Das EU-Parlament (EP) hat in seiner jüngsten Sitzung erstmals Mindestquoten für die Verwendung von Wasserstoff und klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen, auch E-Fuels genannt, festgelegt. Demnach soll bis 2030 der Anteil der erneuerbaren Kraftstoffe nicht biologischen Ursprungs (RFNBOs) im Verkehrssektor mindestens 5,7 Prozent ausmachen; in der Industrie bis 2030 immerhin 50 Prozent und bis 2035 sogar 70 Prozent. Damit hat das Parlament die Forderungen des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) bestätigt. Nun beginnen die Verhandlungen der EU-Kommission mit dem Europäischen Rat.
"Durch die Bestätigung des Europäischen Parlaments wurde eine bessere Planungssicherheit für Produzenten und Anwender wasserstoffbasierter Produkte wie E-Fuels erzielt", freute sich Monika Griefahn, Vorstandsvorsitzende der eFuel Alliance über die Entscheidung. Nur mit konkreten Zielvorgaben werde sich der Ausstieg aus fossilen Energieträgern beschleunigen und der Ausstoß von CO2-Emissionen reduzieren lassen, so Griefahn.
Die Abgeordneten trafen außerdem eine Entscheidung zum Strombezug für die Produktion von Wasserstoff und E-Fuels. Die eFuel Alliance sieht in diesem Votum einen weiteren Beleg für die Ambitionen des EU-Parlaments, die europäische Wasserstoffwirtschaft voranzubringen: "Die ehrgeizigen Quoten für Verkehr und Industrie lassen sich nur mit umfangreichen Produktionskapazitäten bewältigen. Durch die Festlegung klarer, aber machbarer Nachhaltigkeitskriterien kann der Markt für Wasserstoff und E-Fuels in Europa Fuß fassen", erklärte Giefahn. Die EU habe jetzt die Chance, sich als Vorreiter in einem zukunftsorientierten Technologiemarkt zu positionieren, fasste Griefahn zusammen. "Wir sind optimistisch, dass das EU-Parlament seine ehrgeizigen Zielmarken in den Trilogverhandlungen mit den anderen EU-Organen überzeugend darstellen und umsetzen kann. Eine Abschwächung der Quoten wäre das falsche Signal."