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HB ohne Filter vom 13. Mai 2016

Prof. Hannes Brachat
Prof. Hannes Brachat
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Heute: Konzentration im virtuellen Sixt-Neuwagenvertrieb, Mobilität 2016, Abgasskandal in erweiterter Dimension, BMW-Rekorde, Virtuelle Geisteswelten.

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Datum:
13.05.2016

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Heute: Konzentration im virtuellen Sixt-Neuwagenvertrieb, Mobilität 2016, Abgasskandal in erweiterter Dimension, BMW-Rekorde, Virtuelle Geisteswelten.

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Konzentration im virtuellen Sixt-Neuwagenvertrieb

Eigentlich weiß und sieht man, dass Erich Sixt in der Öffentlichkeitswirkung alles andere als Zurückhaltung übt. Umso genauer muss man hinschauen, wenn doch gewichtige Branchenereignisse - selbst über die einschlägige Fachpresse - aus dem Hause Sixt kaum Beachtung finden. Die Sixt Leasing AG hat die Online-Palattform Autohaus24 geschluckt. Autohaus24 wurde 2009 als Online-Plattform von Sixt (Ventures GmbH) und "Autobild" (Axel Springer Auto Verlag GmbH) gegründet. Erstmals geben die Gesellschafter nun Verkaufszahlen bekannt. In den sieben Jahren gemeinsamen Wirkens verkaufte man angeblich 50.000 Neuwagen. Nach außen hatten die Betreiber medienwirksam stets gigantischere Entwicklungsdimensionen postuliert. Doch 2012, als Sixt mit www.sixt-neuwagen.de eine eigene Online-Plattform auflegte, wurde deutlich, dass man mit der gemeinsamen Sache Autohaus24 offensichtlich im Hause Sixt nicht zufrieden war. Sonst würde man sich ja keine Konkurrenz im eigenen Lager aufbauen. Selbstredend, dass man sich über "Autobild" im Printmedium als beste freie Neuwagenbörse darzustellen wusste.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Sixt den Online-Vertrieb für Privat- und Gewerbekunden ausbauen möchte. Dies soll nun durch die stärkere Integration von Leasing- und Vario-Finanzierung auf Autohaus24 über Sixt Leasing gelingen. Ob Sixt Leasing nun Autohaus24 und www.sixt-neuwagen.de weiterhin separat betreiben wird? Bei Sixt-neuwagen.de stehen aktuell über 5.800 Lagerwagen zur Verfügung. Jeden Herstellerverantwortlichen, den ich dazu befrage, weiß angeblich von nichts. Und der ZDK sucht noch!

© Foto: Autobild

Die beste virtuelle Neuwagenbörse (Quelle: Autobild)

Mobilität 2016

Es ist gut, sich immer mal wieder das Gesamtgeschehen bewusst zu machen. Hier die automobilen  Wirkfaktoren für das eigene Tun!

