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CarGarantie: Reparaturkosten steigen erneut kräftig

15.05.2019 10:33 Uhr
Bei den Gebraucht- wie Neuwagen ist aktuell der Motor für die meisten Kosten verantwortlich.
© Foto: malkovkosta /stock.adobe.com

Nach einer Phase der relativen Stabilität verzeichnen die durchschnittlichen Reparaturkosten bei Neu- und Gebrauchtwagen auch 2018 wieder einen deutlichen Zuwachs. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der CarGarantie.

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Der Trend zu höheren Reparaturkosten setzt sich fort. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Versicherungsbestände der CG Car-Garantie Versicherungs AG. Für die Untersuchung wurden 767.262 ausgelaufene Gebrauchtwagen-Garantien und 240.956 ausgelaufene Neuwagen-Garantien sämtlicher Marken und Modelle mit einer Laufzeit von zwölf, 24 und 36 Monaten unter die Lupe genommen.

Die Ansprüche von Fahrzeugkäufern steigen laut CarGarantie seit Jahren kontinuierlich an. Gleichzeitig sind sich die Kunden ihrer Rechte bezüglich Gewährleistung bewusst und haben entsprechend hohe Erwartungen. Hersteller beantworten diese Ansprüche mit höherer Qualität und immer neuen Funktionen: Moderne Autos werden immer besser und immer vielfältiger.

Die Kehrseite der Medaille zeige sich bei den Reparaturkosten, erklärte CarGarantie-Chef Marcus Söldner. Nachdem der durchschnittliche Schadenbedarf jahrelang zwar kontinuierlich, aber moderat angestiegen sei, seien seit zwei Jahren deutliche Sprünge zu beobachten. Söldner: "Bereits 2017 war mit einem Anstieg von 502 auf 514 Euro ein besonders hoher Zuwachs zu verzeichnen. 2018 zeigt sich, dass dies keine Ausnahme gewesen ist: In diesem Jahr stiegen die durchschnittlichen Reparaturkosten auf 527 Euro."

Motor verursacht die meisten Kosten

Im Gebrauchtwagen-Bereich zeigt sich der Kostenanteil der einzelnen Bauteile nahezu unverändert: Wie schon im Vorjahr ist auch diesmal der Motor für die meisten Kosten verantwortlich (2017: 24,2 Prozent, 2018: 23,6 Prozent), gefolgt von der Kraftstoffanlage inklusive Turbolader und dem Getriebe. Die Kraftstoffanlage verzeichnet dabei einen geringen Anstieg von 0,5 auf 18,2 Prozent, das Getriebe einen sehr geringen Rückgang auf 11,6 Prozent (2017: 11,7 Prozent).

Bei den Neuwagen ergibt sich eine andere Reihenfolge: War im vergangenen Jahr noch die Kraftstoffanlage für die meisten Kosten verantwortlich, liegt in diesem Jahr auch hier der Motor auf Platz eins, mit einem Zuwachs von einem auf 21,3 Prozent. Die Kraftstoffanlage folgt mit 21 Prozent (2017: 20,3 Prozent), die elektrische Anlage, die 2017 noch auf Position vier lag, erreicht 2018 Platz drei (minus 0,6 auf 10,7 Prozent).

Beim Anteil der Schadenhäufigkeit zeigt die Studie kaum Veränderungen zum Vorjahr. Obwohl der Motor sowohl bei Gebraucht- als auch bei Neuwagen für die meisten Kosten verantwortlich ist, liegt er bei der Schadenhäufigkeit mit 10,8 Prozent nur auf Platz drei bzw. mit 8,7 Prozent auf Platz vier. Bei Neuwagen ist wie schon im Vorjahr die Komfortelektrik auf dem dritten Rang (9,5 Prozent, ein Anstieg von 0,7 Prozent).

Davor platziert sich bei Gebraucht- und Neuwagen unverändert die elektrische Anlage (GW: 17,4 Prozent, NW: 17,8 Prozent) mit ähnlichen Werten wie im Vorjahr. Ebenfalls wie im Vorjahr liegt die Kraftstoffanlage inklusive Turbolader ganz vorne mit einem Anteil von 19,9 Prozent (Gebrauchtwagen) bzw. 21,5 Prozent (Neuwagen).

