Von Patrick Neumann
Wie entwickeln sich die Geschäftsfelder Neuwagen und Gebrauchtwagen? Was passiert mit der wirtschaftlichen Großwetterlage und somit mit der heimischen Automobilwirtschaft? Und wie wird sich der Vertrieb in Zukunft verändern? Antworten auf diese Fragen gab am Dienstag der AUTOHAUS Branchenkompass. Nachdem AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel die rund 70 Teilnehmer in Mainz begrüßte, referierte Günther J. Piff, Vorstandsvorsitzender der Adelta Finanz AG, über "Wirtschaftsbarometer 2016: Perspektive Automobilwirtschaft". Sein Tenor: "Wir können für 2016 großer Hoffnung sein." Laut Piff dürfte sich das Wirtschaftswachstum bei 1,8 Prozent einpendeln. "Etwas mehr, etwas weniger." Wenngleich sich die Folgen aus dem VW-Abgasskandal noch nicht absehen ließen.
Eine ähnliche Wirtschaftsentwicklung für 2016 sieht Christoph Ruhland. Der Direktor Marketing & PR bei der EurotaxSchwacke GmbH erwartet auch ein Wachstum von 1,8 Prozent. Und das Gebrauchtwagengeschäft? Für 2015 spricht Ruhland von einem "superguten Jahr im GW-Bereich", er prognostiziert 7,3 Millionen Besitzumschreibungen. Für die Jahre 2016 und 2017 rechnet Schwacke mit 7,2 respektive 7,1 Millionen Besitzumschreibungen. Ferner thematisierte Marktbeobachter Ruhland ebenfalls den VW-Dieselskandal, der derzeit aber noch keine messbaren Auswirkungen auf die Diesel-Restwerte habe.
Auch Dataforce-Geschäftsführer Marc Odinius geht für kommendes Jahr von einer guten Wirtschaftslage aus: "Die Indikatoren sind gut." Für 2015 rechnet der Marktexperte mit rund 3,2 Millionen Neuzulassungen, allein der Flottenmarkt dürfte seiner Prognose nach mit 780.000 Einheiten abschließen. Letzteres sei "der Hammer", so Odinius in Mainz. Die Erwartungen für 2016: ein ähnlich starker relevanter Flottenmarkt und rund 3,2 Millionen Neuzulassungen.
Darüber hinaus sprachen Opel-Deutschland-Chef Jürgen Keller, Thomas Müller, Leiter Digitales Marketing Deutschland von Audi, und Alexander Boy, Leiter Entwicklung Handelsleistung im Vertrieb Deutschland von BMW, über den Vertrieb der Zukunft. Schlagworte waren hier individuelle Mobilitätslösungen, der Kunde in der digitalen Welt sowie der Product Genius in der Praxis.
Last, but not least: Klaus Schmitz, Autoexperte bei Arthur D. Little, präsentierte: Trends, Herausforderungen, Lösungen für den künftigen Automobilhandel und Andreas Senger, geschäftsführender Gesellschafter der Senger-Gruppe zeigte, wie sich ein Autohaus bis 2025 strategisch ausgerichtet haben sollte. (pn)
Impressionen gibt es in der Bildergalerie!
Das AUTOHAUS-Sonderheft "Branchenkompass 2016", das der Ausgabe 23-24/2015 am 21. Dezember beiliegt, thematisiert ausführlich die Trends, Anregungen und Expertenmeinungen des gleichnamigen Kongresses.