Innerhalb von zwei Monaten hat der Verband der Automobilindustrie (VDA) zum zweiten Mal seine Absatzerwartungen für das laufende Jahr nach unten korrigiert. Wegen der weiter anhaltenden Materialengpässe geht der VDA inzwischen von noch 2,7 Millionen Neuzulassungen in Deutschland diesem Jahr aus, wie er am Montag in Berlin mitteilte. Erst Anfang Mai hatte der Verband die Prognose von 2,8 auf 2,75 Millionen Pkw reduziert. "Seit Jahresbeginn haben sich die Rahmenbedingungen für die Automobilindustrie deutlich eingetrübt", hieß es.
"Weiterhin bestimmen die schwierige Verfügbarkeit von Vorprodukten und Rohstoffen, insbesondere der Halbleitermangel, die Märkte. Darüber hinaus verschlechtern die steigenden Preise und die Zinswende in den USA sowie in Europa die Finanzierungskonditionen für die Verbraucher."
Im Vergleich zum Vorjahr würden die nun angepeilten 2,7 Millionen Neuwagen ein Wachstum von rund drei Prozent bedeuten. Im vergangenen Jahr wurden 2,62 Millionen Pkw neu zugelassen. Vor allem Lieferengpässe bei Halbleitern hatten den Absatz deutlich gedrückt.
Für Europa sieht die neue VDA-Prognose eine Stagnation bei 11,8 Millionen Pkw voraus, ursprünglich war mit einem Plus von drei Prozent gerechnet worden. Der US-Markt wird demnach nicht um zwei Prozent wachsen, sondern um ein Prozent auf 14,7 Fahrzeuge schrumpfen. Für China rechnen die Beobachter mit einem Rückgang um zwei Prozent auf 20,7 Millionen Neuzulassungen. Bislang lag die Voraussage bei plus zwei Prozent.