Die Fahrzeugimporteure erwarten auf dem deutschen Automarkt im kommenden Jahr eine Fortsetzung des staatlich geförderten Elektro-Booms. Nach dem Durchbruch mit geschätzt rund 350.000 Verkäufen im laufenden Jahr seien 2021 zwischen 500.000 und 600.000 Neuzulassungen möglich, sagte der Präsident des Importeur-Verbandes, Reinhard Zirpel, am Donnerstag in Frankfurt. Es könnte also jedes fünfte oder sechste neue Auto ein Fahrzeug mit Batterie, Plug-in-Hybrid oder Brennstoffzelle sein.
"Das würde auch bedeuten, dass wir Ende 2021 rund eine Million Elektrofahrzeuge im Bestand erreichen würden", erklärte Zirpel. Dieses Ziel hatte sich die Bundesregierung für das Jahr 2020 gesetzt. Zirpel lobte die Absicht, die Förderung bis ins Jahr 2025 zu verlängern. Es hätte sonst 2022 mit auslaufender Förderung einen Markteinbruch geben können.
Für das laufende Jahr erwartet der Verband der Automobilindustrie einen Rückgang um 20 Prozent auf rund 2,9 Millionen Neuzulassungen. Das sei das das niedrigste Niveau seit der Wiedervereinigung, sagte Zirpel. Vor allem die Privatkunden hätten in der zweiten Jahreshälfte den Markt gestützt. Erstmals hätten die Importeurmarken einen Marktanteil von mehr als 40 Prozent erreicht.
Für 2021 rechnet der VDIK-Präsident mit einer Steigerung des Gesamtmarktes um sieben Prozent auf rund 3,1 Millionen Neuzulassungen. "Für eine kräftigere Erholung sehen wir im Moment noch keine ausreichende Basis. Die aktuelle Unsicherheit wegen Corona dürfte sich bis weit ins nächste Jahr hinein fortsetzen", betonte er. Für den Nutzfahrzeugmarkt geht der Verband von etwa 370.000 Einheiten aus, das wären sechs Prozent mehr als in diesem Jahr. (dpa/rp)