Von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel
Die Diskussion über das Für und Wider einer Einführung des Agenturgeschäfts anstelle der Abwicklung über autorisierte Händler ist bekanntlich im Gange. Mit der Entscheidung der VW-Vertriebsgewaltigen, die Forderungen der Händler zu erfüllen und den Agentenstatus für den Vertrieb der E-Fahrzeug-Palette – bisher ID.3 und ID.4 – zuzustimmen, ist Bewegung in diesen Prozess gekommen. Es ist allerdings sicher nicht so, dass sich derzeit viele Vertriebsmanager in der Branche mit diesem Thema intensiv beschäftigen, nachdenken sollte man darüber aber schon.
Im aktuellen AUTOHAUS Panel geht es darum, wie der Handel über Chancen und Risiken einer echten Agentur denkt. Zunächst sind die befragten Entscheider allerdings eher konservativ unterwegs. So sind 68 Prozent der Meinung, dass sich das bisherige Modell bewährt hat. Nur 17 Prozent sehen das völlig anders, während 15 Prozent unschlüssig sind. Auf die konkretere Nachfrage nach der echten Agentur finden diese dann doch 42 Prozent gut. Unter Händler von Premiummarken sind es sogar 60 Prozent. 34 Prozent lehnen dieses System allerdings ab.
Eine deutliche Mehrheit ist zudem der Meinung, dass sich mit der Einführung einer echten Agentur etwas "Grundsätzliches" am bestehenden Geschäftsmodell ändert. Bei der echten Agentur geht es darum, dass der Lieferant über die alleinige Preishoheit verfügt – und zwar bei der Festlegung des Verkaufspreises von Neuwagen sowie der Hereinnahme von Gebrauchten. Der Handel erhält dafür Provisionen. Das scheinen aber dann doch fast die Hälfte der Befragten als Eingriff in ihre Geschäftstätigkeit zu werten. Insgesamt sind die deutschen Händler also hinsichtlich der Einführung einer echten Agentur zwiespältig. Es gibt damit noch viel Informations- und Diskussionsbedarf.
VIDEO: Weitere Details zum Thema "Der Handel und das Agenturmodell"
AUTOHAUS pulsSchlag - Februar 2021
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