General Motors (GM) hat seiner Tochter Opel eine Bestandsgarantie ausgesprochen, auf dem attraktiven Markt in Brasilien werden die Rüsselsheimer aber ausgebremst. GM setzt dort auf Chevrolet. Die gute Nachricht brachte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) von seiner USA-Reise mit. Opel werde "auf jeden Fall auch in zehn oder 15 Jahren noch zum Konzern gehören", sagte GM-Vizepräsident Robert Ferguson am Freitag (Ortszeit) nach einem nach einem Treffen in Detroit mit dem CDU-Politiker.
Ferguson betonte: "Normalerweise geben wir ungern Prognosen über so lange Sicht ab. Aber Opel ist ein so wertvoller Baustein unserer Gruppe, dass ich diese Voraussage ohne Probleme treffen kann." Die deutschen Standorte seien ein herausragender Bestandteil des Konzerns und Zentren für Design und Forschung. "Deshalb sehe ich eine helle Zukunft für Opel." Hessens Regierungschef hatte unter anderem die hessische Partnerregion Wisconsin besucht und sich mit GM-Leuten getroffen.
In Übersee zeigt GM den Deutschen jedoch weiter Grenzen auf und bevorzugt Chevrolet. Medienberichten zufolge muss Opel der Schwestermarke den brasilianischen Markt überlassen. Brasilien sei für GM nach China und den USA der drittwichtigste Markt, hieß es. Den Berichten zufolge soll sich Opel nach dem Willen der Konzernzentrale in Südamerika auf Argentinien und Chile beschränken. Dort werde an der Markterschließung gearbeitet, noch Ende dieses Jahres sollen die ersten Autos in Chile auf die Straßen rollen. Auch nach Israel wollen die Rüsselsheimer den Angaben zufolge liefern. In China, dem weltweit wichtigsten Wachstumsmarkt, dürfe Opel künftig zwar Autos verkaufen, aber nicht produzieren.
Opel-Chef Stracke rechnet noch in diesem Jahr mit einer deutlichen Abschwächung der Automobilkonjunktur. Dem Radiosender SWR2 sagte er, der Trend werde sich 2012 fortsetzen. Dennoch werde Opel Gewinne ausweisen können. Das Unternehmen setze zukünftig stark auf nachhaltige Produkte und Elektroantriebe. (dpa)