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Autobanken: Erst die App, dann die Autos

04.04.2019 09:55 Uhr
Autobanken: Erst die App, dann die Autos
BDA-Geschäftsführer Peter Renkel
© Foto: Patrick Neumann/AUTOHAUS

Vor dem Hintergrund der Generation Spotify bekommen Auto-Abomodelle derzeit eine große Aufmerksamkeit. Ihr radikal kundenzentrierter Ansatz zwingt die etablierten Autobanken zum Nachdenken – so eine Erkenntnis des "4. BDA Digital Day".

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Von Patrick Neumann/AUTOHAUS

Spätestens am Mittwochnachmittag war der versammelten Bankenbranche in Frankfurt klar, mit welcher Wucht sich die Transformations-Welle auch in ihren aktuellen Geschäftsmodellen brechen könnte. Vor den rund 220 Teilnehmern des "4. BDA Digital Day" hatten eben noch Nico Polleti von Cluno und Patrick Wendt von Volvo Car Germany mit viel Verve und Begeisterung über ihre jeweiligen Auto-Abomodelle gesprochen. Hier der Multibrand-Ansatz, dort die OEM-Initiative. Keine Frage: Was heute noch als junges, zartes Pflänzchen daherkommt, könnte schnell an Fahrt aufnehmen. Die einzige Unbekannte: der Autofahrer, der bei diesen kundenzentrierten Rental-Angeboten das Tempo vorgibt.

Laut den Banken der Automobilwirtschaft (BDA) werden heute schon drei Viertel der privaten und gewerblichen Pkw-Neuzulassungen in Deutschland über Leasing- und Finanzierungsmodelle auf die Straße gebracht. Und genau hier setzt CEO und Gründer Polleti an: "Cluno ist Ersatz für Kauf, Leasing oder Finanzierung." Mit seinem Multibrand-Ansatz möchte das vor 16 Monaten gestartete Fintech auf den vorhandenen Bedarf seiner Kunden reagieren, die im Schnitt 43 Jahre alt sind, über ein monatliches Netto-Einkommen zwischen 1.500 Euro und 20.000 Euro verfügen sowie die Flexibilität des App-Produkts schätzen. "Wir hätten nicht gedacht, dass die Kunden schon so weit sind", sagte er auf dem Podium.

Auch Volvo-Manager Wendt möchte den derzeitigen Rückenwind nutzen und wachsen. "Wir wollen mit Care by Volvo neue Zielgruppen ansprechen." Nach vier Monaten läge die Neukundenquote bei 85 Prozent. Und die Rolle respektive Reaktion der Volvo-Händler? "Unsere Handelspartner sind vollumfänglich integriert", so Wendt. "Wir glauben, dass das Modell für beide Seiten funktioniert."

Interne und externe Hausaufgaben

Auch Peter Renkel, der als Geschäftsführer die BDA zum Jahresende abwickeln muss (wir berichteten), spürt den digitalen Wandel. "Dabei liegen die Herausforderungen für alle Marktteilnehmer nicht nur in der Schaffung eines Online-Kundenerlebnisses im Außenauftritt, sondern auch in der erforderlichen Anpassung und Optimierung der internen Bank-Prozesse." Demnach verwundert es kaum, dass sein Verband als Veranstalter eine thematische wie gelungene Dreiteilung wählte: Frontend, Mobility und Backend. Übrigens stellte Renkel in seiner kurzen Begrüßungsrede in Aussicht, dass das souverän von Martin Müßener (Toyota Financial Services) moderierte Event auch im kommenden Jahr – möglichweise in neuer Form – im Kalender der Bankmanager stehen könnte.

Denn Themen und Herausforderungen gibt es für die markengebundenen und ungebundenen Autobanken genug. "Bitte unterschätzen Sie die Veränderungsgeschwindigkeit nicht", machte Sebastian Pfeifle von Deloitte in seiner Keynote deutlich. Die Empfehlung des Financial-Services-Experten: ein Umbau der Organisation, die künftig dann Daten in allen Geschäftsbereichen nutzt und die Entscheidungen auf Datenbasis und nicht aus dem Bauchgefühl heraus trifft. Das Schlagwort dafür lautet "Insight-driven Organization", kurz IDO. Natürlich sei es kein Selbstzweck, eine IDO wie Google & Co. zu werden. "Doch trimmen Sie Ihre Geschäftsmodelle auf Daten und Insights", appellierte Pfeifle an die Teilnehmer. Denn hier gibt es noch großen Nachholbedarf – wie eine Spontan-Umfrage im Saal zeigte.

Fünf Statements vom "4. BDA Digital Day"

Eine ausführlichen Bericht über den "4. BDA Digital Day" lesen Sie im neuen Sonderheft Autobanken, dass AUTOHAUS 09/2019 beiliegt und somit am 6. Mai erscheint.

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