Von Prof. Hannes Brachat/AUTOHAUS
AUTOHAUS: Was ist ihre Diktion, dass sie heute Abend am BFC-Event teilnehmen?
Arno Kalmbach: Ich darf sagen, dass Aus- und Weiterbildung in meinem Berufsleben immer Steckenpferd war. Die BFC begleite ich schon Jahre. Ich bin auch regelmäßig zu Vorträgen hier. Die BFC ist als Institution einmalig in Deutschland. Das fasziniert mich.
AH: Bei unserem letzten Treffen hier waren Sie noch in Sachen VW-Digitalisierung unterwegs. Inzwischen sind sie bei Skoda in der Zentrale in Mlada Boleslav gelandet?
A. Kalmbach: Meine Aufgabe ist auch bei Skoda die Thematik Digitalisierung. Ich bin allerdings von der Händler- auf die OEM-Schiene mutiert. Es geht aber auch dabei um Kundenmanagement über alle Handelsstufen. Also OEM-Importeur-Handel. Mit besonderem Schwerpunkt Vertrieb und das Skoda weltweit.
AH: Wie muss man sich das vorstellen. Es hat doch jedes Land gerade in der Vertriebsgestaltung seine Besonderheiten?
A. Kalmbach: Dem ist so. Doch zunächst steht das Ganze auf einer Standardlösung und dann kommen die individuellen länderspezifischen Marktstrukturen hinzu. Denken sie an Ost- oder dann Westeuropa. Die Skoda-Strategie lautet, individuell auf die einzelnen Märkte zuzugehen. Wir führen das aber auf eine zentralisierte Kundendatenbank zurück. Gerade über den Bereich der Fahrzeugdaten wird der Datenimput noch erweitert. Davon wird aber auch der Händler profitieren.
AH: Dennoch bestehen seitens des Handels Vorbehalte, dabei nicht involviert zu sein?
A. Kalmbach: Wir werden auch in Zukunft Händler haben. Es werden sich allerdings die Geschäftsmodelle ändern. Da ist die Digitalisierung, da sind unsere Kundenstrukturen beziehungsweise Kundentypen und darauf ist auch das Marketing auszurichten. Denken sie auch an die unterschiedlichen Mobilitätsbedarfe, Carsharing unter anderem. Sie können sich vorstellen, dass es dazu weltweit große Unterschiede gibt, auch bezüglich der Entwicklung bei der Digitalisierung. Das muss alles berücksichtigt werden.
AH: Sie sind in uns ja als Service-Experte verhaftet. Ich denke da an Ihren Vortrag an der Hochschule in Geislingen. Zum Bereich Daten gehört auch der Dongle. Was hat es damit auf sich?
A. Kalmbach: Da haben wir noch keine fertige Lösung, wissen aber, wo wir hin wollen. Rein technologisch landen diese Daten der Fahrzeuge beim Hersteller. Es geht also um das Umsetzungsmodul für die gemeinsame Nutzung Hersteller-Handel. Obwohl bei den neuen Fahrzeugen die technische Verbindung bereits automatisch integriert ist, ist es dennoch nicht so, dass die Daten gut zu verarbeiten sind. Das wird aber Zug um Zug kommen. Dennoch: Wir müssen üben, um vorbereitet zu sein.
AH: Herzlichen Dank für das Gespräch!