Von Ralph M. Meunzel
Die Unfallreparaturen machen laut aktueller AUTOHAUS Panelbefragung rund 20 Prozent des gesamten Umsatzes der Werkstatt aus. Künftig gehen die interviewten Händler allerdings davon aus, dass dieses Geschäft bis 2025 um rund drei Prozent auf 17 Prozent abnehmen wird. Ein Grund für diese Entwicklung lässt sich mit der Annahme der Befragten begründen, dass künftig 68 Prozent der Schäden von den Versicherungen in die Werkstatt gelenkt werden könnten. 65 Prozent würden vom Hersteller in die Vertragswerkstatt geschickt und nur noch 61 Prozent würde demzufolge der Anteil an eigenen Kunden betragen. Dafür würden 54 Prozent der Aufträge aus dem Fundus von Online-Servicebörsen stammen.
Der Handel nimmt also an, dass sein Einfluss auf die eigenen Kunden deutlich abnehmen wird. So stammen aktuell laut Befragungsergebnis 97 Prozent der Unfallschäden von Stammkunden, 56 Prozent werden vom Hersteller/Importeur und 53 Prozent von den Versicherungen gelenkt (Mehrfachnennungen). Servicebörsen spielen noch keine Rolle. Der Handel rechnet in Zukunft damit, dass die Macht der Versicherungen in den kommenden acht Jahren deutlich zunehmen und der Einfluss der Hersteller und Importeure auf dieses Geschäft dagegen schwinden wird.
Hinsichtlich der notwendigen Professionalisierung erwarten die befragten Händler außerdem eine erhöhte Serviceleistung/-bereitschaft der Werkstatt in den Bereichen Sicherung der Mobilität, Vereinfachung des Prozesses zwischen Gutachter und Versicherung, komplette Übernahme der Schadensabwicklung und der Installation eines Hol-und Bring-Services. Mit Blick auf den verstärkten Einsatz von Assistenzsystemen und der Entwicklung des automatisierten Fahrens gehen die Befragten von einer Spezialisierung im Unfallgeschäft aus, die manche Werkstatt überfordern könnte.
Viele Details sowie Charts finden Sie im AUTOHAUS pulsSchlag 10/2017, der in Kooperation mit puls Marktforschung und Santander erscheint. Mehr unter: www.autohaus.de/pulsschlag
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