Ausgabe 06/2007: Dieselpartikelfilter / Wie Hersteller ihre ...

Dieselpartikelfilter / Wie Hersteller ihre Händler bei der DPF-Nachrüstung unterstützen DPF-Supportvon Dr. Marcel SchochWas lange währt, wird endlich gut. Auch beim Thema Dieselpartikelfilter-Nachrüstung ist es nun am 1. April 2007 so weit! Wer seinen filterlosen Diesel mit einem Rußfilter nachrüstet, wird künftig mit 330 Euro steuerlich gefördert. Der Steueranreiz gilt für alle Nachrüstungen zwischen 1. Januar 2006 bis zum 31. Dezember 2009. Wer die Steuerbefreiung in Anspruch nehmen möchte, muss die Nachrüstung der zuständigen Kfz-Zulassungsstelle melden. Die Finanzämter werden dann von den Zulassungsstellen über die Nachrüstung informiert. Wer auf einen Rußpartikelfilter oder eine andere Partikelverminderungs-Technologie zukünftig verzichtet, für den wird es teuer. Auf alle nicht nachgerüsteten Fahrzeuge (Erstzulassung vor dem 1. Januar 2007) und Neuwagen ohne Filter bzw. entsprechende Abgasreinigungstechnologie wird ein Malus von 1,20 Euro je 100 Kubikzentimeter Hubraum erhoben. Hiervon betroffen sind auch Fahrzeuge der Euro-4-Abgasnorm, wenn sie nicht den Partikelgrenzwert der geplanten Euro-5-Norm einhalten (5 mg/km). Da viele Autofahrer unter dem Druck der Malus-Regelung sicherlich für eine Nachrüstung aufgeschlossen sind, müssen die Werkstätten dafür jetzt die Werbetrommel rühren. Wir wollten wissen, wie sie dabei von ihren Herstellern unterstützt werden, und haben bei Ford, VW, Opel, Mercedes und Renault nachgefragt, welche Unterstützung sie Autohäusern und Werkstätten anbieten: Marketingkonzepte, Werbemaßnahmen und -materialien, Empfehlungen der Hersteller, welche Partikelfilter verbaut werden sollen usw. Ford: KundenbroschüreWer als Ford-Händler die Umrüstung gebrauchter Ford-Fahrzeuge mit Dieselpartikelfiltern bewerben möchte, dem bietet Ford, nach Auskunft von Isfried Hennen, Leiter Nutzfahrzeug- und Umweltkommunikation bei Ford, unter anderem Kundenbroschüren, Poster, Spiegelanhänger und darüber hinaus auch einen Musterbrief für Händler, um Kunden gezielt auf die DPF-Nachrüstungen aufmerksam zu machen. In der Kundenbroschüre finden sich alle Informationen zur neuen Gesetzgebung und zum Steuernachlass. Aber auch Autohäuser und Werkstätten werden von Ford mit umfangreichem internen Informations- und Trainingsmaterial versorgt. Für die Nachrüstung empfiehlt Ford eigene Nachrüstpartikelfilter, die unter dem Markennamen "Motorcraft" vertrieben werden. Der Preis für diese Partikelfilter ist abhängig vom Fahrzeugmodell. Für die Nachrüstung mit einem Motorcraft-Partikelfilter kommen zurzeit nur Euro-3- und -4-Fahrzeuge der Modelle Fiesta, Fusion Galaxy, Mondeo, Focus und Transit in Betracht. Für DPF-lose Dieselneufahrzeuge, die noch auf den Verkauf warten, stellt es Ford seinen Händlern frei, mit den Kunden darüber zu entscheiden, ob sie nachgerüstet werden sollen oder nicht. Damit der Kunde die Kosten einer solchen Nachrüstung nicht voll tragen muss, empfiehlt Ford, beim Preis dem Kunden entgegenzukommen.VW: Umfang-reiches AngebotAuch VW unterstützt nach Auskunft von Fred Bärbock, Konzernkommunikation, Vertrieb und Marketing bei Volkswagen, seine Händler mit umfangreichem Informationsmaterial. "Bereits heute existiert eine Vielzahl von Kommunikationsmitteln wie z.B. Plakate, Flyer, Broschüren, Aufkleber u.a. zur Unterstützung des Handels bei der Vermarktung der Volkswagen Original Dieselpartikelfilter. Darüber hinaus bewerben wir die Nachrüstung mit Volkswagen Original Dieselpartikelfiltern seit Mitte 2006 in unserem bundesweit erscheinenden Angebotsprospekt service & zubehör. Seit Ende 2006 haben wir gemeinsam mit den Händlern auch eine große Zahl von Kunden direkt angeschrieben und über eine Nachrüstung mit einem Volkswagen Original Dieselpartikelfilter informiert." Die Partnerbetriebe selbst werden dabei von Volkswagen über unterschiedliche Kommunikationskanäle (DPF-Broschüren, VW-Newsletter via E-Mail, Plakate, Interne Zeitschriften, ServiceNet, Messeauftritte usw.) stetig auf dem Laufenden gehalten. Für den offiziellen Start der gesetzlichen Förderung Anfang April plant Volkswagen zudem zahlreiche weitere Kommunikationsmittel und Aktionen. Für Nachrüstungen sind vor