Mit vergleichsweise geringen Kaufanreizen und mäßigen Aussichten gehen Autohersteller und Händler ins neue Jahr. Neben der wieder um drei Punkte höheren Mehrwertsteuer dürften in den kommenden Monaten auch die neuerlichen härteren Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie für weniger Neuwagenverkäufe sorgen, berichtet das Duisburger CAR-Institut in seiner regelmäßigen Marktstudie.
In den Monaten Januar und Februar werde die Zahl der in Deutschland neu zugelassenen Autos jeweils um rund 20 Prozent zu den Vorjahresmonaten sinken. Für das Gesamtjahr 2021 erwartet das CAM das zweite Jahr in Folge weniger als drei Millionen Neuwagenverkäufe auf dem deutschen Markt. Damit liegt die Prognose unter den Vorhersagen der Herstellerverbände VDA und VDIK sowie des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK).
Unter anderem wegen der Kurzarbeiter-Subventionen hätten die Hersteller im Dezember erneut auf starke Kaufanreize verzichtet, berichtete Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer weiter. Das Rabattniveau sei zum Jahreswechsel so niedrig wie seit 2013 nicht mehr. "Die Branche hat sich mit einer Strategie des 'Werthaltigen Verkaufs' positioniert. Volumenrückgänge sind in Kauf genommen worden", so Dudenhöffer.
Die gängigsten Modelle wurden im Internet im Dezember 18,9 Prozent unter dem Listenpreis angeboten. Die Preisnachlässe für Batteriewagen und Plug-In-Hybride fielen wegen der staatlichen Förderung höher aus.
Eigenzulassungen auf dem Rückzug
Offensichtlich ein auslaufendes Marketing-Modell ist die Zulassung auf eigene Rechnung, um die Autos dann als Hausmodelle mit höheren Preisnachlässen an die Käufer zu bringen. Nur noch 22,6 Prozent der Neuzulassungen zählten im Dezember zu dieser Gruppe. Dudenhöffer rechnet erst im Frühjahr mit größeren Marketing-Anstrengungen der Autobauer. (dpa)