Ausgabe 04/2012: Service ins Netz

Service ins NetzWerkstattleistungen im Internet E Servicebörsen erobern das Internet, versprechen Betrieben neue Kunden und diesen Preistransparenz. Ein Überblick über die derzeit bekanntesten Online-Reparaturdienste im World Wide Web. von karolina ordyniecbei Quoka, MyHammer, Qype oder Ciao ist das Prinzip schon lange bekannt. Hier vergleichen Verbraucher Preise und Qualität von Produkten und Dienstleistungen und bieten Raum zum Erfahrungsaustausch. Vereinzelt werden hier auch Werkstattleistungen angeboten. Aber eben nur vereinzelt. Zunehmend entstehen nun Online-Portale, die ausschließlich Servicebetriebe und Autohäuser ins Visier nehmen. Fluch oder Segen für den Service? Während die einen davon überzeugt sind, auf diesem Wege eine größere Kundenmenge anzusprechen und ins Haus zu locken, warnt der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) davor, Serviceleistungen im Preiskampf mit anderen Werkstätten zu billig anzubieten und damit die „überlebenswichtigen Erträge aus dem Servicebereich“ aufs Spiel zu setzen. Fakt ist: Online ist bei Dienstleistungen allgegenwärtig. Grund genug, sich auch für Werkstätten mit diesem Thema auseinanderzusetzen. AUTOHAUS stellt hier die momentan bekanntesten Servicebörsen vor und zeigt auf, wie sie funktionieren. Autoservice.comDie Stuttgarter Servicebörse autoservice.com ist ein Portal des Werkstattanbieters Trost, das sich sowohl an Werkstätten als auch an andere Kunden richtet. Aktuell sind etwas über 5.000 Werkstätten in Deutschland und Österreich an das System angeschlossen. Betriebe haben die Möglichkeit, auf der Plattform sämtliche Service- und Reparaturleistungen anzubieten und sich professionell einer breiteren Kundschaft vorzustellen. Das Leistungsspektrum für Werkstätten beinhaltet den Verkauf eigener Service- und Reparaturleistungen, den professionellen Auftritt der Werkstatt sowie der angebotenen Services mittels individueller Detailseiten. Endkunden können über die Regionalsuche Reparatur- und Serviceanfragen an mehrere Werkstätten starten und Angebote auch selbst verwalten. Ihnen stehen außerdem ein Gebrauchtwagenrechner zur Verfügung und eine kostenlose Supporthotline. Sämtliche Infos können auch über eine iPhone-App abgespielt werden. Die Nutzung von autoservice.com ist für Endkunden kostenlos. Werkstätten erhalten im Rahmen des Trost-Werkstattkonzepts ebenfalls einen kostenlosen Zugang. Servicelister.deEinen etwas anderen Ansatz verfolgt die Plattform Servicelister.de vom TÜV Nord. Dabei handelt es sich um eine Online-Software für Werkstätten, die Kfz-Services und Zubehör im Internet vermarkten und für Endkunden findbar machen wollen. Die Plattform fungiert dabei als Werkzeug für Autohäuser und Werkstätten, um Festpreisangebote aus den Bereichen Service und Zubehör in den Webseiten wie z. B. eBay, Google Produktsuche, Motoso.de einzustellen, um dort präsent zu sein. Zusätzlich liefert der Servicelister Inhaltsbausteine für den Service- und Zubehörbereich der eigenen Webseite/Homepage. Autohäuser und Werkstätten finden im Servicelister bereits fertig beschriebene Angebote vor und brauchen diese nur noch mit Preisen zu hinterlegen. In Zusammenarbeit mit einigen Herstellern wie z. B. Ford und Toyota sind zusätzliche herstellerspezifische Angebotslösungen im Servicelister integriert. Der Servicelister will eine einfache Einstellung von Service- und Zubehörleistungen in Online-Service und Zubehörportale ermöglichen. Dabei erfolgt die Einstellung so, dass die Werkstatt das Angebot nur an einer Stelle bearbeitet, über 1.500 fertige