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BMW-Händlerverträge: Online-Themen werden nachverhandelt

08.10.2018 14:17 Uhr
BMW-Handel
In der BMW-Organisation ging es in den vergangenen Wochen ans Eingemachte.
© Foto: Armin Weigel/dpa/picture alliance

Die BMW-Händler haben ihren Vertrag ohne Änderungen unterschrieben. Der Hersteller hat sich durchgesetzt. Über Aspekte wie Datennutzung, Vertriebskanäle und vernetzte Services wird aber nochmals gesprochen.

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Von Doris Plate/AUTOHAUS

Mutig war er, der Aufstand der BMW-Händler gegen ihren neuen Vertrag. Und auch nötig, denn wenn sich die Mehrheit der Partner einer Marke gegen die Grundlagen der Zusammenarbeit ausspricht, dann muss es schon ans Eingemachte gehen. Die Händler fürchten um ihre Existenz. Aber weil sie wohl genau die kurzfristig nicht gefährden und auch ihre Kunden nicht im Stich lassen wollten, sind viele am Ende doch eingeknickt. Nach tagelangem Druck durch den Hersteller und der klaren Drohung von BMW diejenigen Händler, die nicht unterschreiben, von der Belieferung mit Ware und Informationen abzuschneiden, bröckelte die Phalanx.

Letztendlich blieben nach AUTOHAUS-Informationen nur ein Drittel der Händler und wenige Servicepartner standhaft in ihrer Verweigerung des neuen Vertragswerks. Dafür gesorgt haben wohl auch schriftlich zugesagte Zugeständnisse des Herstellers bei manchen Themen. Beim eigentlichen Vertragswerk blieb BMW aber hart: Es handele sich um einen europäischen Vertrag, der nicht verhandelbar sei, hieß es. "Hersteller und Handel müssen sich den veränderten Kundenerwartungen anpassen", begründete das eine BMW-Sprecherin.

Weil viele Händler die letzte Konsequenz offensichtlich doch nicht ziehen wollten und der Hersteller Gespräche zu den beanstandeten Punkten anbot, lenkte auch der Händlerverband VDB letztendlich ein. Präsident Peter Reisacher empfahl Ende Spetember die Unterschrift unter den Fünf-Jahres-Vertrag: "Wir vertrauen unserem Hersteller."

Über die Themenfelder Austausch von Daten zur optimalen Betreuung von Kunden in der so genannten 360 Grad Sicht, Ausweitung des Vertriebs auf neue Kanäle, insbesondere Online, sowie neue Angebote und Dienste wie "Remote Software Update" und "Connected Drive" wird jetzt nochmals gesprochen. Bei den Unternehmertagen am 17. und 18. Oktober in Frankfurt wird sich zeigen, inwieweit die Münchner bereit sind, sich zu bewegen und wie sie sich die zukünftige Zusammenarbeit vorstellen.

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KOMMENTARE


Frank

08.10.2018 - 16:59 Uhr

Zitat..... "Bei den Unternehmertagen am 17. und 18. Oktober in Frankfurt wird sich zeigen, inwieweit die Münchner bereit sind, sich zu bewegen und wie sie sich die zukünftige Zusammenarbeit vorstellen".In Anbetracht dass die Verträge bereits unterschrieben sind, hätte man die Unternehmertage in Hornberg machen können.


Sammy

08.10.2018 - 20:03 Uhr

Tja, wie so immer im Leben gibt es Kollegen die erst die Säbel rasseln und dann doch einknicken. Was hat es denn nun gebracht? Vertrauen einem Hersteller gegenüber der ein Vertragswerk initiiert welches nur eine einzige Sicht sieht. Die Eigene! Wie weit entrückt und naive von der Realität muss man sein um zu glauben dass es nach einer verbindlichen Vertragsunterzeichnung noch Verhandlungsspielraum für den Handel gibt. ........ und welche Chance haben denn die Kleinen wenn die Großen erst alles mittragen um dann im letzten Moment umzufallen. Für Alle ein zukünftiges Desaster.Sterben auf Raten. Ein Premiumhersteller sollte eigentlich beweisen das er hinter der Vertriebsorganisation steht und diese nicht mit Füßen treten. Zählen tun da nur die Erträge um den Aktionären gerecht zu werden. Zum Schluss möchte ich Herrn von Kuenheim recht herzlich zu seinem 90. Geburtstag gratulieren. Eine Persönlichkeit vor der ich den Hut ziehe und wünschte das es mal wieder menschlicher werden würde. Schauen wir was da nun kommt und hoffen wir auf das Überleben der Händler


Günter Schilling

09.10.2018 - 09:17 Uhr

Vor Tagen noch die kämpferischen Ansagen und auf einmal "wir vertrauen unserem Hersteller". Was ist die Wahrheit? Jetzt wird "nach" der Unterschrift verhandelt? Wer soll denn den Unsinn glauben. Und was für Zahlen wurden genannt...tausende Autos auf Lager, Teile in fast unbegrenzter Fülle vorhanden....sorry, aber das ist ein großes blablabla gewesen. Fakt ist, dass die Händler die nicht unterschrieben hätten relativ schnell und zügig zum Amtsgericht gefahren wären, um die Insolvenz anzumelden. Die BMW-Händler haben genauso wenig Macht gegenüber dem Hersteller, wie alle anderen Marken ebenfalls. Entweder man hat den Mut, schraubt die Hersteller-Signalisation von der Hauswand und macht sein eigenes Ding oder man ist auch weiterhin der Spielball der Hersteller. Alles andere wäre nicht der Wahrheit entsprechend.


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