Ausgabe 23-24/2007: Servicefans

EU-Markt Griechenland / Die Angleichung der Märkte in der EU bietet den deutschen Kfz-Überwachern gute PerspektivenServicefansvon Ralph M. MeunzelDer griechische Markt mit seinen rund 275.000 Neuzulassungen jährlich gehört zu den eher kleineren Märkten in der EU. Im Unterschied zu Frankreich oder Deutschland zeichnen sich die zehn Millionen Hellenen allerdings durch eine starke Serviceorientierung aus. "Der griechische Autofahrer geht wesentlich häufiger in die Werkstatt, als es in anderen Ländern üblich ist", erklärt Konstantin Mentis, Geschäftsführer der TÜV Süd Auto Plus GmbH in Stuttgart. Diese Mentalität beschere den Werkstätten zwar eine hohe Auslastung, sei allerdings weniger nützlich für den Autoabsatz, da die Autos in der Regel fast bis zur Schrottreife gefahren würden. Überwachung projektiertDass es die Fahrzeugüberwachung in Griechenland erst seit 1980 gibt, ist deshalb etwas verwunderlich. Der TÜV Süd (zu dieser Zeit noch TÜV Bayern) hatte sich damals bereits in Hellas etabliert. Im Auftrag der Regierung hat man die staatliche Hauptuntersuchung projektiert. Dabei handelte es sich, anders als in Deutschland, um ein rein stationäres Geschäft mit staatseigenen Prüfstellen. Die Prüfung in den Werkstätten existierte nicht. Seit zwei Jahren haben allerdings auch die Griechen den Überwachungsmarkt liberalisiert. Der TÜV Süd hat nun allerdings weniger den Betrieb von Prüfstellen im Visier. "Wir setzen auf Dienstleistungen für die Autohauswelt und arbeiten mit selbstständigen Partnern zusammen", sagt TÜV-Experte Mentis. Dabei geht es unter anderem um die Prüfmittelüberwachung, Qualität im Service, um Tests und um Coachingmaßnahmen für das Serviceteam.FahrzeugbewertungDie Fahrzeugbewertung im Flottenbereich ist ein weiteres, allerdings noch nicht sehr ausgeprägtes Feld. Bisher ist der TÜV Süd auch für die Importeure wie zum Beispiel Mercedes Benz, Ford und Seat tätig. Das Händlernetz von Ford beispielsweise umfasst 26 Händler und 74 Servicebetriebe. Mit einem Marktanteil von fast sieben Prozent liegt der Kölner Hersteller hinter Toyota, Opel und Volkswagen auf dem vierten Platz in der griechischen Zulassungsstatistik. "Die Marken Opel und Ford sind aufgrund der zahlreichen griechischen Gastarbeiter, die in Deutschland gearbeitet haben, sehr beliebt", erklärt Mentis.Der autorisierte Autohandel befindet sich im Geburtsland der Olympischen Spiele zum größten Teil in den Händen größerer Gruppen, die teilweise auch als Importeure tätig sind. Zu den Kunden des TÜV Süd zählt beispielsweise der größte Toyota-Händler Evangelos Giannitsas S. A. (www.toyotagiannitsas.gr), der unter anderem im ältesten Hafen der Welt vertreten ist: in der Stadt Piräus mit ihren 193.000 Einwohnern. Zum Unternehmen zählt auch ein Mercedes- sowie ein VW-/Audi-Servicebetrieb. Die 122 Mitarbeiter bei Toyota vermarkten 2.000 Neu- und 500 Gebrauchtwagen im Jahr. "Wegen der langen Haltedauer spielt sich das GW-Geschäft vor allem im privaten Sektor ab", erklärt Firmenchef Evangelos Giannitsas. Aufgrund der geänderten Steuergesetzgebung rechnet der Unternehmer in Zukunft vor allem mit einer Zunahme der gewerblichen Kunden. Derzeit beläuft sich der Anteil des Flottengeschäfts auf nur 22 Prozent. Dass bei den neu zugelassenen Autos keine Diesel dabei sind, liegt nicht am fehlenden Angebot, sondern an der Athener Gesetzgebung. Diesel dürfen in der Hauptstadt nicht fahren.Im Sinne von Toyota möchte Giannitsas künftig die erste Position in der Kundenzufriedenheit in Verkauf und Service verteidigen. Eine Ausdehnung des Markenportfolios sei derzeit nicht geplant. Die bestehenden Marken, besonders Toyota, verfügen noch über genügend Potenzial, meint der Autohändler. Energieeffizienz beim BauFünf Fragen an Gerold Urmelt, Geschäftsführer von Voss + Graue Generalbau, Coesfeld-Lette:AH: Herr Urmelt, die Energieeffizienz von Neubauten soll stark verbessert werden. Was kommt auf Autohaus-Bauherren zu? G. Urmelt: Eine Erhöhung der Energieeffizienz in der Größenordnung von 30 % kann nicht allein über einen optimierten Wärmeschutz der Gebäudehülle erreicht werden. Hier wird der Einsatz besserer Anlagentechnik unumgänglich. Dabei spielen erneuerbare Energien – Photovoltaik, Wärmepumpen, BHKW etc. – künftig eine immer wichtigere Rolle. Durch die Forderungen des Gesetzgebers werden die Baukosten grundsätzlich weiter steigen, wie sie bereits mit der seit 1. 10. 2007 geltenden neuen EnEV gestiegen sind.AH: Welches Energiesparpotenzial sehen Sie bei der Wärmedämmung-Nachrüstung bestehender Autohäuser?G. Urmelt: Eine sinnvolle und wirtschaftliche Nachrüstung im Bereich der Wärmedämmung gibt es eigentlich nicht. Glasfassaden energetisch zu ertüchtigen geht nur durch eine weitere transparente Vorhangfassade, der Aufwand aber steht in keinem Verhältnis zur Energieeinsparung. Das gleiche gilt für das Dach und die opaken Wandbauteile. Auch deshalb, weil wegen der hohen Öffnungsrate der Tore im Werkstattbereich eine zusätzliche Wärmedämmung in aller Regel nur wenig Sinn macht. AH: Wie gehen die Autohaus-Bauherren in der Praxis derzeit mit dieser Thematik um?G. Urmelt: Bei aktuellen Neubau-Anfragen wird das Thema Energie immer wichtiger und bereits vom Kunden "angeschoben". Leider stehen Invest und Ertrag oft noch in einem Unverhältnis und es bleibt bei konventionellen Energie- und Heizformen. AH: Wie sieht es bei bestehenden Betrieben aus? G. Urmelt: Die Frage einer energetischen Sanierung wird oft im Zusammenhang mit Erweiterungen oder Modernisierungen gestellt. Meist kommt es hier zu Mischlösungen, wobei der Neubau energieoptimiert geplant und errichtet, der Baubestand jedoch nicht angetastet wird. AH: Bieten Sie Ihren Bauherren Energieberatungen an? Was kostet so etwas?G. Urmelt: Voss + Graue führt qualifizierte Energieberatungen durch und hat dafür hauseigene Fachingenieure, sowohl im Bereich der Sachverständigen für Wärme- und Schallschutz als auch im Planungsbereich der haustechnischen Gewerke. Die erstmalige Beratung ist kostenlos, eine Ausarbeitung von Einzellösungen wird nach Aufwand individuell berechnet. AH: Herr Urmelt, danke für das Gespräch. Helle Lösung

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