Angebote sind bereits hinterlegt. Mit einem Klick sind die Angebote dann in den Portalen Google Produktsuche, ReparaturFUXX, eBay, Facebook und Service-und Zubehörbausteine für die eigenerstellte Webseite positionierbar. Aktuell existieren Module für folgende Hersteller: Ford, Toyota, Volvo und Mazda. Zusätzliche Funktionen im Servicelister im Rahmen eines durchgängigen Internetvermarktungsprozesses sind die Online-Terminbuchungsfunktion mit hinterlegtem Online-Werkstattkalender und die Schaltung von regionalen AdWords-Anzeigen. Werkstattkunden kommen mit dem Portal nicht direkt in Kontakt, sondern nur über die genannten Portale, sei es, dass sie über Google oder Ebay Ihre Werkstatt finden und sich anhand der gefundenen Festpreisangebote (Service und Zubehör) informieren. Aktuell nutzen rund 1.500 Betriebe das Portal. Diese zahlen in Abhängigkeit von der Anzahl der Angebote: Staffel 1 beinhaltet 0 bis 30 Angebote und kostet 26 Euro. Staffel 2 beginnt bei 31 Angeboten und endet bei 100, zum Preis von 48 Euro. Die dritte Staffel geht bis einschließlich 300 Angebote zum Preis von 69 Euro. Rahmenabkommen sind auch möglich.Autoscout24 WerkstattportalIm Gegensatz zu den meisten Servicebörsen bietet das Autoscout24 Werkstattportal Betrieben aktuell nur die Möglichkeit, Inspektionsleistungen für verschiedene Marken anzubieten. Kunden können diese über eine Regionalsuche finden, vergleichen und buchen. In vier einfachen Schritten soll das Angebot eingestellt sein: 1. Auswahl der Fahrzeugmarke, für die die Inspektion angeboten wird. 2. Eingabe der Kostensätze. 3. Stundenverrechnungssätze und die Auf- oder Abschläge auf die Teilepreise werden eingetragen. Schritt 4: Infos zu Öffnungszeiten und das Impressum werden eingepflegt. Aktuell sind nach Angaben von Autoscout24 rund 450 Werkstätten registriert. Neben einem einmaligen Einrichtungspreis in Höhe von 145 Euro zahlen Werkstätten für eine Teilnahme derzeit 49 Euro im Monat. Dafür kann die Börse unlimitiert Angebote einstellen. Ab Mitte 2012 wird zusätzlich ein Transaktionsentgelt in Höhe von fünf Prozent des vermittelten Transaktionsvolumens fällig. Derzeit bietet die Online-Börse den Werkstattkunden drei Vertragsvarianten an: „Werkstatt 1“ heißt die monatliche Kündigungsmöglichkeit, „Werkstatt 6 + 1“, also sechs Monate Laufzeit plus einen Monat frei, danach gilt die monatliche Kündigungsmöglichkeit; „Werkstatt 12 + 2“ also zwölf Monate Laufzeit plus zwei Freimonate, danach gilt die monatliche Kündigungsmöglichkeit. Autoreparatur.netMit Autoreparatur.net ging im November vergangenen Jahres ein Portal online, über das Autofahrer hier die gewünschte Reparaturleistung ausschreiben und registrierte Werkstätten auf der anderen Seite Angebote und Kostenvoranschläge abgeben können. Kunden können alle gängigen Werkstattleistungen anfragen, nicht nur Wartungsarbeiten. Um in der regionalen Suche der Kunden gefunden zu werden, braucht die Werkstatt bei der Neuanmeldung laut Falk nur aus den bereitgestellten Hersteller- und Modellinformationen die für ihn passenden Fahrzeugtypen anzuklicken und aus einem Katalog möglicher Werkstattleistungen die zu dem Betrieb passenden Dienstleistungen auszuwählen. „Die Werkstätten werden nur informiert, wenn Anfragen mit exakter Übereinstimmung zum Betrieb vorliegen“, erläutert autoreparatur.net-Geschäftsführer Martin Falk. Was die Kostenstruktur des Portals betrifft, sei eine endgültige Entscheidung noch nicht gefallen, sagt Falk. Aber die Tendenz gehe in Richtung eines klar abgestuften Pauschal-Modells. Rund 600 Werkstätten haben sich bis heute