Die Unsicherheit der Verbraucher angesichts der globalen Schuldenkrisen wirkt sich bisher nicht auf den deutschen Automarkt aus. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Freitag in Flensburg mitteilte, kamen im August 237.500 Pkw neu auf die Straße. Das war ein Plus von 18,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Behörde registrierte von Januar bis August dieses Jahres damit über 2,12 Millionen Neuzulassungen (plus 11,2 Prozent).
Die Stimmung im Pkw-Markt sei trotz leichter Abkühlung weiterhin positiv, sagte Volker Lange, Präsident des Verbandes der Internationalen Kfz-Hersteller (VDIK), in Bad Homburg. Die Auftragsbücher seien noch gut gefüllt. Angesichts der Kauflust bei den deutschen Kunden und der vielen attraktiven IAA-Neuheiten geht Lange davon aus, dass "der positive Trend des Jahres in den folgenden Monaten – allerdings leicht abgeschwächt – anhalten wird".
Laut KBA verringerte sich der Privatanteil an den Pkw-Zulassungen im vergangenen Monat auf 41,3 Prozent (Juli: 44 Prozent). Leicht rückläufig war auch der Dieselanteil mit 46,8 Prozent. Die Käufer kehrten im August vor allem dem Mini-Segment den Rücken (minus 26,7 Prozent). Dagegen waren Modelle der Oberen Mittelklasse und der Oberklasse sehr gefragt. Beide Segmente verzeichneten ein Zulassungsplus von 74 Prozent. Viel Zuspruch fanden auch Großraum-Vans (plus 45,2 Prozent).
Bis auf Smart verbuchten alle deutschen Automarken kräftige Zugewinne. BMW/Mini (plus 60,3 Prozent) und Porsche (plus 43,8 Prozent) profitierten von der günstigen Marktentwicklung besonders. Der Münchener Autokonzern festigte damit seinen zweiten Platz in der Zulassungsstatistik hinter VW (plus 11,5 Prozent). Noch stärker als das Branchenprimus wuchsen die heimischen Konkurrenten Ford (plus 31,5 Prozent) und Opel (plus 23 Prozent). Mercedes-Benz steigerte seine Neuzulassungen um 35,7 Prozent, Audi verbesserte sich um rund ein Fünftel.
Volvo bärenstark – Skoda ausgebremst
Bei den Importeuren ragte der schwedische Hersteller Volvo heraus, der seinen Absatz hierzulande fast verdoppelte (plus 96,7 Prozent). Ein Lebenszeichen gab Lancia mit einem Zuwachs von 33,1 Prozent von sich. Ebenfalls besser als der Markt schnitten Jaguar (plus 22,3 Prozent) und Seat (plus 19,3 Prozent) ab. Für den größten ausländischen Autobauer in Deutschland, Renault/Dacia, ging es ebenfalls bergauf (plus 14,4 Prozent). Dagegen musste Skoda mit einem Verkaufsrückgang um 7,9 Prozent Feder lassen. Der Absatz von Toyota und Lexus kam nach der Erdbebenkatastrophe erst langsam wieder auf Touren (plus 2,1 Prozent).
Den Statistikern zufolge wuchs im August auch der GW-Markt. Sie meldeten 591.774 Pkw-Besitzumschreibungen – vier Prozent mehr als vor einem Jahr. Im bisherigen Jahresverlauf wechselten 4,56 Millionen Autos ihren Halter (plus 6,3 Prozent). (rp)
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- Neuzulassungen August 2011 (Marken) (133.9 KB, PDF)
