European Motor Company: Boutique-Besitzer im Bergischen Land

Obwohl sich hier trefflich auch teure Uhren oder Haute Couture handeln ließen, setzt Jeffrey L. Scott in seiner Boutique auf eine PS-starke Luxusmarke: Maserati. Kein Wunder, hatte der Unternehmer in seinem früheren Leben Führungsaufgaben bei Aston Martin, Jaguar Land Rover oder Lexus inne. Scott schätzt an dem Autobauer aus Modena die "ungemein starke Markenpräsenz", Autofans hätten sofort bestimmte Bilder im Kopf. Design, Rennsport, Erfolg und einen italienischen Lebensstil - solche Sachen eben. "Maserati hat sich in den vergangenen Jahren besonders positiv entwickelt." Grund genug für ihn, in die Marke zu investieren und einen ehemaligen Jaguar-Land-Rover-Betrieb innerhalb von nur fünf Monaten komplett zu sanieren. Sachte nimmt der Autohauschef den Besucher am Arm und führt ihn quer durch den modernen Verkaufsraum, als ob er ihm die neueste Herbstkollektion aus Mailand präsentieren möchte. Kein Papier stört im Ausstellungsraum, für die nötige Wärme sorgt eine Fußbodenheizung und für den gewünschten Glanz wurden LED-Scheinwerfer installiert. Zudem malen überzeugende Designraffinessen wie Lufteinlass-Reminiszenzen an der Wand ein überzeugendes optisches Gesamtbild, sodass die Wartezone hier tatsächlich zum Warten einlädt. Wenige Schritte entfernt befindet sich ein Verkäuferarbeitsplatz samt riesigem Flatscreen, fast in Griffweite hängen Materialmuster, um beim konfigurierten Luxuswagen wirklich auf Nummer sicher zu gehen. Wollen Sie diesen Braunton wirklich? "Der Standort ist ein Benchmark-Betrieb in puncto CI", erklärt Patrick Dinger, Head of Network Development Maserati D-A-CH-Region. Insbesondere die Farben Weiß und Blau dominieren, alles soll hell und freundlich sein. Abgesehen von den Kunden sollen sich hier auch die Mitarbeiter im Kfz-Betrieb wohlfühlen. Schnell fällt auf: Hier stehen zwei Dinge im Vordergrund, nämlich Fahrzeuge wie der Quattroporte und ab Ende Mai das neue SUV Levante, aber auch die Marke Maserati selbst. Deshalb finden Interessenten am Deutschen Ring 90 in Wuppertal ausschließlich Autos mit dem Dreizack. In seinem zweiten Betrieb in Lüdenscheid setzt Scott auf die FCA- Marken Jeep und Alfa Romeo. Neben der Dynamik von Maserati hätten den Neu-Unternehmer vor allem die Modelle Quattroporte und Ghibli überzeugt, sie seien "Erfolgsgaranten für die Marke". 50 Neuwagen möchte Scott im ersten Jahr vermarkten, er geht dieses Ziel selbstbewusst an. "Der Erfolg kommt zu demjenigen, der etwas tut." Als Erster vor Ort Doch muss man das ausgerechnet in Wuppertal tun? Eine Stadt, die zunächst nicht nach Luxus und Glamour klingt? Scott hat eine Antwort parat: Man sei hier der Erste - bereit für die Hidden Heros, wie sie Scott nennt. In einer Region, die dem Autohauschef zufolge mit erstaunlich vielen Unternehmern und Entscheidern aufwartet. "Da zeigt sich Potenzial für uns. Das ist perfekt für einen Luxuswagenhersteller." Und dieses Potenzial gilt es zu heben, weshalb sich Scotts Fokus von einer globalen Sichtweise auf eine eher lokale verschoben hat. So macht sein Unternehmen, die European Motor Company, großflächig Werbung in regionalen Medien, unterstützt Wuppertaler Veranstaltungen und knüpft so peu à peu ein Netzwerk. "Die Vor-Ort-Betreuung ist wichtig", weiß Maserati-Manager Dinger. Das kommt offensichtlich gut an. Scott, der sich selbst als penibel beschreibt, ist mit dem Start mehr als zufrieden - und mit seinem Schritt in die Selbstständigkeit. "Ich wollte schon länger als Händler agieren." Das sei keine neue Idee gewesen. Heute weiß er, wie wichtig die Themen Kundenzufriedenheit und CRM, aber auch "Saisonalität, Traffic im Showroom und direkter Wettbewerb" sind. Zusammen mit seinen Erfahrungen auf Herstellerseite eine spannende Mischung. "Das ist für einen Hersteller wie uns ein Glücksfall", so Dinger. Levante der Bestseller in spe "Wir wollten mit dem Levante fertig sein", so Scott. Nicht nur, dass sich der gebürtige Amerikaner auf das erste SUV in der mehr als 100-jährigen Markenhistorie freut, auch Maserati selbst hat die Rolle des Newcomers konkret definiert: Er soll den Ghibli als Volumenmodell ablösen. Der Hersteller will also auf den SUV-Zug aufspringen und Porsche Cayenne und BMW X5 das Leben ein bisschen schwerer machen. Schließlich ist die Nachfrage in diesem Segment immer noch hoch. Wer künftig mit seinem Levante in Wuppertal zum Service kommt, wird am Welcome-Desk von einer freundlichen wie elegant gekleideten Mitarbeiterin empfangen. "Das ist meine Serviceberaterin", so Scott. Sie informiert umgehend den Werkstattleiter, der sich dann um den Luxuswagen des Kunden kümmert. Im Anschluss an die Wartungen oder die mechanischen respektive elektrischen Arbeiten bereitet ein Dienstleister die Kundenfahrzeuge professionell auf. Scott: "Jeder Werkstattkunde bekommt sein Auto wie neu." Auch bei der Auslieferung des bestellten Neuwagens haben sich die Wuppertaler ein Highlight überlegt: Sie verstecken ihn - analog zu einer Messepremiere - unter einer blauen Haube. "Jeder packt sein Auto selber aus." So schafft Scott in seiner Boutique ein besonderes Einkaufserlebnis. Zwei kurze Filme zum neuen Maserati-Betrieb finden ePaper-Leser hier. Kurzfassung Vor allem die Modelle Quattroporte und Ghibli haben Jeffrey L. Scott überzeugt, in die Marke Maserati zu investieren. Gesagt, getan: Innerhalb von lediglich fünf Monaten wurde ein ehemaliger Jaguar-Land- Rover-Betrieb saniert - zu einer edlen Boutique für italienische Luxuswagen. European Motor Company Ende Februar fiel der Startschuss für den neuen Maserati-Betrieb der European Motor Company in Wuppertal. An den drei Eröffnungstagen kamen rund 450 Gäste an den Deutschen Ring 90. "Das war deutlich über unseren Erwartungen", sagt Unternehmer Jeffrey L. Scott. Seitdem lädt der 320 Quadratmeter große Verkaufsraum Fans der italienischen Luxusmarke dazu ein, die sechs ausgestellten Fahrzeuge zu begutachten. Maximal finden auf der edel gestalteten Ausstellungsfläche neun Luxus-Boliden Platz. Die mit moderner Technik ausgestattete Werkstatt umfasst 350 Quadratmeter. Aktuell beschäftigt Scott in Wuppertal sechs Mitarbeiter, doch der Autohauschef denkt über einen weiteren Verkäufer und zwei bis drei neue Teammitglieder in der Werkstatt nach. Sein Glück: Gerade für den Aftersales bekommt Scott immer noch Initiativbewerbungen - die Marke Maserati zieht auch als Arbeitgebermarke im Bergischen Land.

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