registriert. Easyautoservice.deEin interessantes Modell bietet die Online-Plattform www.easyautoservice.de. Hier werden Werkstattleistungen über ein festes Partnernetzwerk bundesweit zu Festpreisen angeboten. Aktuell seien dies noch Inspektionen strikt nach Herstellervorgaben, an einer Erweiterung des Angebots auf Standardreparaturen wird derzeit gearbeitet. Um teilzunehmen, muss die Werkstatt eine Partnervereinbarung abschließen, die sie zum Teil eines bundesweiten Servicenetzwerkes macht. Die Serviceaufträge werden dem Betrieb direkt von easyautoservice.com zugespielt. Der Kunde bucht seine Inspektion zum Festpreis, Terminierung, Beauftragung, Bezahlung und Dokumentation laufen online ab. Genau wie bei anderen Online-Einkäufen wird das Produkt, also das frisch inspizierte Auto, bis vor die Haustür geliefert, d. h. alle Partner verpflichten sich, das Kundenfahrzeug abzuholen und zurückzuliefern. Monatliche Gebühren sind bei diesem Geschäftsmodell nicht vorgesehen, allerdings zahlt der Partner am Anfang seiner Mitgliedschaft zweimal 99 Euro, die dann mit den ersten beiden Aufträgen verrechnet werden. Darüber hinaus erhält die Werkstatt ein Erstaudit vom TÜV Rheinland und das Starterpaket, bestehend aus easyautoservice-Werkstattkleidung und weiteren Geschäftsunterlagen. In den Folgejahren fallen einmal jährlich Re-Auditierungskosten in Höhe von 159 Euro an. Wichtig ist, dass er mit der Auditierung durch den TÜV Rheinland an seinem Standort werben kann und die Beurkundung innerhalb seiner Geschäftsräume für jeden seiner Kunden sichtbar anbringen darf. Aktuell zählt das Portal 300 teilnehmende Werkstätten. Fairgarage.deBei dem Portal Fairgarage, das Mitte Dezember 2011 online ging, werden nicht nur Inspektionen, sondern auch Reparaturen angeboten. Und das von aktuell 60 Betrieben im Münchener Raum. Über Fairgarage.de haben Kunden die Möglichkeit, Festpreisangebote für das anhand der Fahrgestellnummer identifizierbare Fahrzeug kalkulieren zu lassen. Der teilnehmenden Werkstatt steht offen, ob sie ihr gesamtes Sortiment online anbieten will oder nur bestimmte Kampagnen wie Frühjahrsinspektionen und Reifenwechsel. Die Kalkulation der Festpreisangebote erfolgt automatisiert und auf Basis der vom Betrieb hinterlegten Stundensätze und Teileaufschläge. Sollten Werkstätten in den ersten drei Monaten ihrer Mitgliedschaft über Fairgarage.de nicht mindestens einen Zusatzauftrag monatlich erhalten, erhalten sie ihre bisherigen Gebühren erstattet. Die liegen zwischen 49 und 69 Euro je Monat und Standort, je nach Betriebsgröße und Vertragslaufzeit.autoplenum.de Die Internetplattform autoplenum.de verfolgt einen etwas anderen Ansatz. Hierbei handelt es sich in erster Linie um ein Informationsportal zu sämtlichen Themen rund um das Auto. Kunden können sich in Erfahrungsberichten zu neuesten Modellen austauschen, Testberichte lesen und sich sogar einen Neuwagen konfigurieren. In der Rubrik Service&Handel Autofahrer gibt es zudem die Möglichkeit, über eine Umkreissuche für Reparaturarbeiten eine Werkstatt zu finden und wiederum Erfahrungsberichte von Kunden, die dort bereits Reparaturleistungen haben durchführen lassen. Autoplenum arbeitet mit den Online-Branchenbüchern 11880.com und GoYellow.de zusammen. Gibt der Werkstattsuchende etwa bei GoYellow seinen Heimatort ein, so erscheinen als Ergebnis der Suchanfrage zusätzlich zu den Kontaktdaten die Bewertungen. 700 Werkstätten sind aktuell hier registriert. Lesen SIe hier...... welche Servicebörsen es im Internet gibt und wie sie funktionieren.

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