allem so genannte offene Systeme vorgesehen. Hier empfiehlt VW ausschließlich Volkswagen Original Teile, d. h. markeneigene Systeme. "Das Angebot an Dieselpartikelfilter-Nachrüstungen gehört", wie Fred Bärbock weiter ausführt, "mit zum umfangreichsten auf dem Markt. Für eine Vielzahl von Fahrzeugen der Konzernmarken Volkswagen Pkw, Audi, Seat, Skoda und VW Nutzfahrzeuge bieten wir einen Original Dieselpartikelfilter zur Nachrüstung an: von VW Fox bis VW T5, von Audi A3 bis Audi A8, von Seat Ibiza bis Seat Alhambra und von Skoda Fabia bis Skoda Superb."Hinsichtlich Aktionen, um DPF-lose Dieselneufahrzeuge, die bei den Händlern noch auf den Verkauf warten, nachzurüsten, ist VW nichts bekannt. Allerdings gibt es Fälle, in denen Händler eine Nachrüstung von Gebraucht- bzw. Lagerfahrzeugen vor Auslieferung auf Kundenwunsch durchgeführt haben.Opel: Selektion via FINOpel bietet, nach Auskunft von Jörg Schrott, zuständig für Unternehmenskommunikation, seinen Händlern ein umfangreiches Werbemittelpaket für die Vermarktung von Nachrüst-DPF an. Dieses besteht aus einem Mailing (Kundenanschreiben), Poster in DIN A1, Fahrzeugaufkleber für nachgerüstete Fahrzeuge und Anzeigenvorlagen (einspaltig, zweifarbig). Darüber hinaus haben die Händler die Möglichkeit bei Opel die Fahrgestellnummern aller Fahrzeuge, die nachgerüstet werden können, abzufragen. Mit den FIN-Nummern kann der Händler die Kunden gezielt selektieren und anschreiben, die einen Rußfilter nachrüsten können. Ein Teil der von Opel angebotenen offenen Rußfilter wurden in Zusammenarbeit mit Twintec entwickelt. Diese werden direkt von Opel vertrieben. Die Twintec-Rußfilter vertreibt Opel über seinen Partner Irmscher. Den Händlern wird daher empfohlen, sie für die Modelle Astra-G, Vectra, Zafira und Vivaro direkt bei Irmscher zu beziehen. Für die Modelle Agila, Corsa, Combo, Astra-H, Meriva sind sie bei Opel direkt erhältlich. "Die Nachrüstung von noch nicht verkauften filterlosen Dieselfahrzeugen bei unseren Händlern liegt in der Verantwortung unserer Händler", erläutert Schrott, "ebenso wie die Kostenumlage der Nachrüstung. Darauf, dass nur die Fahrzeuge steuerlich gefördert werden, die bis zum 31.12.2006 zugelassen wurden, haben wir unsere Händler mit einem Rundschreiben Anfang Dezember letzten Jahres explizit hingewiesen." DaimlerChrysler: DPF-Kampagne mit Key-VisualDie DaimlerChrysler Vertriebsorganisation Deutschland unterstützt ihre Händler mit einem umfangreichen Werbemittelpaket im Nachrüstgeschäft. Dazu gehören Direktmarketingmaßnahmen, Kundenbroschüren, Angebotsblätter und Plakate. Parallel hierzu werden die Händler auch zu Hintergründen und Detailfragen informiert. Für die DPF-Kampagne wurde eigens ein Key-Visual entwickelt, das sich auf allen Foldern, Angebotsblättern, Gebrauchtwagenaufklebern und Plakaten wieder findet.Mercedes-Benz bietet in der Nachrüstung markeneigene Lösungen an. Damit können z. B. die Vierzylinder-Modelle der C-Klasse (Typ 203) und der E-Klasse (Typ 211) sowie der ML 270 CDI (Typ 163) nachgerüstet werden. Die Frage der Nachrüstung von filterlosen-Diesel-Neufahrzeugen stellt sich für Mercedes-Benz nicht, da nach eigenen Angaben seit 2005 alle Diesel-Pkw serienmäßig mit Dieselpartikelfilter angeboten werden.Der Markt für DPF-Nachrüstungen in Deutschland hat aufgrund der neuen gesetzlichen Regelung ein großes Potenzial. Das haben auch die hier befragten Fahrzeug-Hersteller erkannt. Sie unterstützen ihre Händler bei der Erschließung des DPF-Marktes mit eigenen Nachrüstlösungen und umfassenden Marketingmaßnahmen. Eine Ausnahme bildet hier lediglich Renault. Der französische Hersteller bietet für Nachrüstungen weder Marketingunterstützung noch Rußpartikelfilter an. Sollen Renault-Dieselfahrzeuge nachgerüstet werden, müssen Händler auf das Nachrüstprogramm der etablierten Dieselpartikelfilter-Hersteller zurückgreifen (z.B. Twintec, HJS, in Kürze auch Bosal).Wer ab 1. April vom DPF-Markt profitieren möchte, der muss jetzt handeln und die Kunden durch gezielte Vermarktungsstrategien und Servicemaßnahmen – sei es mit Unterstützung der eigenen Marke oder auf sich gestellt – auf die Möglichkeiten der DPF-Nachrüstung hinweisen.

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