Die Null-Zinspolitik und jüngste Gesetzesreformen bremsen die Nürnberger Versicherungsgruppe ein. Vor allem das Geschäft mit Lebensversicherungen laufe nicht mehr so rund wie in den vorangegangenen Jahren, sagte Vorstandschef Armin Zitzmann in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur ein. Den Verkauf habe die niedrige Verzinsung erschwert. So schrumpften die Beitragseinnahmen in der Sparte 2015 um 2,8 Prozent auf 2,48 Milliarden Euro.
Die Neubeiträge im Bereich Lebensversicherungen gingen im vergangenen Jahr von 537 auf 416 Millionen Euro. Auch das Neugeschäft der Schadensversicherungen blieb mit 87 Millionen Euro unter dem Volumen des Vorjahresjahres (96 Millionen).
Der Grund: Die Nürnberger hatte früher als andere Versicherungen die gesetzlichen Vorgaben für die Versicherungsprovision geändert. Die Versicherungsvertreter verkauften daraufhin lieber Versicherungen anderer Unternehmen, wie ein Konzernsprecher berichtete.
Insgesamt bewertete Zitzmann die Geschäftsentwicklung aber als "zufriedenstellend", auch wenn die Lage am Kapitalmarkt den Versicherern das Leben schwer mache. Der Umsatz der Gruppe war 2015 um 2,2 Prozent auf 4,85 Milliarden Euro gesunken. Der Konzerngewinn lag mit 72 Millionen Euro auf dem vergleichbaren 2013er Niveau. 2014 hatten einmalige Effekte den Gewinn stark steigen lassen. (dpa/rp)
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