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Allianz-Konzern: Grünes Licht für Übernahme von Control-Expert

21.10.2020 12:05 Uhr
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Die Allianz darf Control-Expert übernehmen.
© Foto: josefkubes / Getty Images / iStock

Sowohl die Allianz als auch Control-Expert zählen zu den größten Anbietern in ihren Geschäftsbereichen. Ein Zusammenschluss stößt aber nicht auf Bedenken der Kartellaufsicht.

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Das Bundeskartellamt hat den Erwerb des Kfz-Schadendienstleisters Control-Expert durch den Allianz-Konzern freigegeben. Durch den Zusammenschluss komme es nicht zu "direkten Marktanteilsadditionen", erklärte Andreas Mundt, Chef der Behörde, am Mittwoch in Bonn. An dieser Bewertung ändere auch der nach der Fusion gesellschaftsrechtlich abgesicherte Rückgriff von Control-Expert auf den Kundenstamm und die Schadensdaten der Allianz nichts.

Mundt betonte, dass wegen der starken Marktstellung von Control-Expert eine sorgfältige Untersuchung erforderlich gewesen sei. Es sei insbesondere geprüft worden, ob das Dienstleistungsangebot des Anbieters "durch den Einstieg der ressourcenstarken Allianz für andere Kfz-Versicherer unverzichtbar wird und damit wesentliche Kundenverluste der Wettbewerber von Control-Expert zu befürchten sind".

Die Allianz hatte eine Mehrheitsübernahme im März angekündigt, ohne einen Kaufpreis zu nennen (wir berichteten). Control-Expert digitalisiert seit 2002 Prozesse im Bereich des Kfz-Schadenmanagements. Aktuell ist das Unternehmen mit Sitz in Langenfeld in 17 Ländern aktiv.

Markt im Umbruch

Laut Kartellamt regulieren inzwischen nahezu alle deutschen Kfz-Versicherungsunternehmen ihre Schadensfälle mit der Hilfe externer Dienstleister. Für die Assekuranzen führt dies zu einer erheblichen Beschleunigung von Bearbeitungsvorgängen sowie zu einer Reduzierung ihrer Kosten. Zwar bildet die sogenannte "Belegprüfung", also die Überprüfung von Gutachten, Kostenvoranschlägen, Karosserierechnungen und Glasrechnungen derzeit den Schwerpunkt des Angebots der Dienstleister. Der Markt befindet sich allerdings in einer Umbruchphase hin zu einem umfassenden Komplettangebot, das bereits am Schadenseintritt ansetzt und die gesamte Abwicklung in hohem Maße automatisiert und digitalisiert. Das geschieht unter Einbeziehung von künstlicher Intelligenz.

"Unsere Ermittlungen haben ergeben, dass auch nach dem Einstieg der Allianz-Gruppe mehrere Wettbewerber in der Lage sind, vergleichbare Dienstleistungen anzubieten und ihrerseits über eine beträchtliche Innovationskraft verfügen", sagte Mundt. Auch diese Anbieter würden zunehmend auf den Einsatz künstlicher Intelligenz bei der Automatisierung der Kfz-Schadensprozesse setzen. Deshalb gebe es in dem Marktumfeld auch künftig ausreichend Wettbewerb. (rp)

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