Ausgabe 04/2014: Auto Supermarkt USA

Nach 15,5 Millionen Neuzulassungen von Pkw und Light Trucks in 2013 erwartet Steven Szakaly, Chefökonom der National Automobile Dealers Association (NADA), für 2014 ein Wachstum des Absatzes um 5,8 Prozent auf 16,4 Millionen Einheiten. "Steigende Hauspreise, der intensivere Wohnungsbau und die weiter zunehmende Beschäftigung sind die Schlüsselfaktoren, die die US-Wirtschaft in diesem Jahr antreiben werden", sagte Szakaly anlässlich der Jahrestagung der amerikanischen Händlervereinigung NADA in New Orleans vom 24. bis 27. Januar. "Diese Faktoren fördern das Wachstum der Autoverkäufe, die ein integraler Bestandteil der wirtschaftlichen Erholung sind", so der NADA-Volkswirt. Anders als in Europa hat sich die US-Wirtschaft doch schneller erholt als erwartet. Die hohen Neuzulassungen im vergangenen Jahr sicherten dem Autohandel eine durchschnittliche Umsatzrendite von über 2,5 Prozent. Damit zählen die US-Händler weiterhin weltweit zu den Spitzenverdienern unter den Autohändlern. Aber auch ein intensives Gebrauchtwagengeschäft mit einem Volumen von insgesamt 42 Millionen Fahrzeugen hat zum guten Ergebnis beigetragen.Steigende GW-PreiseGute Geschäfte machen die Händler aber auch zunehmend mit zertifizierten Gebrauchten. "Das Volumen ist inzwischen auf 2,11 Millionen Fahrzeuge im vergangenen Jahr gewachsen", erklärte NADA-Analyst Jonathan Banks anlässlich des jährlichen Händlerevents. "Die Gebrauchtwagen-Preise sind seit 2007 um insgesamt 18 Prozent gestiegen", sagte Banks. Die Stimmung der rund 20.000 Teilnehmer am Big Easy hätte also nicht besser sein können. David W. Westcott, der ausscheidende Chairman von 2013, führt die Verkaufserfolge allerdings auch auf das starke Franchisesystem und das Selbstbewusstsein der Autohändler in den Vereinigten Staaten zurück. Klar ist, dass sich nicht jede Marke gleichermaßen entwickelt hat. So sprach beispielsweise der Audi Händlerverbandsvorsitzende, Carl Sewell, Houston, vom bisher besten Audi-Jahr (plus 13,5 Prozent gegenüber 2012). Für 2014 erwartet Sewell eine weitere Steigerung der Ergebnisse. Volkswagen dagegen hat im vergangenen Jahr ca. fünf Prozent weniger verkauft als 2012. Der neue US-Chef Michael Horn hatte deshalb anlässlich der Händlerversammlung auf der Convention keinen leichten Stand. Die Rendite hat sich nach Angaben von Händlern halbiert und es würden die passenden Modelle fehlen. Gerade bei neuen Autos legen die wiedererstarkten US-Hersteller permanent nach.Der neue PräsidentDavis W. Westcott wurde in New Orleans turnusgemäß vom neuen Präsident Forrest McConnell III aus Montgomery, Alabama, abgelöst. Als wichtiges Ziel seiner zwölfmonatigen Amtszeit nannte der neue NADA-Vorsitzende, die angedrohten Einschränkungen bei der Autokreditvergabe durch die US-Regierung verhindern zu wollen. "Viele von Ihnen wissen, dass die Regierung versucht hat, mehr Vorschriften über unseren $ 783.000.000.000 Finanzmarkt durchzusetzen. Warum? Weil sie unser Geschäft nicht verstehen", sagte der Honda/Acura-Händler in seiner Antrittsrede. Zur Bedeutung des Verhältnisses zu den Herstellern meinte McConnell: "Es ist wichtig, dass unsere Hersteller verstehen und respektieren, was wir tun. Wir kaufen ihre Produkte. Wir investieren Milliarden Dollars. Wir absorbieren viele ihrer Kosten und bauen teure Betriebe. Es ist wichtig, dass wir echte Partnerschaften mit unseren Herstellern eingehen. Hersteller mit guten Beziehungen zum Handel haben einen starken Vorteil gegenüber anderen, die dies nicht tun."Mit dem Amtsantritt von Forrest Mc-Connell endete der Kongress der amerikanischen Händlervereinigung. Von den insgesamt 22.000 Teilnehmern kamen rund 3.000 aus dem Ausland. Wie üblich fanden zahlreiche Workshops und weitere Händlerveranstaltungen statt. Von Keynote-Sprechering Hillary Clinton erfuhren wir beispielsweise, dass das erste Auto von Bill Clinton ein Opel war. Wörtlich sagte die ehemalige Außenministerin und mögliche Präsidentschaftskandidatin: "Der Bau und der Verkauf von Autos hat dazu beigetragen, die amerikanische Mittelklasse zu bilden." Und weiter: "Das Wiederaufleben der Autoindustrie in den vergangenen Jahren war eine treibende Kraft bei der wirtschaftlichen Erholung. Und Sie, die Autohändler von Amerika, spielen weiterhin eine entscheidende Rolle in allen Gemeinden in unserem Land", sagte die ehemalige First Lady. Die nächste NADA Convention & Expo findet in San Francisco vom 22. bis 25. Januar 2015 statt. AUTOHAUS und BCA werden mit einer Händlergruppe wieder dabei sein.

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