dieselautos insgesamt oder die hohen Benzinpreise für das stärkere Kundeninteresse an Selbstzündern verantwortlich sein.
Preisniveaus nähern sich an
Hinsichtlich der Fahrzeugwerte nähern sich die Preisniveaus der beiden Antriebsarten wieder an. Erfreulich: Auch zu Jahresbeginn konnten die Autohändler ihre Gebrauchtwagen zu deutlich höheren Preisen verkaufen. Mit 64,5 Prozent des ehemaligen Listenneupreises bei Benzinern und 62,3 Prozent bei Dieseln lagen beide Werte signifikant über denen des Vorjahresmonats (55,6 bzw. 52,9 Prozent).
Der Trend der gestiegenen Preise hatte sich bereits seit dem zweiten Halbjahr 2021 abgezeichnet. Die vom Halbleitermangel und von langen Lieferzeiten geprägte Situation auf dem Neuwagenmarkt macht sich somit weiterhin im Gebrauchtwagengeschäft bemerkbar. Hinzu kommt die weiterhin knappe Ware aufgrund der nicht getätigten Neuzulassungen aus den Vorjahren.