Sixt hat die Krise abgehakt, bleibt aber vorsichtig: Ob Risiken in der wirtschaftlichen Entwicklung oder die wachsende Terrorgefahr – es gebe viele Unwägbarkeiten, sagte der Chef und Gründer der Autovermietung, Erich Sixt, am Montag. Dennoch rechne er damit, 2011 an die Ergebnisse von vor der Wirtschaftskrise anknüpfen zu können. In den ersten neun Monaten 2010 verdiente der Konzern aus Pullach bei München bereits gut fünfmal so viel wie im gesamten Krisenjahr 2009. Zufrieden sei er aber dennoch nicht: "Das Wort existiert in meinem Sprachschatz nicht", sagte Sixt.
Profitiert hat Sixt vor allem von der anziehenden Nachfrage und einem strikten Sparkurs. Mit dem Aufschwung sei auch die Zahl der Geschäftsreisen deutlich gestiegen, sagte Sixt. Allerdings sei die Erholung nicht überall so deutlich wie in Deutschland. Risiken gebe es angesichts der angespannten Haushaltslage in Staaten wie Portugal, Irland, Griechenland und Spanien. "Diese Abhängigkeit vom konjunkturellen Umfeld lässt uns vorsichtig in die Zukunft blicken", sagte er.
Nach den jüngsten Terrorwarnungen sprach er sich gegen Hysterie und zu intensive Kontrollen etwa an Flughäfen aus. "Das könnte Reisende abschrecken. Wir können nur hoffen, dass sie die unangebrachten und überzogenen Sicherheitsmaßnahmen mildern", sagte Sixt. Autovermieter machen einen Großteil ihres Umsatz mit Geschäftsreisenden, die an Flughäfen und Bahnhöfen buchen. Bisher gebe es noch keine konkreten Auswirkungen.
Kräftiger Gewinnzuwachs
Nach dem tristen Jahr 2009 hat Sixt vor allem im starken dritten Quartal kräftig zugelegt. Unter dem Strich verbuchte der Konzern rund 29,2 Millionen Euro Gewinn – mehr als die Hälfte des Gewinns der ersten neun Monate von insgesamt 54,9 Millionen Euro. Zwischen Januar und September 2009 hatte der Konzern gerade einmal 600 000 Euro verdient. Der Umsatz ging in den ersten drei Quartalen um 3,6 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro zurück. Grund sei vor allem die Trennung von weniger gewinnbringenden Geschäften.
Für das Gesamtjahr wollte Sixt weiter keine konkrete Prognose abgeben. So sei das laufende vierte Quartal das schwächste. Erst ab Mitte Januar zögen die Geschäfte wieder an. "Es ist erstaunlich, dass es diesem Land so gut geht bei so vielen Ferienzeiten, aber dafür haben wir weniger Streiks", sagte Sixt. Er rechne damit, dass es auch im kommenden Jahr weiter aufwärtsgehen wird – "wenn alles normal läuft". (dpa)