Die Prüforganisation Dekra hat ein Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe sich Scheinwerfereinstell-Prüfplätze deutlich schneller als bisher vermessen und eventuell anfallende Nachbesserungsarbeiten einfacher ausführen lassen. Es richtet sich an Werkstätten und Autohäuser, die die Hauptuntersuchung weiterhin im eigenen Betrieb anbieten wollen. Denn dazu benötigen sie ein Scheinwerfereinstellprüfsystem, das den Vorgaben der aktuellen Scheinwerfer-Prüfrichtlinie entspricht. Diese schreibt für die Scheinwerferprüfung eine ebene Aufstellfläche vor und lässt dabei nur äußerst geringe Abweichungen zu. Ist der Toleranzbereich überschritten, sind aufwendige Ausbesserungsarbeiten nötig.
Bei dem neuen Verfahren erfassen Dekra-Mitarbeiter zunächst mit einem Laser-Messgerät die Aufstellfläche. Aus den dabei gemessenen Daten berechnet im Anschluss ein Computer ein hochaufgelöstes Relief, aus dem hervorgeht, wo genau der Boden uneben ist.
Die gemessenen Daten können dann an eine Fräsmaschine übertragen werden, welche Kunststoffplatten als exakte Gegenstücke zur Bodenfläche in Form bringt. "Wenn diese Platten auf dem Boden eingepasst sind, ist die Aufstellfläche exakt eben", erklärt Jann Fehlauer, Geschäftsführer der Dekra Automobil GmbH. Damit würden die Messdaten nicht nur das Problem abbilden, sondern gleichzeitig bereits die Basis für die Lösung bilden, so Fehlauer weiter.
Das Verfahren übertrifft nach Angaben von Dekra die strengen Vorgaben der Scheinwerfer-Prüfrichtlinie. Zudem sei das Verfahren günstiger als andere gängige Verfahren. Fehlauer: "Wir haben das von unseren Experten entwickelte Messverfahren jetzt so weit, dass es zeitnah in der Fläche eingesetzt werden kann, um Scheinwerfer-Prüfplätze in Werkstätten zu vermessen und Unebenheiten auszugleichen." Die Pilotphase in Prüfstützpunkten von Dekra sei sehr überzeugend gewesen.
Weitere Details zu dem neuen Verfahren will der Stuttgarter Konzern im Frühjahr verraten. (aw)