Der führende deutsche Autoversicherer HUK-Coburg kalkuliert in diesem Jahr mit Folgeschäden von Pandemie, Lieferproblemen und Inflation für den Automarkt: Das Unternehmen rechnet mit einem Rückgang der "Fahrzeug-Transaktionen" um 20 Prozent. Das sagte Vorstandschef Klaus-Jürgen Heitmann am Dienstag auf der Bilanzpressekonferenz in München.
"Transaktionen" bezieht sich auf alle Fahrzeuge inklusive Gebrauchtwagen. Die HUK ist seit Jahren Marktführer in der Kfz-Versicherung. Hauptkonkurrent in diesem Bereich ist die Allianz.
Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der bei der HUK versicherten Fahrzeuge im Saldo um 400.000 auf 13,4 Millionen. In diesem Jahr rechnet Heitmann wegen der schwierigen Lage nur mit verhaltenem Wachstum.
Die HUK will ihre Position im umkämpften Autoversicherungsmarkt aber ausbauen: In diesem Jahr soll der neue Digitalversicherer Neodigital an den Start gehen, an dem das oberfränkische Unternehmen die Mehrheit hält. Nach jetzigem Planungsstand könnte Neodigital Versicherungsverträge sowohl unter eigenem Namen als auch im Auftrag anderer Versicherer als Dienstleistung gegen Gebühr verkaufen. Von diesem Expansionsplänen unberührt ist die bisherige Online-Versicherung HUK24.
Die Beitragseinnahmen der HUK-Coburg in allen Sparten - Auto, Schaden/Unfall, Leben, Kranken und Rechtsschutz - stiegen 2021 um 2,1 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Der Nettogewinn sank um 3,1 Prozent auf 381 Millionen Euro.