Von Andreas Heise/Manuel Eder
Vom 25. bis 27. Juni 2020 gingen die Teilnehmer der 13. AUTOHAUS Santander Classic-Rallyean an den Start: Was sich in den vergangenen zwölf Oldtimer-Touren zu einer schönen Tradition entwickelt hat, war in der 13. Neuauflage etwas Besonderes. Umso mehr schätzten alle die Gelegenheit zur genussvollen Entschleunigung und zu intensiven Gesprächen. Und Diskussionsbedarf gab es natürlich jede Menge. Die Gastgeber Ralph M. Meunzel, Chefredakteur AUTOHAUS, und Thomas Hanswillemenke, Vorstand Mobilität & Waren Santander Consumer Bank, waren daher froh, auch in den aktuell schwierigen Zeiten einen Austausch für die Branche bieten zu können – einen "Austausch mit Abstand".
Meunzel freute sich besonders darüber, dass die traditionelle Classic in diesem Jahr als erste größere Branchenveranstaltung nach dem Lockdown überhaupt stattfinden konnte. Hanswillemenke erklärte: "Inzwischen sind die Teilnehmer schon fast wie eine kleine Familie, die das lange Wochenende zusammen verbringt. Und genau das ist es auch, was alle hier schätzen: die Zusammenkunft von gleichgesinnten, netten Menschen, die teilweise schon Freunde geworden sind, gepaart mit Rallyeaction in tollen Autos. Für Menschen mit 'Benzin im Blut' einfach perfekt."
Die Teilnehmer - 13. AUTOHAUS Santander Classic-Rallye
BildergalerieBei den Teilnehmern lagen Freude und Vorsicht nah beieinander – und das nicht nur beim Thema Gesundheit, sondern auch bei der Einschätzung des Handelsgeschäfts. Gisela und Wolfgang Melter (Autohaus Melter) gingen als Team 35 an den Start und brachten einen wunderbaren BMW M1 von 1980 mit zur Rallye. Dass die Classic-Rallye trotz aller Widrigkeiten dann doch durchgeführt wurde, freute die beiden sehr: "Wir sind froh, teilnehmen zu können, da beispielsweise auch unser BMW-M1-Treffen im Juni abgesagt werden musste. Wir hatten zunächst nicht daran geglaubt, dass die Classic Rallye noch stattfindet. Der M1 hätte eigentlich auf der Techno Classica Essen ausgestellt werden sollen. Das ging nicht. Umso mehr freuen wir uns, hier dabei zu sein."
Pilot und Copilot zugleich
Ähnlich sah das Thomas Spies (Autohaus Spies), der in seinem Porsche 911 Carrera RS in diesem Jahr die Rolle als Pilot und Copilot zugleich übernahm: "Die Rallye ist auch für mich die erste größere Veranstaltung. Mein Vater, der mein Beifahrer gewesen wäre, hat in diesem Jahr auf eine Teilnahme verzichtet. Er hatte mit seinen 77 Jahren seine Bedenken." Das Geschäft laufe wieder an, auch wenn die lange Unsicherheit wegen der Kaufprämie und die Mehrwertsteuersenkung dazu beigetragen hätten, dass die Kunden abwarteten.
Jörg Hönigk, Auto Centrum Hönigk, der mit dem 1936er Bentley den Alterspräsidenten zur Tour mitgebracht hatte, sprach an, was sich schon länger abzeichnet: Das wird kein Sprint, sondern eher ein Marathon für die Branche. "Wir müssen lernen damit zu leben", sagte er. Und weiter: "Im Geschäft sind wir aktuell mit der Nachfrage zufrieden. Ich hoffe nur, dass es keine zweite Welle gibt."