Verkäuferstudie: Flucht ins Gebrauchtwagengeschäft
Das Agenturmodell schränkt den Handlungsspielraum des Handels ein. Viele Autohäuser wollen daher das Geschäft mit Gebrauchtwagen forcieren, so eines der Ergebnisse der Verkäuferstudie 2023 von AUTOHAUS und TARGOBANK.
Mit dem Agenturmodell steht der Branche der größte Wandel seiner Geschichte bevor. Wie das Verkaufspersonal über diesen Wandel denkt und wie die neuen Rahmenbedingungen wahrgenommen werden, war Gegenstand der von TARGOBANK und AUTOHAUS durchgeführten Verkäuferstudie 2023.
Ergebnisse lassen aufhorchen
Die Margen werden kleiner, der Handlungsspielraum enger und die Sorgen immer größer: 39 Prozent der Befragten rechnen mit geringeren Provisionen im Neuwagenverkauf. Kompensationsmöglichkeiten, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und sich Handlungsspielräume zu erhalten, wittert das Verkaufspersonal vor allem im Gebrauchtwagengeschäft. Mehr als drei Viertel der Befragten (77 Prozent) sind davon überzeugt, dass das Gebrauchtwagengeschäft im Zuge des Agenturmodells an Bedeutung gewinnen werde.
Gut die Hälfte (57 Prozent) meint sogar, dass künftig versucht werde, aus Neuwageninteressenten Gebrauchtwagenkäufer zu machen. Besonders deutlich zeichnete sich dieser Trend bei den deutschen Premiumherstellern ab: 68 Prozent der Befragten waren hier der Meinung, das Gebrauchtwagengeschäft zu forcieren.
Studiendesign
Für die Verkäuferstudie 2023 wurden 300 Automobilverkäufer und -verkäuferinnen im Markenhandel befragt. Neben 230 telefonischen Interviews stellt eine Online-Befragung mit 70 Teilnehmern die Qualität der repräsentativen Ergebnisse sicher. Die von puls Marktforschung GmbH durchgeführte Datenerhebung erstreckte sich vom 15. Mai bis zum 24. Mai 2023. Durchschnittlich verkaufen die Betriebe der Befragten 444 Fahrzeuge im Jahr.