Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH blickt auf eine 30-jährige Erfolgsgeschichte als amtlich anerkannte Überwachungsorganisation zurück. "Mit unseren vollumfänglichen Dienstleistungen und unseren Partnern haben wir uns eine gesicherte Marktposition aufgebaut", sagte Robert Köstler, Sprecher der Geschäftsführung, am Donnerstag in Stuttgart. "Derzeit finden rund 16 Prozent aller Hauptuntersuchungen in Deutschland bei der GTÜ statt." Die Zahl der HU-Stützpunkte liege mittlerweile bei mehr als 11.000.
Am 28. Juni 1990 hatte Baden-Württemberg als erstes Bundesland die GTÜ als amtliche Überwachungsorganisation gemäß Anlage VIII StVZO anerkannt. Bis 1993 zogen alle anderen Länder nach. Die erste im Namen der GTÜ durchgeführte Hauptuntersuchung erfolgte am 26. November 1990. Der Prüfingenieur Egon Schäfer brachte in seinem Betrieb in Wiesloch die entsprechenden Prüfsiegel am hinteren Nummernschild eines Fahrzeugs an.
"Durch die Anerkennung der GTÜ als Prüforganisation eröffneten sich mir völlig neue Möglichkeiten, und ich war von dieser bahnbrechenden Idee von Anfang an überzeugt. Deswegen habe ich auch den Wechsel zur GTÜ und damit in meine Selbständigkeit vollzogen", berichtete Schäfer. "Manche, die vor 30 Jahren nicht an diese Vision glaubten, haben mittlerweile sicherlich ihre Meinung geändert, denn schließlich sind wir mit unserem Prüfzentrum von Beginn an erfolgreich im Markt unterwegs."
Seit dieser Initialzündung haben mehr als 80 Millionen Fahrzeuge innerhalb des GTÜ-Partnernetzwerks die HU absolviert. Bis dahin war es aber ein weiter Weg: Bis 1990 durften keine amtlich anerkannten Prüforganisationen von Freiberuflern in diesem Segment der Fahrzeugkontrollen im Sinne der Verkehrssicherheit tätig sein. Zusammenschlüsse von Fachingenieuren im Kfz-Bereich gab es allerdings, beispielsweise zur Beurteilung von Unfallschäden. 1981 gehörten bereits mehr als 100 Kfz-Sachverständige der 1977 gegründeten GTÜ an.
Dass die Experten ihr Aufgabengebiet dann doch erweitern durften, lag an einer rechtlichen Änderung. Am 1. Juni 1989 trat eine neue Anlage VIII der StVZO in Kraft. Seitdem können die Bundesländer weitere Überwachungsorganisationen anerkennen, die von selbständigen und hauptberuflich tätigen Kfz-Sachverständigen gebildet werden.
In der Folge hat die GTÜ immer neue Aufgaben übernommen und weitere Geschäftsfelder aufgebaut: Umweltschutz, Energieberatung, Qualitätssicherung, Anlagensicherheit, Arbeitssicherheit und Baudienstleistungen. Zuletzt brachte die Liberalisierung des § 21 StVZO im vergangenen Jahr viele neue Kunden. Dabei geht es um "Vollgutachten" und "Einzelabnahmen", die inzwischen innerhalb des Partnernetzwerks von mehr als 350 selbständigen Mitarbeitern durchgeführt werden können. "Wir können seit März 2019 ein komplettes Angebot machen", betonte Köstler. Der Kunde habe die freie Wahl des Dienstleisters beim Service rund um Genehmigungsgutachten. (AH)