Einmal mehr war es dabei an Jürgen Stackmann, einen Blick aufs große Ganze zu werfen. Auf das Umfeld, so der Experte, dürfe man sich bei seinem Geschäft nicht verlassen. Von dort komme "keine Kraft, keine Substanz", erklärte er. Positive Impulse müsse man also selbst setzen.
Selbst in die Hand nehmen müsse man den schleppenden E-Auto-Verkauf indem der Handel hier gegenüber den Kunden positiver kommuniziert. Dabei habe die Bundesregierung an der aktuellen Situation eine Teilschuld. Denn als es darum ging, "von den Early Adopters in die Menge zu kommen, zogen die Politiker den Stecker. Sie wissen nicht, was sie tun", sagte Stackmann.
"Das E-Auto ist die Zukunft"
Den Kopf in den Sand zu stecken, nutzt angesichts der enormen Summen, welche die Hersteller in die Elektromobilität investiert haben, wenig: "Das E-Auto ist die Zukunft dieser Industrie", stellte Stackmann einmal mehr klar und appelliert an die anwesenden Händler, für die er auch positive Entwicklungen aufzeigt.
Potenzial sieht der Branchenkenner im Werkstatt- und Gebrauchtwagengeschäft. Gerade das Gebrauchtwagengeschäft sei einer der "perspektivischen Gewinner", in denen sich der Handel auch in Zukunft einer gewissen Autonomie sicher sein könne. Auch das Werkstattgeschäft werde, trotz der Elektromobilität, immer wichtiger und "das absolute A und O".
AUTOHAUS SommerAkademie 2024 - Tag 1
BildergalerieMit Philipp Hempel (Vice President Sales MG Motor Deutschland), Felix Gebhart (Direktor Vertrieb Mazda Motors Deutschland) und Lars Bialkowski (Geschäftsführer Stellantis Deutschland) folgte anschließend der Blick durch die OEM-Brille. Dort nimmt Geschwindigkeit eine immer wichtigere Rolle ein. Laut Hempel ist Geschwindigkeit ein Eckpfeiler des Erfolgs von MG und auch Bialkowski meint: "Die Schnellen und Innovativen werden übrigbleiben." Bei Mazda sieht man sich indes gut aufgestellt und plant, den bisher eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterzugehen.
Zentralisierung des GW-Geschäfts
Zurück in die Autohäuser führten anschließend Dirk Steeger (Geschäftsführer Autohaus Gotthard König), Pauline Tiemeyer (Referentin Projekte Vorstandsbereich Tiemeyer AG) und Jürgen Papadopoulos (Geschäftsleitung Papadopoulos Associates). Während Steeger den Anwesenden praktische Tipps an die Hand gab, wie die Einnahmeschraube weiter nach oben gedreht werden kann, lieferte Pauline Tiemeyer spannende Einblicke in die Entwicklung des Gebrauchtwagenkonzepts bei Tiemeyer lieferte. Zentralisierte Prozesse sorgen dort für mehr Effizienz.
Dass in der Zentralisierung die Zukunft liegt, meint auch Jürgen Papadopoulos. Er sieht das Potenzial im Neuwagenbereich ausgereizt und spricht sich für den forcierten Aufbau einer Händlermarke aus. Dort sei das Geld inzwischen auch besser aufgehoben als im Bau weiterer Glaspaläste.
Weil eben diese Glaspaläste oft schon gebaut und damit vorhanden sind, müsse der Bestand "Stück für Stück umgebaut werden", erklärte Werner Söcker, Geschäftsführer der Wellergruppe im nachfolgendem Chapter. Zudem könne das Mehr an Verkaufsfläche auch zur Erweiterung des Produktportfolios genutzt werden.
Zuletzt war es an Matthias Schütz, Geschäftsführer und Leiter After Sales bei der Jacobs Gruppe, von seiner Service Factory zu erzählen – ein "glasklarer Businesscase", der auf großes Interesse stieß. Sponsoren der 33. AUTOHAUS SommerAkademie sind Auto Pflege Partner APP, Artemide, Faaren und Meneks.