Die Nachfrage nach Benzinautos ist in den vergangenen Monaten nach Angaben des Autokauf-Vergleichsportals Carwow wieder deutlich gestiegen. Hauptgrund seien die kurzen Lieferzeiten, sagte Carwow-Geschäftsführer Philipp Sayler von Amende: "Die Leute, die jetzt im Lockdown ein Auto kaufen, brauchen es meistens sofort. Verbrenner sind schneller lieferbar."
Benziner und Dieselautos könnten die Händler im Durchschnitt nach zwei bis vier Monaten übergeben, "da gibt es keinen Engpass". Die Lieferzeit für ein E-Auto betrage im Durchschnitt fünf bis sechs Monate, sagte Sayler von Amende der Deutschen Presse-Agentur. Ein paar E-Modelle sind schon in drei bis vier Monaten lieferbar - vor allem solche, die schon etwas länger im Markt sind oder die auf einer eigenen Elektro-Plattform stehen. Jetzt seien aber viele neue Elektro- und Hybrdid-Modelle auf den Markt gekommen, "da gibt es oft lange Lieferzeiten", sagte der Carwow-Chef.
Ausreißer seien Modelle, die sich eine Plattform teilen mit Verbrennern, "da lässt sich die Produktion nicht beliebig hochfahren". So habe der Elektro-Mini zehn Monate Lieferzeit. Auf den Fiat 500 Elektro müsse der Käufer sogar zwölf bis 14 Monate lang warten, hieß es. Nur die Version mit Topausstattung, mit der der Autobauer besser verdient, ist den Angaben zufolge schon in vier Monaten zu haben. Das sei beim Mazda MX30 und beim Opel Mokka-e genauso gewesen.
Dass kleine E-Autos mit 40 oder sogar 50 Prozent Nachlass auf den angegebenen Kaufpreis zu haben seien, liege an der mit eingerechneten staatlichen Kaufprämie. "Das ist nicht der Hersteller, der sein Auto mit Rabatten auf den Markt drückt", sagte Sayler von Amende. In Deutschland habe die Förderung den Markt gewaltig in Richtung E-Auto verschoben. Der Lockdown habe das momentan zwar geändert, "aber der Trend ist nach wie vor da, der Anteil der E-Autos wird wachsen".
Das Portal Carwow zählt nach eigenen Angaben monatlich 3,5 Millionen Besuche von potenziellen Autokäufern, die ihr Wunschfahrzeug konfigurieren können und dann Angebote von Vertragshändlern erhalten. (dpa)