Geringfügige Veränderung bei den Schadenseintritten

Nachdem 2017 einen Anstieg der frühen Schadenseintritte verzeichnete, hat sich das Bild 2018 geringfügig verändert. Bei Gebrauchtwagen treten noch 30,1 Prozent der Schäden (2017: 33,2 Prozent) innerhalb der ersten 5.000 Kilometer nach Haftungsbeginn auf. Weiterhin treten mehr als vier Fünftel der Schäden (2018: 83,3 Prozent, 2017: 85,3 Prozent) während der ersten 25.000 Kilometer nach Haftungsbeginn auf. Ein ähnlicher, geringfügiger Rückgang lässt sich bei den Neuwagen erkennen: Hier tritt rund ein Viertel der Schäden (2018: 27 Prozent, 2017: 30,3 Prozent) im Laufe der ersten 25.000 Kilometer auf.

Auch bei der Verteilung der Schäden nach Tagen ergeben sich Unterschiede zum Vorjahr: Während des ersten Jahres nach Haftungsbeginn müssen 2018 80,9 Prozent der Gebrauchtwagen (2017: 83,3 Prozent) und 46,7 Prozent der Neuwagen (2017: 54,9 Prozent) Garantieleistungen in Anspruch nehmen.

"Vor diesem Hintergrund sind Garantien eine hervorragende Möglichkeit, damit Kunden sich vor finanziellen Belastungen durch Schäden schützen können. Für Händler und Hersteller wiederum ist es nicht nur eine Absicherung vor Kosten, sondern auch ein Vertrauensbeweis in das eigene Produkt und damit ein deutliches Signal für die Qualität der Fahrzeuge", betonte Söldner. (AH)

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KOMMENTARE


Egon M.

16.05.2019 - 08:56 Uhr

"80,9 Prozent der Gebrauchten und 46,7 Prozent der Neuwägen müssen Garantieleistungen in Anspruch nehmen." "Vertrauensbeweis und zeugt von der Qualität der Fahrzeuge!?!?!" Bei 24 Prozent verreckt der Motor! Hut ab. Also bei 10 Autos sind 2 dabei bei denen der Motor innerhalb der Garantie das Zeitliche segnet.Das ist doch wohl ein Scherz! Dies zeigt doch, dass der Händler beim Gebrauchten überhaupt kein Interesse am Zustand des Fahrzeuges vor dem Weiterverkauf hat und bequem mit einer "Versicherung" auf gut Glück das angekaufte Kfz als gepflegten Gebrauchten teuer weiterverscherbelt. Selbst wenn ein gravierender Mangel bei einer groben Durchsicht festgestellt wird, investiert kein Autohaus in eine Reparatur, sondern verlässt sich drauf, dass die Karre ein oder zwei Jahre lang hält. Ach ja, die Auflagen der sogenannten "Garantieversicherungen" in ihren AGB sind derart unverschämt und irreführend, dass sie sich im Leistungsfall hervorragend herausreden können. UND--wer verkauft den hauptsächlich diese Versicherungen? Große Autohäuser zu ihrer eigenen Absicherung! Lehnt die Versicherung die Leistung aus irgendwelchen Gründen ab, dann ist das Autohaus fein raus. "Da können wir leider nix machen!" Vertragspartner ist die Versicherung. Würden sich die großen Automobilwerkstätten dem Aftermarkt öffnen, wären die Reparaturkosten mit einem Schlag um 50 Prozent günstiger, bei gleicher, wenn nicht besserer Qualität. Aber daran is ja nix verdient. Wenn das gleiche Bauteil vom gleichen Hersteller mit exakt der gleichen Aufschrift beim FH 260 Euro kostet und im Aftermarkt 75 Euro und der Unterschied nur in der Beschriftung des Pappkarton liegt, kann was nicht stimmen. Mittlerweile zeigt sich, dass es fast ratsamer ist einen Gebrauchten bei der kleinen, "gepflegten" Kfz.-Klitsche mit Meistertitel zu kaufen, als vom renomierten, großen Vertragshändler. Gleiches gilt für Reparaturen an Kraftfahrzeugen.


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