Die Autohausgruppe Seitz und das Cleantech-Unternehmen Numbat haben eine Kooperation bekannt gegeben. In diesem Jahr würden die ersten Seitz-Standorte im Süden Bayerns und in Baden-Württemberg mit einer kombinierten Schnelllade-/Batteriespeicherlösung ausgerüstet, teilten die beiden Unternehmen aus Kempten mit.
Numbat bietet Ultra-Schnellladesäule und Batteriespeicher mit 200 kWh in einem System. E-Autos können den Angaben zufolge damit in zehn bis 15 Minuten aufgeladen werden, die Ladeleistung beträgt bis zu 300 kW. Die Säule ist mit zwei Ladepunkten ausgestattet, bei gleichzeitiger Verwendung können jeweils bis zu 150 kW abgerufen werden.
Die Produktkombi soll laut Anbieter mehrere positive Aspekte mit sich bringen. Einer davon ist die Möglichkeit, den Netzanschluss des Autohauses durch den Energiespeicher zu erweitern. Dadurch können eine, aber auch mehrere Wallboxen für ein langsameres Laden angebunden werden, obwohl der Anschluss die Leistung auf herkömmliche Art nicht hergibt. Für Händler sei das ein großer Gewinn, denn den E-Autos, die für Probefahrten bereitgestellt werden, genüge meist ein langsamerer Ladevorgang über Nacht, hieß es.
Hohe Lastspitzen und Kosten vermeiden
Neben dem Thema Laden spiele auch das Energiemanagement und die Anbindung von Numbat an die hauseigenen Photovoltaik-Anlagen eine große Rolle, erklärte Bernd Czolkos, Geschäftsführer der Walter Seitz GmbH. Selbst erzeugter Strom könne im Speicher gepuffert werden und werde dann entweder zum Laden von E-Autos verwendet oder bei Bedarf in das Autohaus rückgespeist. So würden hohe Lastspitzen und damit einhergehend immer auch hohe Kosten vermieden.
Die Ladeinfrastruktur wolle die Gruppe zunächst nur für die eigenen Fahrzeuge und Kunden verwenden, so Czolkos weiter. Im zweiten Schritt sei das Öffnen der Ladepunkte für öffentliches Laden möglich und denkbar. "Mit den Numbats werden wir in der Lage sein, sowohl die Engpass-Stellen aus der begrenzten Stromversorgungsmöglichkeit auszugleichen als auch durch eine intelligente Einbindung unserer PV-Anlagen die Versorgung mit dem eigenproduzierten Strom zu optimieren. Dies ist eine bedeutende Unterstützung in der Erreichung unserer ambitionierten Ziele hinsichtlich unserer Infrastruktur für die Elektromobilität", betonte Czolkos.
Martin Schall, Co-Founder und Managing Director der Numbat GmbH, freut sich darüber, dass die Netzanschlusserweiterung mit einem Unternehmen aus der Region realisiert werde. "Durch die Kooperation mit dem Autohaus Seitz sehen wir, dass die Technologie, die im Numbat steckt, für verschiedene Anwendungsfälle und somit auch für verschiedene Branchen spannend ist", ergänzte er.
Die Seitz Gruppe ist ein großer VW-Konzernhändler aus dem Allgäu. Neben dem Hauptsitz in Kempten ist das Familienunternehmen an weiteren 15 Standorten präsent. Das Niederlassungsnetz umfasst knapp 30 Autohäuser, Lackiererbetriebe und Logistikzentren. Dort werden rund 1.200 Mitarbeiter beschäftigt.