Spitzenverbände des Kfz-Handwerks wollen ein unabhängiges Nachhaltigkeitssiegel für Unfallinstandsetzungen und Reparaturen von Fahrzeugen einführen. Darauf haben sich jetzt der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF), der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), der Bundesverband der Partnerwerkstätten (BVdP) und die Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer im Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz (BFL) in Frankfurt verständigt.
Das Zertifikat soll sich nicht nur an Werkstätten sowie Lackier- und Karosseriefachbetriebe richten, sondern auch Herstellern und dem Handel offenstehen. Damit ebne man den Weg für ein einheitliches und verbindliches Nachhaltigkeitssiegel für die gesamte Instandsetzungsbranche, sagte ZKF-Präsident Peter Börner. "Wir sind sehr zufrieden, dass wir gemeinsam ein so wichtiges Thema vorantreiben."
Nach den Plänen der Initiative soll die Vergabe des Siegels transparent auf Basis objektiver Indikatoren erfolgen. "Uns ist es wichtig, dass die Kriterien, die wir für eine nachhaltige Reparatur definieren, auch wirklich im Betriebsalltag erfüllt werden können", erklärte der BFL-Vorsitzende Steven Didssun. "Wir wollen unseren Betrieben und Partnern damit zeigen, dass Nachhaltigkeit nicht nur machbar, sondern sogar betriebswirtschaftlich sinnvoll ist."
Orientierung für alle Marktteilnehmer
Neben Impulsen für ein nachhaltigeres Wirtschaften in den Betrieben soll das Label auch die Transparenz für die Verbraucher erhöhen, die das Thema bewusst in die Werkstattwahl einfließen lassen. Gleiches gelte für Industrie, Versicherungen, Flotten und Leasinggesellschaften. Laut BVdP-Geschäftsführer Michael Pinto schafft die Initiative so Orientierung für alle Marktteilnehmer. "Davon profitieren nicht nur alle Player im Reparaturgeschäft, sondern auch die Autofahrerinnen und Autofahrer", betonte er.
Detlef Peter Grün, Vizepräsident des ZDK, wies darauf hin, dass die kraftfahrzeugtechnischen Handwerke traditionell auf Nachhaltigkeit setzen würden, indem sie der Instandsetzung dem Vorrang vor Austausch oder Erneuerung geben. "Bei Reparatur und Wartung der Fahrzeuge spielt der nachhaltige Umgang mit Ressourcen seit jeher eine wichtige Rolle. Wenn dies auf Basis definierter Standards geschieht, stärkt das die Zukunftsfähigkeit unserer Betriebe", so Grün. Die Schaffung eines branchenweiten Siegels sei damit die konsequente Fortführung der Nachhaltigkeitsbestrebungen der freien Werkstätten und Instandsetzungsbetriebe.