  1. Demografische Entwicklung der Weltbevölkerung bis 2050 (neun bis zehn Milliarden Menschen)
  2. Heute lebt die Hälfte der Menschen in urbanen Zentren, 2050 werden es zwei Drittel sein. Die Folge: Smog-Metropolen!
  3. Das aktuelle Wohlstandsmodell ist nicht mehr wachstumsfähig. Anstieg des Fahrzeugbestandes in China von heute 100 Millionen auf 700 Millionen?
  4. Mehr als eine Milliarde Autos rollen gegenwärtig über den Globus. Rohstoffvernichtung, Klimaveränderung! Es sollen zwei Milliarden Autos werden.
  5. Das Drehbuch der Revolution wurde Ende 2015 auf dem Klimagipfel in Paris geschrieben. Der Druck: Schrittweiser Abschied von fossilen Energieträgern, Ressourcenschonung, saubere Luft, klimaschützende Atmosphäre. Die Folge: Systemwechsel. Städte werden in zwei Dekaden geräusch- und abgasfrei gemacht!
  6. Das erfordert einen Kulturwandel: Innovationskultur.
  7. Grenzwerte zum Schutz von Umwelt und Mensch müssen eingehalten werden. Grenzüberschreitungen von mehr als 1.000 Prozent bei den Abgasen sind intolerabel.
  8. Vor allem in Ballungszentren muss systematisch die Vernetzung der Verkehrsträger ausgebaut werden. Das erfordert ein Umstellen der Gewohnheiten.
  9. In zehn Jahren werden Autos (inkl. Lkw) autonom und vernetzt fahren, Busse und Bahnen fahrerlos unterwegs sein.
  10. Die Umwälzung des bestehenden Fuhrparks dauert länger als zehn Jahre. 
  11. Zwischen Automobilherstellern und den digitalen Playern kommt es zu einem "Kampf der Welten".
  12. Die Automobilindustrie ist die Welt voller Widersprüche. Theorie und Praxis, Visionen und Alltagsrealität fallen derzeit weit auseinander. Klimapolitisch müssten die Autos immer kleiner werden, sie werden aber größer. Siehe: "Maxi-Cooper"! Die Revolution der neuen Autowelt wird mit den Einnahmen aus der alten Welt bezahlt. Mit Geländewagen und Premiumlimousinen.
  13. Die Zeit zur Vollautonomie kommt schneller als erwartet. Die Straße 2025 wird anders aussehen (mehr freie Flächen in den Städten, Verbreitung der Gehwege, neue Fahrradwege (E-Bike), Spielplätze, zusätzliche Parks, Wohnräume u.a.) Mobilität wird für Alte, Kranke, Blinde und Kinder wird ein neues Geschäftsfeld. Man kann künftig pro Jahr 1,25 Millionen. Menschen das Leben retten, die bislang pro Jahr über das Auto weltweit ihr Leben lassen. Der Mensch bekommt künftig 40.000 wertvolle Stunden geschenkt – verlorene Zeit, wenn er selber fährt! Beim autonomen Fahren kann er entspannen, kommunizieren, Natur genießen, Spielen, Filme anschauen, Konzerte anhören, sich erotisch ausleben. Das selbstfahrende System wird zum Herz des Automobils, nicht mehr der Motor! Das Fahrzeug wird zu unserem besten Freund und wird uns perfekt unterstützen. Das setzt Vertrauen in die neuen Fahrzeuge und eine grundlegende Veränderung der Einstellung zum Fahren voraus.

Abgasskandal in erweiterter Dimension

Das Kraftfahrt-Bundesamt hat bei Dieselfahrzeugen festgestellt, dass die Stickoxidgrenzwerte nicht nur bei Volkswagen deutlich überschritten werden. Ford, Nissan, Jaguar und Land Rover verweigern den Rückruf. Suzuki klärt noch. Fiat im Verbund mit Alfa und Jeep wollen sich zum laufenden Verfahren nicht äußern. Die Entscheidung von Mercedes und Audi steht noch aus. Opel, inzwischen auch tiefer umweltverfangen, startet im Juni den Rückruf von 90.000 Fahrzeugen der Modelle Zafira und Insignia.

Liste der Modelle mit Auffälligkeiten, die nach Ansicht des KBA technisch nicht ausreichend erklärbar sind:

Dazu kommen vier schon seit dem Herbst bekannten Diesel-Modelle von VW, die vom KBA gleichfalls überprüft wurden:

Weitere Informationen zu den betroffenen Modellen gibt es bei AUTOHAUS.de: http://www.autohaus.de/nachrichten/kba-das-sind-die-emissions-suender-1785093.html

Internationale Testorganisationen weisen nun nach, dass nicht nur beim Diesel und dessen Stickoxiden getrickst wird, sondern eben auch beim Klimagas CO2. Der Verkehr ist in Deutschland mit 20 Prozent der Gesamtemissionen beteiligt. Der geschönte CO2-Ausstoss schönt auch den Kraftstoffverbrauch. Die Diskrepanz zwischen den offiziellen und geschönten Werten liegt laut ICCT (Internationale Umweltorganisation) bei 40 Prozent! Das zeigt, wie wichtig unabhängige und realistische Messungen im Straßenbetrieb sind! Diese gilt es dringlich einzufordern und von der Politik durchzusetzen.

