Die größte deutsche Händlergruppe AVAG Holding SE beschäftigt knapp 5.600 Mitarbeiter und setzte 2021 mit 25 Automarken insgesamt 117.500 Fahrzeuge ab. Das sind laut IfA-Studie "Top100 Händlergruppen" doppelt so viele Autos wie Deutschlands Nummer zwei, Gottfried-Schultz in Ratingen. Zum Start des "Forums Automotive" in Geislingen präsentierten die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU), das IfA-Institut und AUTOHAUS am Mittwoch den rund 80 anwesenden Studierenden den Vorstandssprecher der AVAG-Gruppe Roman Still zum Thema "Chancen und Risiken im Autogeschäft aus Sicht einer großen Handelsgruppe – so stellt man sich für die Zukunft auf".
Der Autohaus-Unternehmer vermittelte den Studentinnen und Studenten nicht nur die strategischen Felder, die es künftig zu besetzen gilt, sondern gab auch einen interessanten Einblick in die Führungsphilosophie des Unternehmens sowie in die Organisationsstruktur der Handelsgruppe. Unter dem Dach der Hauptgesellschaft AVAG findet man drei weitere Holdings, die die jeweiligen Handelsaktivitäten koordinieren. So ist die "DIO" unter anderem für die Stellantis-Marken zuständig, die "DIA" koordiniert hauptsächlich Ford, Toyota, Nissan und Hyundai – und die "AVI" ist für den Handel in Kroatien, Österreich, Slowenien und Ungarn zuständig. Diese Auslandsaktivitäten sind eine weitere Besonderheit der AVAG.
IfA Forum Automotive (WS 2022/23) - Roman Still
BildergalerieWährend die Holding mit rund 160 Mitarbeitern die Autohäuser von administrativen Tätigkeiten mit Experten entlastet, können sich die 68 Hauptbetriebe unter Führung der zuständigen Area-Geschäftsführer mit insgesamt 130 Filialen voll auf das Kerngeschäft konzentrieren. Alle Area-Geschäftsführer sind gleichzeitig Gesellschafter des Unternehmens. "Wie erreichen mit der Beteiligung der Geschäftsführer eine wesentlich stärkere Loyalität zum und Identifikation mit dem Unternehmen", erklärte Still. Als Treiber des Wandels und gleichzeitig Chancen und Risiken für den Autohandel identifizierte der Manager unter anderem den Übergang von Verbrennern auf E-Antrieb, den Wechsel des Vertriebssystems vom Fachhandels- zum Agentursystem, die Direktvertriebsaktivitäten der Hersteller und Importeure sowie ein verändertes Konsumverhalten.
Im Rahmen des "Forum Automotive" treten im wöchentlichen Turnus während des Wintersemesters Manager und interessante Persönlichkeiten aus der Automobil- und Mobilitätsbranche an der Hochschule auf. Dabei richtet sich die Vortrags- und Diskussionsplattform vorrangig an Studierende der automobil- und mobilitätswirtschaftlichen Studiengänge (Bachelor und Master).
Schultz