Ausgabe 04/2007: Hand- und Hautschutz / Vorbeugen ist besser als ...

Hand- und Hautschutz / Vorbeugen ist besser als Heilen. Viele sind sich der Gefahren einer Vernachlässigung nicht bewusst.Goldene Händevon Volker heckmannWer seine Hände wegen einer Hauterkrankung nicht mehr voll einsetzen kann, hat ein Problem. Vor allem, wenn er in der Werkstatt arbeitet. Denn neben Fachkenntnissen sind dort auch feinmotorische Fähigkeiten und handwerkliches Geschick – also gesunde Hände – gefragt. Für den Chef und die Mitarbeiter lohnt es sich also, Hand- und Hautschutz täglich zu praktizieren und in qualitativ hochwertige Mittel zu investieren. Das gilt nicht zuletzt, weil der Hand- und Hautschutz zur persönlichen Schutz-Ausrüstung (PSA) zählt, die der Unternehmer allen Mitarbeitern bereitstellen muss. Viele ignorieren, dass die Haut neben der Atemluft das größte Einfallstor für körperschädigende Fremdlinge ist. Dass die Haut viele Schadstoffe in den Körper aufnimmt, belegt allein die Tatsache, dass Creme direkt auf eine zu behandelnde Stelle aufgetragen wird. Der schützende, natürliche Säureschutzmantel der Haut wird aber durch Öle und Lösungsmittel zerstört. Eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz gibt zu bedenken, dass der Hautkontakt mit schädigenden Substanzen (50 - 150 in der Werkstatt) oft eine ganze Fahrzeugreparatur lang dauert und die Abwehrkräfte der Haut dem nicht gewachsen sind.PräventivWeil rund 40 Prozent der Kraftfahrzeug-Mechaniker nicht einmal Schutzcremes verwenden, ist das Thema Hand- und Hautschutz Chefsache. Denn Vorbeugen ist besser als Heilen! Ausreichendes Händewaschen, mindestens zwischen den Fahrzeugwechseln oder bei intensiver Verschmutzung, erneutes Eincremen, regenerative Pflege – all das sollte vom Chef nicht nur geduldet, sondern gewollt und zur Pflicht werden. Vor allem die Unterarme und das Gesicht erfordern eine sofortige Reinigung, wenn Verschmutzungen auftreten. Auch verdreckte Arbeitskleidung ist nicht nur wegen des Erscheinungsbildes öfter zu wechseln, sondern weil sie oft durchlässig ist. Soweit möglich, sind geeignete Schutzhandschuhe die erste Wahl beim Handschutz. Nicht zuletzt bei der Standardarbeit: Öl ablassen. Interessant: Keinesfalls sollte man zum Ölablassen die sonst hilfreichen Lederhandschuhe verwenden, denn diese verursachen ein schädlich feuchtes Klima und die äußeren Hautschichten können aufweichen. Genauso bei Nicht-Lederhandschuhen, sobald sie innen verschmutzt sind. Für die richtige Auswahl der angebotenen Hautmittel und verschiedensten Handschuharten und Sorten ist offensichtlich eine Menge zu beachten. Tipp: Mittel und Handschuhe müssen dem technischen Standard (den europäischen Mindestanforderungen) genügen. Dann ist man in Sachen Arbeitsschutz nahezu auf der sicheren Seite. Hautschutzmittel aus dem Baumarkt, der Drogerie oder der Apotheke reichen dagegen oft nicht aus oder sind nicht speziell genug. Wegen der hohen Anforderungen an die Hautschutzcreme sollte man auf die Produkte des technischen Handels zurückgreifen, empfiehlt die Berufsgenossenschaft.Arbeitgeber verantwortlichDass der tägliche richtige Hautschutz ein wichtiges Thema ist, bestätigt auch die Maschinen- und Metallberufsgenossenschaft Dortmund und verweist auf die Vorschriften über den Hautschutz (BGI 658) in Metallbetrieben (www.hvbg.de). Der Arbeitgeber als Verantwortlicher für den Arbeitsschutz muss laut Arbeitsschutzgesetz eine individuelle Gefährdungsanalyse vornehmen, Hautschutzpläne erstellen und gegebenenfalls eine Sicherheitsfachkraft, einen Betriebsarzt oder Arbeitsmediziner hinzuziehen, um das Gefahrenpotenzial zu ermitteln. Die Mitarbeiter werden es danken, wenn sie sehen, dass sich der Chef um sie sorgt. Auch wenn die Einhaltung der Vorschriften zunächst mühselig erscheint – PSA ist ein Pflichtthema und macht Sinn. Professionelle Hilfe und Ansprechpartner zum Thema bietet vor allem der Bundesverband Hand- und Hautschutz (www.bvh.de). Darüber hinaus findet man Informationen unter: www.hvbg.de/psa, www.baua.de, www.berufsgenossenschaften.de, www.itb.de, www.noah-projekt.de und www.2m2-haut.de.

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