Der Elektroauto-Pionier Karabag erweitert sein Servicenetz. Wie das Hamburger Unternehmen am Montag mitteilte, entsteht gemeinsam mit dem Energieanbieter Wemag ein flächendeckender Pannenservice für Elektrofahrzeuge. 120 Werkstätten und Händler seien seit Mitte März dem neuen Netzwerk beigetreten, hieß es. "Wir sind guter Dinge, die Zahl unserer E-Mobility-Stützpunkte bis zum Sommer zu verdreifachen", sagte Wemag-Produktentwickler Benjamin Hinz.
Bereits seit Frühjahr 2012 kooperiert Karabag mit einem Netzwerk von rund 800 "Flying Doctors" des Gabelstaplerherstellers Still, die die meisten Pannen binnen 48 Stunden reparieren. "Allerdings fehlten bislang stationäre Anlaufstellen, die auch Beratung und Information bieten", sagte Geschäftsführer Sirri Karabag. "Wir haben in den letzten zwei Jahren gelernt, dass eine regional etablierte Werkstatt bzw. ein Händler auch in der Außenwirkung wichtig sind. Die Menschen vertrauen ihrer Werkstatt um die Ecke." Dies sei gerade bei einer neuen Technik wichtig.
Daher setzt das neue Servicenetz auf Betriebe vor Ort. Die potenziellen Service-Partnern bräuchten vor allem Motivation und Serviceanspruch, betonte Karabag. Das fachliche Know-how und Personal werde im Fall einer Reparatur aus dem vorhandenen Still-Netzwerk rekrutiert. Die Werkstätten könnten sich so als regionale Kompetenzzentrum für Elektromobilität profilieren, ohne in Kostenvorleistung treten zu müssen. Darüber hinaus bietet Karabag seinen Partnern die Möglichkeit, Teil der Produktion und Entwicklung zu werden. Der Kunde könne sein E-Auto in seine Werkstatt bringen und bekomme alle Leistungen aus einer Hand, hieß es.
Die Karabag GmbH bietet neben dem Verkauf von Fiat-Nutzfahrzeugen seit 2009 auch Elektroautos an. Dabei handelte es sich zunächst um homologierte Fahrzeuge aus Italien. Seit 2011 baut das Unternehmen E-Fahrzeuge auch in eigenen Produktionsstätten. Zusammen mit Vahle entwickelt Karabag zudem ein berührungsloses Ladesystem mittels einer Induktionsschleife. (se)