Ausgabe 19/2011: Auf hohem Niveau

Auf hohem NiveauAudi E Nach dem dritten Quartal 2011 liegt Audi 16 Prozent über Vorjahr, der Auftragseingang ist unverändert gut. von ralph m. meunzelZur IAA in Frankfurt fragte AUTOHAUS Michael Renz, Vertriebsleiter Deutschland, AUDI AG, unter anderem zur bisherigen Marktperformance und zur Problematik des neuen Margensystems für den A1 und den Q3.AH: Herr Renz, wie sind die vergangenen neun Monate für Audi gelaufen?M. Renz: Die Bilanz ist sehr positiv. Wir sind 16 Prozent über Vorjahr. Das ist ein gutes Signal. Wir werden es, wie angekündigt, schaffen, in 2011 im oberen einstelligen Prozentbereich zu wachsen.Wirtschaftliche EntwicklungAH: Ist jetzt eine Verschlechterung der Gesamtlage in Sicht?M. Renz: Wir sehen beim Auftragseingang keine Veränderung der Situation. Der gewerbliche Investor lässt sich nicht von kurzfristigen Schwankungen beeinflussen. Ich rechne damit, dass das so bleibt, solange kein massives wirtschaftliches Unwetter aufzieht.WartezeitenAH: Bei welchen Modellen gibt es derzeit noch längere Wartezeiten?M. Renz: Der Audi Q5, Q7 und der Audi A3 Sportback haben derzeit noch längere Lieferzeiten. Die Lieferzeiten variieren jedoch abhängig von den jeweils gewählten Ausstattungen. Bei langen Lieferzeiten bieten unsere Verkäufer dem Kunden im Rahmen der Möglichkeiten alternative Ausstattungen an, um die Lieferzeit zu verkürzen. Neuer Q3 AH: Wann kommt der Q3?M. Renz: Wir werden Ende 2011 die ersten Fahrzeuge ausliefern. Der Audi Q3 wird aber für 2011 hinsichtlich der Gesamtzulassungen nicht mehr relevant werden.AH: Hat der Q3 die Anlagen, Segmentsieger zu werden? M. Renz: Ich bin überzeugt davon, dass der Audi Q3 mit seinem dynamischen Design die besten Voraussetzungen dafür mitbringt, in seinem Segment ganz vorne mitzuspielen – auch beim Volumen. AH: Kommen die verkauften Q3 in 2012 voll den Jahreszielen zugute oder werden andere Audi-Modelle substituiert?M. Renz: Wie mit dem A1 werden wir neue Marktsegmente erschließen. Drei von vier Kunden haben beim A1 bisher noch keinen Audi gefahren. Auch beim Q3 gehen wir von hohen Eroberungsraten aus.Neues Margensystem Q3 und A1AH: Beim Q3 wird das gleiche Margensystem wie beim A1 angewendet. Es ist also von Faktoren abhängig, die erst am Jahresende berechenbar sind. Was bringt das?M. Renz: Wir haben darüber mit unseren Händlern intensiv diskutiert. Wir sind der Meinung, dass dies beim Erstaufschlag eines Volumenmodells die richtige Entscheidung ist. Wir haben hier sehr gute Erfahrungen beim A1 gemacht. Das Auto wird stärker individualisiert. Durch die stärkere Individualisierung steigert sich der Ertrag. Der durchschnittliche Verkaufspreis eines Audi A1 liegt bei 24.000 Euro. Der Einstiegspreis bei 15.850 Euro. Der Markt ist also da. Gleichzeitig hat sich die Rabattentwicklung positiv dargestellt. Seit Markteinführung des Audi A1 liegen wir um 46 Prozent vor dem Mini Dreitürer. Der A1 ist also strategisch hervorragend positioniert. Das entspricht unseren Erwartungen. Mit dieser Strategie werden wir auch weiterfahren.AH: Geht dies zu Lasten von Stückzahlen?M. Renz: Wir steuern die Stückzahlen nicht über das Bonus- und Margensystem, sondern wenn, dann allein über taktische Maßnahmen. Hier gibt es beispielsweise ein attraktives Einstiegspaket für Neukunden. Damit erfahren wir auch eine große Zustimmung bei den Verkäufern.AH: Mancher Händler fühlt sich beim Margensystem von Audi A1 und Q3 bevormundet. Er weiß vorher nicht, was er am Ende bekommt.M. Renz: Die Kritik hinsichtlich der angeblich mangelnden Transparenz ist mir bekannt. Die Mehrheit der Händler hat sich allerdings für die Vorteile dieses Systems entschieden. Die gefühlten Nachteile sind nur von kurzfristiger Natur. Die Transparenz wird lediglich verzögert erreicht. Dies trifft für andere bekannte Bestandteile des Bonussystems übrigens ebenfalls zu.AH: Lässt sich das System auf alle Modelle übertragen?M. Renz: Grundsätzlich ja, aber das wäre in unseren Augen wenig zielführend. Es fehlt die Qualitätskomponente. Das klappt nur bei Einstiegsmodellen, die erstmals in den Markt eingeführt werden.Händlerperformance 2011AH: Geht es dem Handel so gut wie dem Hersteller?M. Renz: Wir befinden uns bei den Audi-Händlern auf einem sehr guten Niveau. Unser gemeinsames Ziel von zwei Prozent Umsatzrendite haben wir im Schnitt aller Händler bereits erreicht.AH: Konnten im Handel bereits wieder Reserven aufgebaut werden?M. Renz: Unser Händler sind dazu in der Lage. Wie der Händler entscheidet, z. B. hinsichtlich seiner Eigenkapitalquote, obliegt ihm. Das Potenzial ist jetzt da. AH: Wie ist die Restwert-Entwicklung?M. Renz: Von Produkt zu Produkt abhängig setzt sich der Aufwärtstrend fort. Über die Palette konsolidiert sich der Restwert gerade auf hohem Niveau. AH: Wurde das Niveau von 2007 bereits wieder erreicht?M. Renz: Grundsätzlich sind die Restwerte zwischen diesen Jahren schwer vergleichbar, da sich unsere Modelle in unterschiedlichen Phasen ihrer Lebenszyklen befinden. In den Ist-Restwerten vergleichbarer Modelle nähern wir uns jedoch bereits dem Niveau von 2007 wieder an.Audi A6 AvantAH: Läuft der A6 Avant wie erwartet?M. Renz: Der A6 Avant steht für Audi wie kein anderes Fahrzeug. Wir haben eine sehr treue Kundschaft. Das Auto zieht kräftig und wird wieder das erfolgreichste Modell in seinem Segment sein.AH: Herr Renz, danke für das Gespräch!Performance des audi a1

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