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Alphartis SE: Die Zukunft fest im Blick

28.04.2023 15:59 Uhr | Lesezeit: 4 min
Alphartis-CEO Albrecht Wollensak
Alphartis-CEO Albrecht Wollensak
© Foto: Stefan Schmid/AUTOHAUS

Die Management-Holding mit 1,2 Milliarden Jahresumsatz ist in den letzten Jahrzenten kräftig gewachsen. Den Studierenden der HfWU erläuterte der Vorstandsvorsitzende Albrecht Wollensak Strategie und Ziele in Zeiten des Wandels.

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Autohäuser, Fuhrparkmanagement, Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Online-Teilehandel, Fahrschulen und Immobilien: kaum ein Geschäftsfeld, das Alphartis SE nicht beackert. Dabei sticht vor allem die Fahrschule als eher ungewöhnliches Betätigungsfeld ins Auge – und entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als "Teil einer langfristig angelegten Strategie", wie Albrecht Wollensak, den Studierenden der HfWU (Hochschule für Wirtschaft und Umwelt) am vergangenen Mittwoch in Geislingen erklärte.

Zwar generiere die Fahrschulsparte auch Einnahmen, für die Handelsgruppe ist das aber nicht der einzige Grund, sie im Portfolio zu behalten: Fahrschülern bleibe die Marke im Gedächtnis und die bedruckten Fahrschulautos leisteten einen zusätzlichen Beitrag zur öffentlichen Sichtbarkeit. "Ein extrem gutes Marketingthema", fasste der Vorstandsvorsitzende die Fahrschul-Thematik zusammen, die längst nicht die einzige ist, in der Synergie- und Skalierungseffekte von Alphartis clever genutzt werden. Und dennoch: Auch Alphartis bleibt von aktuellen Verwerfungen nicht verschont.

Schwieriges Neuwagengeschäft

Gerade in der "Königsdiziplin", dem Neuwagenverkauf, schwächelt der Markt aus leidlich bekannten Gründen. Eine Entwicklung, die auch an Alphartis nicht spurlos vorüberging und sich mit 3.000 bis 4.000 weniger verkauften Fahrzeugen in der Bilanz des letzten Jahres niederschlug.

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"Die fehlen jetzt in der Nahrungskette", so Wollensak, der damit implizit auf ausbleibende Einnahmen im Gebrauchtwagen- und Aftersales-Geschäft verwies. Letzteres stehe aufgrund der zunehmenden Anzahl an Elektrofahrzeugen und dem vermehrten Arbeiten von Zuhause aus, ohnehin immer mehr unter Druck. Firmenwägen kämen nach drei Jahren oftmals mit 20.000 Kilometern weniger zurück, als das vor den Home-Office-Zeiten der Fall war. Entsprechend weniger gebe es für die Werkstatt zu tun. Es ist also zunehmend Druck im Kessel.

Neue Wege gehen

Alphartis will den Druck – ganz Branchen-like – in Bewegung umsetzen und sich ein Stück weit neu erfinden. Zum einen wolle man den Ausbau zum Mobilitätsdienstleister vorantreiben, zum anderen sei man offen dafür, sich neue Marken in den Verkaufsraum stellt. Der Vorstandschef machte dabei keinen Hehl daraus, dass es sich hier aller Voraussicht nach um Modelle asiatischer Hersteller handeln werde.

Auch das Agenturmodell wurde vom Vorstandsvorsitzenden im Rahmen des Vortrags an der HfWU kritisch beäugt. Mit Blick auf die derzeitige Liefersituation, die es verlangt, dass viele Händler ihre Fahrzeuge in eigenen Transportern abholen müssen, betrachtete er die hochtrabenden Agentur-Pläne der OEMs kritisch. "Die Hersteller können gute Fahrzeuge bauen, im Detailvertrieb tun sie sich aber schwer. Dazu gehört auch, dass man als Händler im Gespräch mit dem Kunden noch eine gewisse Preiskompetenz braucht. Ohne dies droht der Verlust so manchen Kundens", so Wollensak.

Vorträge mit Praxisbezug

Im Rahmen der Vortragsreihe treten während des Semesters im wöchentlichen Turnus Manager und Persönlichkeiten aus der Automobil- und Mobilitätsbranche an der Hochschule auf. Das "Forum Automotive" richtet sich vorrangig an Studierende der automobil- und mobilitätswirtschaftlichen Studiengänge (Bachelor und Master). Ziel ist es, die im Rahmen des Studiums an der HfWU erarbeiteten Sachverhalte in einen stärkeren Praxisbezug zu setzen. Dies erfolgt innerhalb von Fachreferaten und Diskussionsrunden mit Entscheidern der Branche.


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