Die Kia-Leasing-Aktion von Lidl hat bei Deutschlands Kia-Händlern für reichlich Ärger gesorgt. Am Montag war bekannt geworden, dass der Discounter zusammen mit der Leasingplattform Vehiculum und Sixt Leasing neben zwei Renault-Modellen auch den Mini-Crossover Kia Stonic zu Leasingraten ab 135 Euro pro Monat anbietet. Sowohl der Handel als auch der Kia-Händlerverband waren dabei laut einer Mitteilung des Verbands weder organisatorisch noch finanziell eingebunden und erfuhren von der Aktion erst aus der Presse (wir berichteten). Ein Direktgeschäft zwischen Kia und Lidl würde dem Vernehmen nach den Bestimmungen des geltenden Händlervertrags zuwiderlaufen.
Gestern fand nun ein klärendes Gespräch mit Steffen Cost dem Geschäftsführer von Kia Motors Deutschland statt. Dabei hat Kia Motors Deutschland dem Handel nach Auskunft des Händlerverbands zugesagt, "dass die Aktion nach 14 Tagen beendet sein soll und man von dieser Art der Vermarktung zukünftig Abstand nehmen wolle."
Laut Kia Deutschland werden bei der Aktion rund 200 Fahrzeuge angeboten, die bei der Payback-Aktion im März 2020 übriggeblieben sind. Damals hatte Kia zusammen mit Sixt Leasing den Kunden des Bonus-Programms den Kia Stonic zum Leasing angeboten. Der Handel war damals bei der Aktion mit eingebunden, die Aktion kam aufgrund der Konditionen bei den Kia-Partnern aber nicht gut an.
Die damals übrig gebliebenen Fahrzeuge hat Kia offenbar an einen Vertragspartner weiterverkauft, der diese dann an die Vertriebskooperation mit Lidl geliefert hat. Damit wäre das Geschäft auch kein Direktvertrieb des Importeurs. Wer der Vertriebspartner ist, mit dem die Lidl-Aktion durchgeführt wurde, konnten die Händlervertreter beim Importeur nach eigener Aussage nicht in Erfahrung bringen. Dazu erklärte der Verband: "Dies ist aus Sicht des Kia Händlerverbandes zumindest verwunderlich, da Lidl bei der aktuellen Verkaufsaktion für Renault den liefernden Händler benennt." Dabei handelt es sich um die Schneider Gruppe mit Sitz in Chemnitz, einem der größten Renault-Händler Deutschlands.
J.F.
Winfried Schultze