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Keyless-Fahrzeuge: Weiterhin häufig schlechter Diebstahlschutz

30.09.2024 02:02 Uhr | Lesezeit: 4 min
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Über Lücken im Keyless-System verschaffen sich Kriminelle häufig Zugang zum Auto.
© Foto: ADAC

Nach Untersuchung von 700 Fahrzeugen mit Keyless-Vorrichtung, von denen gerademal zehn Prozent überzeugen konnten, hat der ADAC eine klare Forderung: Die Funktechnik muss einfach besser abgesichert werden, damit endlich auch die Diebstahlraten wieder zurückgehen.

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Die Zahl der Autodiebstähle in Deutschland nimmt wieder deutlich zu. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wurden 2023 insgesamt 14.585 kaskoversicherte Fahrzeuge gestohlen, fast 20 Prozent mehr als im Jahr davor. Dies belegen auch aktuelle Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik.

Statt mit Brecheisen und Schraubendrehern verschaffen sich Diebe heute häufig über schlüssellose Zugangssysteme Zutritt zum Auto. Der ADAC weist seit Jahren auf Sicherheitslücken bei den sogenannten Keyless-Systemen hin (wir berichteten). Die Technik erlaubt es Autofahrern, ihr Fahrzeug bequem und ohne den Schlüssel aus der Tasche zu holen zu öffnen und zu starten.

Über 600 Fahrzeugmodelle unsicher

Kriminelle nutzen diese Funktion, um Fahrzeuge in wenigen Sekunden zu entwenden, indem sie das Funksignal mit einfachen Geräten verlängern und dem Auto so beispielsweise vorgaukeln, ein hinter der Haustür abgelegter Fahrzeugschlüssel sei in unmittelbarer Nähe. Inzwischen hat der Mobilitätsclub rund 700 Fahrzeuge mit dieser Technik im Autotest untersucht und dabei festgestellt, dass nahezu alle Modelle unsicher sind: Nur knapp zehn Prozent der getesteten Fahrzeuge konnten die Experten nicht öffnen.

UWB-Technik schützt

Um den Keyless-Diebstahl zu verhindern, fordert der ADAC die Hersteller auf, die Funktechnik besser abzusichern. Fahrzeuge mit Ultra-Wide-Band-Technik (UWB), mit deren Hilfe aus der Laufzeit der Funksignale präzise die Entfernung des Schlüssels zum Auto ermittelt werden kann, reagierten bei Verwendung der vom ADAC benutzten Funkverlängerung nicht mehr. Bewegungssensoren, die den Funkschlüssel bei Nichtbenutzung deaktivieren, sind nach Ansicht des ADAC dagegen nicht ideal, da bis zum Abschalten des Signals der Diebstahl weiterhin möglich ist.

Alternative Sicherungen und Alarmanlagen

Um sich vor Diebstahl zu schützen, sollten Autos nach Möglichkeit immer in einer abgeschlossenen Garage geparkt werden. An der Straße kann eine gut sichtbare Lenkradkralle Diebe abschrecken, da sie den Diebstahl erheblich verkompliziert. Schlüssel von Fahrzeugen mit Keyless-System können zudem in speziellen Taschen aufbewahrt werden, um das Signal zu blockieren.

Neben diesen Maßnahmen können Alarmanlagen zusätzliche Sicherheit bieten. Sind sie nicht ab Werk verbaut, können sie in einer Fachwerkstatt nachgerüstet werden. Sie lösen beispielsweise aus, wenn verschlossene Türen oder Klappen geöffnet werden, die Scheiben zu Bruch gehen oder es Bewegungen im Innenraum gibt. Der lautstarke Alarm (teilweise mit Lichtsignalen) soll Diebe vertreiben. Wurde das Fahrzeug gestohlen, können GPS-Tracker helfen, den Verbrechern auf die Spur zu kommen. Durch Störsender (sogenannte Jammer) können GPS-Tracker allerdings daran gehindert werden, eine Positionsmeldung abzusetzen.

Wo ist mein Auto?

Einige Alarmanlagen sind bereits mit Ortungsfunktionen ausgerüstet, alternativ lassen sich Autos mit mobilen GPS-Trackern ausrüsten. Wie nachgerüstete Alarmanlagen müssen sie so verbaut werden, dass Diebe sie nicht deaktivieren oder manipulieren können. GPS-Tracker informieren den Besitzer per Mobilfunk, wenn das geparkte Fahrzeug erschüttert oder bewegt wird und senden den Standort des Autos. Auch moderne Connectivity-Systeme erlauben häufig per Fahrzeug-App die Ortung des Wagens.

Die Positionsdaten sollten im Falle eines Diebstahls unverzüglich der Polizei zur Verfügung gestellt werden. Betroffene Fahrerinnen und Fahrer sollten sich anhand der Standortdaten auf keinen Fall auf eigene Faust auf die Suche nach dem gestohlenen Fahrzeug machen.

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