Alle wichtigen Entwicklungen zum Thema Abgas-Skandal sammelt AUTOHAUS.de im Themenspecial: http://www.autohaus.de/themenspecials/abgas-skandal-bei-vw-1685458.html

BMW-Rekorde

Es sind nun sechs Rekordjahre, die BMW in Folge schreibt. Für 2015 ein operatives Ergebnis von 9,2 Milliarden Euro. Mit 10,4 Prozent von allen Autokonzernen die höchste Rendite. Und pro Mitarbeiter mit 770.127 Euro den größten Umsatz. Im Diesel-Abgasskandal bislang eine weiße Weste.

Bei so viel Licht, gibt es auch Schatten. Immerhin hat man 2013 drei Milliarden Euro in das Prestigeobjekt "i3" gesteckt. Bislang wurden insgesamt ganze 50.000 verkauft. BMW Chef Harald Krüger setzt auf die Wirkung der aktuell verabschiedeten E-Prämienzahlungen. Ein neues E-Modell soll bei BMW erst 2020 kommen. Natürlich schaut man da aufgeschreckt und mit Verwunderung auf die 400.000 vorbestellten Einheiten bei Tesla.

BMW hat außerdem eine hohe Abhängigkeit vom Diesel. Weshalb BMW-Chef Krüger auf der Hauptversammlung Richtung Wolfsburg meinte: "In der Autoindustrie wurde wertvolles Kapital verspielt." Außerdem ist es möglich, dass Daimler dieses Jahr in der Verkaufsmenge an BMW vorbeifährt. Es wäre seit 2004 die Kehrtwende! Das Vorzeigebeispiel BMW zeigt: Kein Unternehmen hat den Erfolg gepachtet. Beim e-Automobil ist BMW vom "Early Mover" zum "Fast Follower" mutiert. Die automobile Welt ist derzeit voller Unsicherheit und voller Widersprüche.

Virtuelle Geisteswelten

Pfingsten ist das Fest des Geistes. Wohlwissend, dass es begrifflich um den Geist ein breites Spektrum gibt. Vom "spiritus", über "Gespenst" bis zum richtigen Atem, vom objektiven bis zum absoluten Geist in der Kunst, Philosophie und Religion. Es wäre zu schön wir könnten sagen: Hier in unserer Branche herrscht ein Geist der Eintracht! Nun ja!

Es ist aber immer wieder erstaunlich, was aus gutem Geist heraus möglich ist. Geist bedeutet Unruhe, Dynamik, Kreation, Innovation, Fantasie, Fortschritt. Werfen wir einen Blick auf die Virtual-Reality-Brille bei Audi, kurz "VR-Brille" genannt. Audi vertreibt gegenwärtig 42 verschiedene Modelle. Es sollen 60 werden. Schlagen wir die große Seite der Welt der Assistenzsysteme auf. Wer hat das "Terminal", den Verkaufsraum, um diese Vielfalt professionell präsentieren zu können? Die virtuelle Sicht der Dinge wird Realität werden. Dazu gehört die simulierte Probefahrt.

Man setze sich die virtuelle Brille auf. Du wirst z.B. in jene Mondlandschaft versetzt, die am 21. Juli 1969 Neil Amstrong als erster Mensch betrat. Jetzt wählst du dir dein gewünschtes Auto-Modell aus und fährst mit diesem auf dem Mond! Der Bremsassistent bremst dann, so sich da eine Person von rechts nach links bewegen sollte. Und das alles in gestochen scharfen Bildern. Welche Welt? Welche Dimension? Welche Emotion? Geisteswerk. Menschenwerk! Ein Hoch auf das Fest des guten Geistes!

© Foto: Prof. Hannes Brachat

VR-Brille – Audi-Trainingszentrum München Flughafen

Spruch der Woche:

"Ohne Geist ist jeder Wohlstand Hohlstand." (Klaus Klages)

Mit meinen besten Grüßen zum Fest des Geistes

Ihr Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www.brachat.de

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