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HB ohne Filter vom 14. November 2014

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: AUTOHAUS

Heute: Digitaler Darwinismus, Bau-Investitionen der Markenhändler, Das Auto zum Fliegen, Winterzubehör.

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Datum:
14.11.2014

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Heute: Digitaler Darwinismus, Bau-Investitionen der Markenhändler, Das Auto zum Fliegen, Winterzubehör.

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Digitaler Darwinismus

ZDK-Präsident Jürgen Karpinski meint aus gutem Grunde, dass wir uns in der Branche beherzt der Thematik Digitalisierung annehmen sollten, um auf dem weiten Feld offene Chancen zu generieren und zu den Gewinnern zu gehören. Einige Hersteller/ Importeure haben bereits deutlich artikuliert, den stationären und digitalen Vertriebskanal zusammen mit dem autorisierten Handel zu gestalten. Wo bleibt der große Rest der Hersteller und Importeure? Was wird aktiv und offen im digitalen Raum umgesetzt? Die "Audi City"-Standorte oder "Mercedes Me" für Premiummarken in großen Städten sind allenfalls ein Anfang. Was diese Welten im Premiumbereich in großen Städten kosten, darüber spricht man ja nicht. Aber bitte, man übt! Trotz diesem digitalen Roll-Out werden die neuen Glaspaläste der eigenen Niederlassungen immer noch grösser. Siehe BMW in Berlin. Oder man "bewundere" die neuen investiven Porsche-Dimensionen. 

Wann werden systematisch erste Neufahrzeuge, z.B. ein Einsteigermodell vom Hersteller und Handel gemeinsam übers Netz offeriert? Die Neuwagenkonfiguratoren der Hersteller/Importeure sind durchweg ansprechend gestaltet. Wo aber bleibt die zwingende Brücke zum Handel, zum aktiven Aufsuchen durch den Interessenten im Autohaus? Ein gemeinsamer digitaler Vertriebskanal zwischen Hersteller und Handel als gemeinsame Vertriebsplattform setzt ein verändertes Denken, mehr Offenheit und Solidarität im Handel voraus. 

Gegenwärtig überlassen die Hersteller/Importeure den Onlinevertrieb den freien Akteuren wie "Sixt-Neuwagen" oder den freien Börsen wie "Meinauto.de". Noch schlimmer, sie kungeln im Hintergrund mit geheimgehaltenen Vermittlern und schaffen damit eine untragbare Preislandschaft. In Wahrheit zu Lasten des großen Ganzen! Diese Woche machte die Insolvenz von "Deinbus.de" (Fernbus) deutlich, dass selbst hohe Nachfrage und ausgebuchte Busse allein keine Überlebensgarantie sind. Ausscheiden tut der, dem als Erster die Luft ausgeht. Das sind nicht die großen Anbieter wie Post und Bahn, sondern die kleinen. Eine Fahrt von Berlin nach München kostet mit der Bahn 125 Euro, der Dumpingpreis bei den Fernbussen: 19 Euro. Das Ende der Billigfahrt ist absehbar!

Der digitale Darwinismus wird sich breit machen. Das "Wie" lässt sich aber sehr wohl gestalten. Wo bleiben hier die einzelnen Handelsverbände inkl. ZDK mit ihren ganz klaren Forderungen und Vorschlägen? Es wäre auch zu wünschen, dass gerade die großen Handelsgruppen hier mit eigenen digitalen Ideen aufwarten. Wir brauchen mehr Mut und Offenheit zum Ausprobieren. Wer als Hersteller/Importeur meint, er müsse seine Übermenge digital verramschen, wird es nie mehr schaffen, dass das Auto ein begehrenswertes Produkt mit einmaligen Vorzügen bleibt. Bitte, mobile Marke!

Bau-Investitionen der Markenhändler

"Bauen 2014", so heißt die Branchenbeilage, die AUTOHAUS mit der aktuellen Ausgabe 21 publizierte. Darin sind auch die Ergebnisse unserer Befragung über die Bau-Investitionen 2015 dargestellt (siehe Abb.). Danach werden die Markenhändler 2015 sage und schreibe etwa 762 Millionen Euro in Neu- bzw. Umbauten investieren. Das ist dann nach sieben Jahren wieder das größte Investitionsvolumen.

Investitionen sind immer ein guter Gradmesser für konjunkturelle Perspektiven. Jeder Investor greift an, wenn er mit viel Zuversicht unterwegs ist. Da stehen offensichtlich Unternehmen dahinter, die mehr als ein Prozent Umsatzrendite schreiben. Ferner beteiligen sich heute einige Hersteller an der Finanzierung der Immobilie und bezahlen für Neubauten individuelle "Zuschüsse". Mit Investitionsschutz wie in Österreich hat das allerdings wenig zu tun. Das Langfristrisiko trägt nach wie vor der Investor.

© Foto: AUTOHAUS

Bauinvestitionen 2015

Das Auto zum Fliegen

Das autonome Fahren soll ab 2018 Verbreitung finden. Die Kombination aus Auto und Flugzeug geht beim slowakischen Hersteller Aeromobil als Zweisitzer bereits ab 2016 in Serie. Die Gattung: Ultraleichtflugzeug. Aktueller Wettbewerber ist der US-Hersteller Terrafugia mit seinem Typ "Transitition". Die Version 3.0 von Aeromobil braucht allerdings zum Starten noch 200 Meter Anlauf und 50 Meter zu Landung. Mal sehen, bis da die ersten "Auto-Flieger" auf den Dächern von Autohäusern zum Service anfliegen. Die Reichweite des fliegenden Autos: 700 Kilometer. Drive: 200 Stundenkilometer. Kosten: 100.000 Euro. Man braucht dafür schon viel Enthusiasmus, um nicht einem ICE den Vorzug zu geben. Dennoch, das Aeromobil wird Realität!

© Foto: Aeromobil

Der automobile Luftflitzer

Winterzubehör

Der Zubehörgesamtmarkt weist in Deutschland p.a. ein Volumen von rund 7,9 Milliarden Euro aus. Die Neu-Reifen machen 2,9 Milliarden Euro aus, die Autochemie 2,3 Milliarden Euro und Zubehör 2,7 Milliarden Euro. Ohne Frage, da geht was. Entscheidend für den Zubehörerfolg im Autohaus ist: Wer kümmert sich darum, wer präsentiert die Artikel und wer verfügt über die nötigen Produktkenntnisse?

Praktisches Beispiel: Wer stellt aktuell ein Winterpaket aus einem Liter Motoröl, drei Litern Scheibenreiniger, Enteisungsspray, Gummipflege, Schneebesen & Eiskratzer, Warnweste, Parkscheibe für 49 Euro zusammen und präsentiert das an markanten Punkten im Autohaus? Gesehen im Autohaus Ostermaier in Pfarrkirchen.

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Das Winterpaket!

Und wenn wir schon bei der dunklen Jahreszeit sind. Zündet Kerzen an! Die sympathische Streichholzschachtel nimmt jeder mit. Und an wen denkt er wohl, wenn er jemandem "heimleuchtet"? Emotion pur.

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Illumination!

Spruch der Woche:

"Big data without big theory is big bullshit." (Richard Straub)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www.brachat.de

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KOMMENTARE


Klaus

17.11.2014 - 23:05 Uhr

Zum Stichwort Darwinismus möchte ich bemerken, dass bis jetzt im Autohandel alle denken, nur Dinosaurier werden überleben, schade!


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