Wie gelingt die erfolgreiche Etablierung von Omni-Channel-Commerce im Automobilvertrieb? Dieser Frage ging am Donnerstag das Automotive Trend Forum 2019 (ATF) nach. Veranstalterin Prof. Antje Helpup von der Ostfalia Hochschule begrüßte dazu über 500 Teilnehmer im CongressPark Wolfsburg. Bekannte Redner und hochkarätig besetzte Diskussionsrunden sorgten auch bei der 13. Kongressausgabe für einen informativen Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Die ATF-Schirmherrschaft hatten erneut die Automanager Christian Dahlheim (Leiter Volkswagen Konzern Vertrieb) und Jürgen Stackmann (Markenvorstand Vertrieb, Marketing und After Sales Volkswagen Pkw) übernommen.
Untergliedert war der Fachkongress in zwei thematische Blöcke mit abschließender Diskussion. Zunächst standen Trends und Best Practices aus anderen Branchen im Fokus. Lars Thomsen (future matters AG) blickte aus der Vogelperspektive auf die Zukunft der individuellen Mobilität und die Entstehung von Mobility-Service-Providern. Prof. Gerrit Heinemann (eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein) veranschaulichte die Notwendigkeit für eine Neuerfindung des stationären Handels.
Warum jeder Prozess beim Kunden beginnen sollte und warum die absolute Kundenorientierung den Erfolgsfaktor schlechthin darstellt, erklärte Amazon-Manager Zach Johnson. Marc Thom von Sony zeigte die Geschäftsmodelle der Zukunft auf und prognostizierte die Auswirkungen dieser auf den Automobilvertrieb. Im Anschluss erörterten Thom mit Christoph Stadeler (Facebook), Craig Davis (Clean Green Fast) und Markus Kröger (Heycar), was der Fahrzeugvertrieb aus anderen Branchen lernen kann.
Automotive Trend Forum 2019
Bildergalerie- Comic ATF (17.7 MB, PDF)
Der zweite Veranstaltungsblock ging auf die bevorstehenden Herausforderungen ein und lieferte aktuelle Praxisbeispiele im Autogeschäft. Während sich Mobile.de-Chef Malte Krüger mit dem notwendigen Paradigmenwechsel in der Branche beschäftigte, zeigte Facebook-Manager Stadeler den neuen Weg zum Kauf in Zeiten von Omni-Channel Commerce auf. Riki Stadeler von Google erläuterte dem Fachpublikum einen potentiellen Einführungsprozess im Autovertrieb. Eine zweite Paneldiskussion thematisiert die damit verbundenen Chancen und Risiken für Hersteller und Handel. Mit dabei waren neben Krüger und Riki Stadeler auch Robert Lasek (Auto1.com) sowie Wolfgang Huber (Autohaus König). Silke Bagschik, Leiterin Marketing & Vertrieb, Produktlinie e-Mobility bei VW, beleuchtete in ihrer Abschlussrede die Besonderheiten des Vertriebs von Elektroautos.
Themenvielfalt beim "Automotive Talk"
Bereits am Vortag hatten sich über 200 Gäste beim "Automotive Talk" in der Volkswagen Arena auf den Kongress eingestimmt. 27 Workshops bearbeiteten die zahlreichen Facetten des Omni-Channel Commerce. In zwangloser Atmosphäre diskutierten die Teilnehmer unter anderem über die Zusammenarbeit der Partner, das Kunden- und Datenmanagement, die neuen Geschäftsmodelle, die Digitalisierung und die Zukunft des Automobilhandels. Weitere ATF-Highlights waren die "Student Innovator Challenge" für ausgewählte Studierende der Ostfalia Hochschule, der Vortrag von Bestseller-Autor Marco Freiherr von Münchhausen sowie der Internationalen Abend im Wolfsburger Kunstmuseum.
"Die sehr gute Resonanz zeigt uns, dass wir mit dem ATF eine Lücke in der Kongresslandschaft der Automobilindustrie schließen: kurze Impulsvorträge – internationale Ausrichtung – wechselnde Schwerpunktthemen – genug Raum zum Networken", sagte Prof. Helpup. Die Veranstaltung agiere am Puls der Zeit. "Dies ermöglicht den Teilnehmern Trends zu erkennen und bedeutende Impulse im Unternehmen zu setzen."
Das 14. Automotive Trend Forum findet am 13. und 14. Mai 2020 statt. Dann steht das Thema "Mobility Changes" im Mittelpunkt des Kongresses. (AH)